Geschrieben am 27.07.2025 2025-07-27| Aktualisiert am
27.07.2025
Besucht am 26.07.2025Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 83 EUR
Allgemein:
Auf der Suche nach einer Post-Weihnachtsmarktbesucheinkehr, die man frühzeitig angehen und mit einer Reservierung abschließen muss, nahm ich den Kleinen Ratskeller ins Visier. Zwar war der hier berichtete Besuch in 2015 nicht ganz überzeugend, aber ich hatte im Hinterkopf, dass es seitdem einen Wirtswechsel gegeben hat. Bei meiner Recherche stieß ich auf einen Stefan Schröder, der in 2022 übernommen hatte. Aktuell trägt eine Silja Reimann die Verantwortung. Die Angaben über die beiden in den Auskunfteien zeigen eine Spur des Scheiterns auf (Pleiten, Liquidationen). Aber das ist in der schnelllebigen Gastrobranche nicht so ungewöhnlich und sollte uns nicht von einem Besuch abhalten, der als Probeessen für die Adventseinkehr dienen sollte.
Am besuchten Samstagabend waren wir die einzigen Gäste, die drinnen essen wollten. Draußen waren die meisten Tische in der engen Gasse belegt.
Auf der Homepage sieht man die Speisekarte, aber ohne Preisangaben. Da sie regional bodenständig ist (Knipp & Co.) erwartet man keine preislichen Überraschungen. Leider gefehlt!
Wenn ich „Abzocke“ behaupte, muss ich das näher begründen, denn es ist aus meiner Feder ein schwerwiegender Vorwurf.
Es beginnt bei den Getränkepreisen. Für das lokale Haake Beck werden für 0,3l sage und schreibe 5,50 Euro fällig, für das Kräusen gar 5,90 Euro. Zum Vergleich: Im Feldmanns an der Schlachte, eine 1a-Gastrolage in Bremen, zahlt man für 0,4l Haake Beck 4,90 Euro und 0,3l Kräusen 4,50 Euro.
Für eine Flasche Wasser 0,75l werden im Kleiner Ratskeller 7,90 Euro aufgerufen und die nicht näher klassifizierten offenen Weine beginnen bei 8,90 Euro für 0,2l.
Nun ist es nicht selten, dass hohe Getränkepreise die Preise für die Speisen quersubventionieren. Davon kann im Kleinen Ratskeller keine Rede sein. Für die Hochzeitssuppe stehen 12,90 Euro auf dem Bon, für Strammer Max 17,90 Euro und das Labskaus soll 27,90 Euro wert sein! Nochmals ein Vergleich: Im Feldmanns verlangt man für Labskaus 16,40 Euro, nebenan im Schüttinger kostet es 19,80 Euro.
Ich vermute, dass die meisten Bremer, die diese völlig überzogenen Preise im Kleinen Ratskeller einmal erlebt haben, künftig einen Bogen um das Restaurant machen werden. Es sind wohl Touristen, die den Kleinen Ratskeller, der in unmittelbarer Nähe zu den Hotspots Marktplatz und Böttcherstraße liegt, am Leben halten. Für Skandinavier und Engländer sind die Preise im Vergleich zu ihrer Heimat wohl noch günstig.
Für das Preis-Leistungsverhältnis nur einen zornigen Stern!
Nach dem Weihnachtsmarkt wird es wohl deftige Südtiroler Schmankerl geben!
Service:
Ein ungleiches Paar konnten wir erleben. Eine junge Aushilfe, vom Phänotyp her aus Vorderasien und einen ergrauten älteren Kellner. Man brachte uns flott die Karten, aber ein Getränkewunsch wurde nicht abgefragt. Auch beim mehrmaligen Vorbeigehen kam die junge Servicekraft nicht auf diese Idee.Erst mit einem Ruf Richtung Kellner wurden wir unsere Order los. Die Getränke, auch danach, kamen flott. Die Aushilfe ließ ein Glas fallen und panschte beim Bierzapfen zum Wegsehen rum. Vielleicht sind es die Schankverluste, die durch die Bepreisung kompensiert werden müssen. Zumindest hat sie zweimal gefragt, ob es denn schmecke. Die Abstände zwischen Suppe und den Hauptspeisen waren passend.
Für den Service 2,5 Sterne.
Essen:
Meine Hochzeitssuppe kam schön heiß auf den Tisch und hatte reichlich Einlage. Geschmacklich im Mittefeld der Hochzeitssuppenliga angesiedelt, aber preislich mit den 12,90 Euro im Quervergleich überzogen angesetzt (im „großen“ Ratskeller kostet die Hühnerbouillon 7,95 Euro).
Die Hauptgänge bestanden aus Strammer Max und Labskaus. Beides wurde auf großen, eckigen Tellern serviert, die gut zur Hälfte mit gemischtem Salat belegt waren. Dieser war, isoliert betrachtet, mit einer Honig-Senfvinaigrette gut angemacht und erfrischend, passte aber nicht zu den Gerichten.
Auf meinem guten Labskaus drei kleine Spiegeleier und am Rand ein Rollmops. Die Labskausportion zufriedenstellend und geschmacklich gut.
Zum Sattwerden auch der Stramme Max: Roher Schinken auf drei Scheiben eines hellen, leicht körnerigem Brotes, getoppt jeweils von einem Spiegelei.
Man liest, dass die Speisen im Kleiner Ratskeller durchaus zufriedenstellen können (3,5 Sterne).
Ambiente:
Hier hat sich seit 2015 nichts verändert, deswegen zitiere ich mich mal selbst:
„Laut Homepage wurde das Lokal 2014 grundrenoviert. Die ist gelungen, weil die stilbestimmenden Elemente nicht angefasst wurden oder Neues sehr gelungen eingepasst wurde. Es dominieren Holzfarben (dunkle Täfelungen an den Wänden, der Theke und Decke im hinteren Raum, helle blanke Tische und ein rustikal gemaserter Fußboden in Plankenoptik). Man sitzt wandseitig auf grünen Lederbänken. Die beiden ineinandergreifenden Räume machen das Lokal schlauchförmig und die Tische längs der Wände sind schlank gehalten. Für vier Personen ausreichend, für sechs Personen gemäß Bestuhlung unterdimensioniert.“
Sauberkeit:
Alles in Ordnung, auch die Toiletten tadellos.
Allgemein:
Auf der Suche nach einer Post-Weihnachtsmarktbesucheinkehr, die man frühzeitig angehen und mit einer Reservierung abschließen muss, nahm ich den Kleinen Ratskeller ins Visier. Zwar war der hier berichtete Besuch in 2015 nicht ganz überzeugend, aber ich hatte im Hinterkopf, dass es seitdem einen Wirtswechsel gegeben hat. Bei meiner Recherche stieß ich auf einen Stefan Schröder, der in 2022 übernommen hatte. Aktuell trägt eine Silja Reimann die Verantwortung. Die Angaben über die beiden in den Auskunfteien zeigen eine Spur des Scheiterns... mehr lesen
Kleiner Ratskeller
Kleiner Ratskeller€-€€€Restaurant, Brauhaus042168492112Hinter dem Schütting 11, 28195 Bremen
2.5 stars -
"Vorsicht: Abzocke!" Hanseat1957Allgemein:
Auf der Suche nach einer Post-Weihnachtsmarktbesucheinkehr, die man frühzeitig angehen und mit einer Reservierung abschließen muss, nahm ich den Kleinen Ratskeller ins Visier. Zwar war der hier berichtete Besuch in 2015 nicht ganz überzeugend, aber ich hatte im Hinterkopf, dass es seitdem einen Wirtswechsel gegeben hat. Bei meiner Recherche stieß ich auf einen Stefan Schröder, der in 2022 übernommen hatte. Aktuell trägt eine Silja Reimann die Verantwortung. Die Angaben über die beiden in den Auskunfteien zeigen eine Spur des Scheiterns
Besucht am 19.07.2025Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 84 EUR
Allgemein:
Das Soulm8 gibt es seit Oktober 2020 in zentraler Innenstadtlage in der Katharinenpassage. Zu den Räumlichkeiten gehören auch Reste des historischen Gemäuers des Katharinenklosters. Gerne denke ich an die Zeiten zurück, in denen diese sehenswerten Räume vom Andechser oder Erdinger bespielt wurden und man es wirtshausmäßig krachen lassen konnte! Danach versuchte sich noch der Stadtwirt. Nun also ein ganz anderes Konzept.
Lest ein Zitat von der Homepage:
„authentisch - asiatisch - lecker!
Wir möchten euch mit asiatischen Köstlichkeiten im Tapas-Style verwöhnen. Es gibt eine große Auswahl an kleinen Portionen, ideal zum Teilen, Probieren und Schmausen mit der ganzen Familie, den besten Freunden oder den Lieblingskollegen. Wir servieren Gerichte nacheinander, damit jedes Gericht seinen Raum bekommt und von allen probiert werden kann. Jeder, der mag, schnappt sich einfach etwas von der Tischmitte.“
Das mit dem nacheinander hat bei einer lieben Kollegin meiner angestammten Begleiterin leider gar nicht geklappt, denn bei ihrem Besuch mit Mann und Freunden wurden alle Tapas gleichzeitig gebracht. Aber geschmeckt hatte es und so kam das Soulm8 auf meine Liste.
Die Homepage mit der Speisekarte (https://www.soulm8.de/) ist im urbanen Mainstream gehalten, also Preisangaben wie 12,9 oder viel Englisch (aber noch nicht so „weltläufig“ rein Englisch wie in einigen Berliner Kiezen). Mit Simon Frank und Hendrik Kuo sind es auch nicht zugewanderte Asiaten, die das Soulm8 ins Leben gerufen haben.
Wir betraten also mit Spannung an einem warmen Sommersamstag gegen 18 Uhr das Soulm8.
Auf der großzügigen Terrasse schon ordentlich Betrieb, drinnen blieb es eher ruhig. Meist junges Publikum, das mit Stäbchen zu essen geübt ist, etwas Englisch war auch zu hören.
Ich kann das Soulm8 gerne empfehlen und die Einkehr ist auch gut erschwinglich, denn die Tapas sind großzügig portioniert. Wir kamen mit sechs hin, wie noch zu lesen sein wird. Dafür standen 56,30 Euro (ohne Getränke) auf dem Bon. Also ein sehr akzeptables Preis-Leistungsverhältnis für die Speisen.
Service:
Im Soulm8 herrscht kein Personalmangel. Hinter der Theke zwei junge Frauen für das Zapfen und Mixen. Etwas dahinter fünf Köche und im Service eine gemischte Brigade europäischer und asiatischer Provenienz, meist schwarz gewandet. Unsere Asiatin war eine Frohnatur und bediente uns flott. Erfreut war sie sichtlich, dass ich die Hühnerfüße orderte, betonte, dass diese gut schmeckten und – auf Nachfrage – von deutschen Hühnern stammten. Gerne gute vier Sterne für diesen Auftritt!
Die Getränkeauswahl im Soulm8 ist vielfältig. Es gibt auch die chinesischen Schnapsbomben (4 à 5 Euro, auf dem Dorf bei Panda 3,5 Euro!), Cocktails, die unvermeidlichen Spritzer. Ich führe ja immer an die Bierpreise (Hell, Zwickel, Weißbier 0,3l für 3,90 Euro), die auf üblichem Niveau liegen; Wasser 0,75l kommt auf stolze 7,50 Euro. Die klassifizierten Weine kommen bei 8 x weiß, 2 x rosé und 5 x rot auf eine Spannbreite zwischen 6,20 bis 8,60 Euro für das Glas 0,2l.
Ausgegeben wird im Soulm8 nichts.
Essen:
Ich hatte auf dem Laptop einige Tapas aus der umfangreichen Karte herausgeschrieben, um nicht im Restaurant lange bis zur Auswahl hin und her blättern zu müssen. Als wir beobachtet hatten, welche Größe die Tapas haben, entschieden wir uns für fünf. Zuerst bekamen wir die Entenbrust (9,50 Euro), in Tranchen geschnitten und mit krosser Panade versehen und mit Teriyakisoße beträufelt. Darunter große weiße Chips, optisch wie Schaumstoff, aber wohl Kroepoek). Mit der guten Sojasoße und den nicht übermäßig scharfen Chilisamen in Öl, was auf allen Tischen steht, konnte ich die Chips gut aromatisieren. Mit etwas Abstand dann die Garnelen am Spieß mit Knoblauchsoße (9,50 Euro) und die Hähnchenspieße (6,80 Euro). Als Garnitur immer Salatblatt und Weißkohl, der gelb daherkam, ohne dass das färbende Gewürz eindeutig zu identifizieren war. Die Soße auf beiden Spießgerichten weitgehend ähnlich mit der Teriyakisoße zur Entenbrust, beim Lektorat dieses Textes wurde „süßlicher“ angemerkt . Die sechs Garnelen noch mit Biss und fleischig und die Hähnchenspieße sehr zart.
Die dann erschienenen Jacobsmuscheln nach japanischer Art mit Knoblauchsoße (11,50 Euro) lagen auf Pak-Choi-Stücken. Die Soße sehr wässrig und nur zurückhaltend geknobt. Hier wünschte ich mir etwas mehr Mut zum Knoblauch.
Und dann die Hühnerfüße! Die o. e. Kollegin hatte sich nicht rangetraut, obwohl interessiert. Das forderte mich heraus. Man weiß ja, dass viele Teile vom Huhn oder Schwein, die bei uns keinen Weg in die Theke finden, bei den Asiaten zur Alltagsküche gehören. Ich hatte keine Vorstellung, was mich bei gedämpften Hühnerfüßen mit schwarzen Bohnen (7,00 Euro) erwarten würde. In der ordentlichen Schale erwarteten mich viele Teile vom Hühnerfuß, genauer Zehen ohne Kralle, mal zusammenhängend, mal einzeln. Erstaunlich dick. Sie schwammen in einem öligen Sud, in dem kaum Bohnen zu finden waren. Von der Textur her erinnerten mich die Zehen an die dünnen Enden des Schweineschwänzchens, die vor Jahrzehnten gerne in der Erbsensuppe mit gekocht wurde. Es gilt auch das Abnagen von kleinen Knochen. Eigengeschmack konnte ich nicht identifizieren, aber der ölige Sud verlieh ausreichend Geschmack. Im Ergebnis also durchaus mehr als ein kulinarischer Gag!
Auf meinem Zettel hatte ich noch Ramen mit Hühnerfleisch, aber das war mir dann doch zu mächtig nach den Tapas. Als quasi Nachspeise dann Thunfisch-Sashimi (12,00 Euro). Fünf dicke Scheiben Thunfisch sehr guter Qualität auf fein streifig geschnittenem Rettich und als Beilagen Wakame, Ingwer und Wasabi. Ein toller Abschluss! Insbesondere die Würzung des Thuns mit ein paar Tropfen Sojasoße und Limette und Wasabi war ein echter Bringer. Denn: Im Soulm8 wird das Wasabi aus Pulver angerührt. Nach meiner Erfahrung (ich habe von der Wirtin des Pandas in Löhnhorst eine Dose Wasabipulver mitbekommen und rühre es jetzt immer selber an) ist das Wasabi aus Pulver um ein Mehrfaches schärfer als das aus der Tube. Es ist dieser Schärfekick, der in die Nase zieht, aber schnell vergeht, wie die Nase voll Ammoniak beim Boxer, bevor er zur nächsten Runde aufsteht.
Resümee: Alle Speisen großzügig portioniert und schmackhaft. Nur die Knoblauchnote sollte intensiver sein. Das gibt auf meiner Skala vier Sterne.
Ambiente:
Das Soulm8 hat mehrere Bereiche: In einem beeindruckenden Backsteingemäuer des Refektoriums und des Kreuzgangs des Katharinenklosters befindet sich der „historische“ Teil; ein paar Stufen höher der moderne Gebäudeteil und vor beiden Innenbereichen gibt es Außenplätze. Insgesamt dürfte das Soulm8 nach dem Ratskeller und dem Schüttinger das drittgrößte Restaurant in der Innenstadt sein.
Wir saßen an Tisch 12, den ich bei der persönlichen Reservierung erbeten hatte. Geschützt in einer Ecke am Fenster, so dass man das Innen- und Außentreiben gleichermaßen im Blick hat. Lobenswert die Dimension des Tisches und die großzügigen Abstände zwischen den Tischen, so dass keine Enge aufkommt. Man sitzt auf hellem Leder (Bank oder Stuhl). Unter einem der Parkettboden mit Gebrauchsspuren. Ansonsten geht es im modernen Teil hell zu, ohne Asiaschnickschnackdeko.
Sauberkeit:
Alles in Ordnung.
Allgemein:
Das Soulm8 gibt es seit Oktober 2020 in zentraler Innenstadtlage in der Katharinenpassage. Zu den Räumlichkeiten gehören auch Reste des historischen Gemäuers des Katharinenklosters. Gerne denke ich an die Zeiten zurück, in denen diese sehenswerten Räume vom Andechser oder Erdinger bespielt wurden und man es wirtshausmäßig krachen lassen konnte! Danach versuchte sich noch der Stadtwirt. Nun also ein ganz anderes Konzept.
Lest ein Zitat von der Homepage:
„authentisch - asiatisch - lecker!
Wir möchten euch mit asiatischen Köstlichkeiten im Tapas-Style verwöhnen. Es... mehr lesen
4.0 stars -
"Ein USP: Hühnerfüße, aber auch andere asiatische Spezereien." Hanseat1957Allgemein:
Das Soulm8 gibt es seit Oktober 2020 in zentraler Innenstadtlage in der Katharinenpassage. Zu den Räumlichkeiten gehören auch Reste des historischen Gemäuers des Katharinenklosters. Gerne denke ich an die Zeiten zurück, in denen diese sehenswerten Räume vom Andechser oder Erdinger bespielt wurden und man es wirtshausmäßig krachen lassen konnte! Danach versuchte sich noch der Stadtwirt. Nun also ein ganz anderes Konzept.
Lest ein Zitat von der Homepage:
„authentisch - asiatisch - lecker!
Wir möchten euch mit asiatischen Köstlichkeiten im Tapas-Style verwöhnen. Es
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Auf der Suche nach einer Post-Weihnachtsmarktbesucheinkehr, die man frühzeitig angehen und mit einer Reservierung abschließen muss, nahm ich den Kleinen Ratskeller ins Visier. Zwar war der hier berichtete Besuch in 2015 nicht ganz überzeugend, aber ich hatte im Hinterkopf, dass es seitdem einen Wirtswechsel gegeben hat. Bei meiner Recherche stieß ich auf einen Stefan Schröder, der in 2022 übernommen hatte. Aktuell trägt eine Silja Reimann die Verantwortung. Die Angaben über die beiden in den Auskunfteien zeigen eine Spur des Scheiterns auf (Pleiten, Liquidationen). Aber das ist in der schnelllebigen Gastrobranche nicht so ungewöhnlich und sollte uns nicht von einem Besuch abhalten, der als Probeessen für die Adventseinkehr dienen sollte.
Am besuchten Samstagabend waren wir die einzigen Gäste, die drinnen essen wollten. Draußen waren die meisten Tische in der engen Gasse belegt.
Auf der Homepage sieht man die Speisekarte, aber ohne Preisangaben. Da sie regional bodenständig ist (Knipp & Co.) erwartet man keine preislichen Überraschungen. Leider gefehlt!
Wenn ich „Abzocke“ behaupte, muss ich das näher begründen, denn es ist aus meiner Feder ein schwerwiegender Vorwurf.
Es beginnt bei den Getränkepreisen. Für das lokale Haake Beck werden für 0,3l sage und schreibe 5,50 Euro fällig, für das Kräusen gar 5,90 Euro. Zum Vergleich: Im Feldmanns an der Schlachte, eine 1a-Gastrolage in Bremen, zahlt man für 0,4l Haake Beck 4,90 Euro und 0,3l Kräusen 4,50 Euro.
Für eine Flasche Wasser 0,75l werden im Kleiner Ratskeller 7,90 Euro aufgerufen und die nicht näher klassifizierten offenen Weine beginnen bei 8,90 Euro für 0,2l.
Nun ist es nicht selten, dass hohe Getränkepreise die Preise für die Speisen quersubventionieren. Davon kann im Kleinen Ratskeller keine Rede sein. Für die Hochzeitssuppe stehen 12,90 Euro auf dem Bon, für Strammer Max 17,90 Euro und das Labskaus soll 27,90 Euro wert sein! Nochmals ein Vergleich: Im Feldmanns verlangt man für Labskaus 16,40 Euro, nebenan im Schüttinger kostet es 19,80 Euro.
Ich vermute, dass die meisten Bremer, die diese völlig überzogenen Preise im Kleinen Ratskeller einmal erlebt haben, künftig einen Bogen um das Restaurant machen werden. Es sind wohl Touristen, die den Kleinen Ratskeller, der in unmittelbarer Nähe zu den Hotspots Marktplatz und Böttcherstraße liegt, am Leben halten. Für Skandinavier und Engländer sind die Preise im Vergleich zu ihrer Heimat wohl noch günstig.
Für das Preis-Leistungsverhältnis nur einen zornigen Stern!
Nach dem Weihnachtsmarkt wird es wohl deftige Südtiroler Schmankerl geben!
Service:
Ein ungleiches Paar konnten wir erleben. Eine junge Aushilfe, vom Phänotyp her aus Vorderasien und einen ergrauten älteren Kellner. Man brachte uns flott die Karten, aber ein Getränkewunsch wurde nicht abgefragt. Auch beim mehrmaligen Vorbeigehen kam die junge Servicekraft nicht auf diese Idee.Erst mit einem Ruf Richtung Kellner wurden wir unsere Order los. Die Getränke, auch danach, kamen flott. Die Aushilfe ließ ein Glas fallen und panschte beim Bierzapfen zum Wegsehen rum. Vielleicht sind es die Schankverluste, die durch die Bepreisung kompensiert werden müssen. Zumindest hat sie zweimal gefragt, ob es denn schmecke. Die Abstände zwischen Suppe und den Hauptspeisen waren passend.
Für den Service 2,5 Sterne.
Essen:
Meine Hochzeitssuppe kam schön heiß auf den Tisch und hatte reichlich Einlage. Geschmacklich im Mittefeld der Hochzeitssuppenliga angesiedelt, aber preislich mit den 12,90 Euro im Quervergleich überzogen angesetzt (im „großen“ Ratskeller kostet die Hühnerbouillon 7,95 Euro).
Die Hauptgänge bestanden aus Strammer Max und Labskaus. Beides wurde auf großen, eckigen Tellern serviert, die gut zur Hälfte mit gemischtem Salat belegt waren. Dieser war, isoliert betrachtet, mit einer Honig-Senfvinaigrette gut angemacht und erfrischend, passte aber nicht zu den Gerichten.
Auf meinem guten Labskaus drei kleine Spiegeleier und am Rand ein Rollmops. Die Labskausportion zufriedenstellend und geschmacklich gut.
Zum Sattwerden auch der Stramme Max: Roher Schinken auf drei Scheiben eines hellen, leicht körnerigem Brotes, getoppt jeweils von einem Spiegelei.
Man liest, dass die Speisen im Kleiner Ratskeller durchaus zufriedenstellen können (3,5 Sterne).
Ambiente:
Hier hat sich seit 2015 nichts verändert, deswegen zitiere ich mich mal selbst:
„Laut Homepage wurde das Lokal 2014 grundrenoviert. Die ist gelungen, weil die stilbestimmenden Elemente nicht angefasst wurden oder Neues sehr gelungen eingepasst wurde. Es dominieren Holzfarben (dunkle Täfelungen an den Wänden, der Theke und Decke im hinteren Raum, helle blanke Tische und ein rustikal gemaserter Fußboden in Plankenoptik). Man sitzt wandseitig auf grünen Lederbänken. Die beiden ineinandergreifenden Räume machen das Lokal schlauchförmig und die Tische längs der Wände sind schlank gehalten. Für vier Personen ausreichend, für sechs Personen gemäß Bestuhlung unterdimensioniert.“
Sauberkeit:
Alles in Ordnung, auch die Toiletten tadellos.