Hannover

Genießertreffen im neueröffneten Soul Kitchen im hannoverschen Linden, genauer in den Räumlichkkeiten der glücklosen ehemaligen Wein- und Lachbar.

Ich traf mich Mittwoch abends mit 6 weiteren Genießern, allen voran die - wie gewohnt - hinreißende Kiwikatze, die an diesem Abend eine ganz besondere Augenweide war. :-)
Für mich unüblich startete ich mit einem Cappuccino und begutachtete zunächst das Ambiente. Das Soul Kitchen soll der Eigenwerbung nach, dem gleichnamigen Kinofilm nachempfunden sein. Dies merkt man zu keiner Zeit. Dazu ist das Soul Kitchen zu klein und zu unspektakulär gestylt. Eigentlich nicht anders als die vielen Öko Kneipen im Stadtteil. Das spiegelt sich leider auch im Publikum wieder.

Die junge, nette, aber unaufmerksame Bedienung brachte die kleine Tafel mit den 6 Gerichten plus Vorspeisen, die es gibt. Darüber hinaus gab es ein Special, Entrecôte, auf einer Extrakarte. Dies gab es jedoch, als wir gegen 19:30 bestellten, nur noch einmal...

Die liebe Kiwikatze und ich wollten uns als Vorspeise eine Zigenkäse mit Walnusscrumble and Pflaumensugo teilen. Als Hauptspeise sollte es für mich geschmorte Kalbsbäckchen am Portweinjus und Vanillemöhren sein. Zur Vorspeise ein Gläschen Vermentino.

Da wir uns bei unseren Treffen stets sehr lebhaft unterhalten, fielen die langen Wartezeiten und die Fahrigkeit der Bedienung, die im Laufe des Abends von einer attraktiven Dame "unterstützt" wurde - die meiste Zeit lief diese Dame jedoch ziellos im Raum herum - zunächst nicht so sehr auf...

Die Vorspeisen erreichte uns also irgendwann. Und waren gar nicht schlecht. Das Pflaumensugo sah aus wie Rotkohl und schmeckte auch fast so... dennoch nicht schlecht. Dazu gab es frischgebackenes Nussbrot.

Vor den Hauptspeisen orderte ich noch spanischen Rotwein, dessen Name mir leider entfleucht. War auch nicht so spekatkulär. Die Kalbsbäckchen hingegen schon. Perfekt geschmort. Weich, von grandioser Textur und vollmundig im Geschmack. Die Vanillemöhren waren unvergleichlich. Ich habe noch nie Möhren gegessen, die damit vergleichbar gewesen wären. Der Vanillegeschmack harmonierte brilliant mit dem Portweinjus. Ganz großes Kino! :-)

Nach dem Essen versuchten wir noch diverse Getränke, Kaffees und Weine zu ordern. Das gelang uns nur schleppend. Auch die Rechnungen, die sukzessive angefordert wurden, waren schwer zu kriegen. Natürlich wusste die Bedienung nicht, was wir im einzelnen hatten und war auf unsere Hilfe angewiesen. Dazu kommt noch, dass ausschließlich Bargeld akzeptiert wird. Somit bleiben für den Service nur 1,5* übrig. Schade, denn die Küche hat Seele und und einen besseren Service verdient.

Dennoch: es war ein schöner Abend und ide kanpp 5 Stunden vergingen wie im Flug. Danke an alle Mitgenießer an diesem Abend!

Shopping Sunday in Hannover - immer gerne genutzt und immer wieder eine gute Gelegenheit einmal sonntagnachmittags in der Rotonda in der selbstproklamierten Lifestyle & Luxus Kröpcke Passage einzukehren. Wir trafen gegen 16.00 Uhr dort ein und fanden einen schönen Tisch mit Blick auf das Geschehen in der Paasage.


Wir wurden freundlich begrüßt, mit Karten versorgt und nach ersten Getränkewünswchen gefragt. Da wir zögerten, bot der Kellner mir einen Blick in die umfangreiche Weinkarte an. Sehr gerne. Meine liebe Frau wählte einen Ciro Rosé und für mich sollte es ein Terlaner aus Südtirol, einer meiner favorisierten Weinregionen, sein.

Der Wein wurde flugs gebracht und schmeckte sehr ordentlich, genauso wie das frische Brot, dass mit verschiedenen Olivenölen serviert wurde.
Das Ambiente... ich genieße es stets sehr hier zu sein. Die Rotonda ist eine Oase gefüllt mit Genießern, also Zeitgenossen unter denen ich mich sehr wohlfühle. Das schicke Interieur, mit dezenten Art-Deco Anklängen tut sein Übriges.

Als Speisen wählten wir ein Lachstartar an gegrillten Zucchiniblättern (meine Frau) und ein Risotto mit Radicchio für mich. Beide Speisen trafen nach angenehmer Wartezeit ein und schmeckten uns gut. Der Tartar hatte einen schönen pfeffrigen Geschmack, der mich etwas überraschte. Mein Risotto war mit dem Raddchio und geriebenem Hartkäse sehr schön komponiert. Die Onda war allerdings nicht perfekt. Diesmal also nicht die gewohnte Höchstpunktzahl.

Alles in allem jedoch auch bei diesem Kurzbesuch eine überzeugende Leistung, die mich animiert demnächst einmal zu einem Genießertreffen in größerer Runde in die Rotonda zu laden. Ich freue mich darauf.

 

Im vergangenen Sommer erreichte mich die frohe Kunde, dass das Gattopardo einen neuen Betreiber hat und das Konzept modifiziert wurde. Neuer Betreiber ist Frank Ochotta, ehemals Pier 51 - was ich auch in der im Internet veröffentlichten Speisekarte widerspiegelte.
 
Ich verabredete mich also dort mit meiner besten Freundin zum vorweihnachtlichen Dinner, am Abend vor Heilig Abend. Als wir gegen 19:00 dort ein eintrafen, war das Lokal mäßig gefüllt. Wir wurden etwas zerfahren begrüßt und die Garderobe wurde uns leicht ungelenk abgenommen. Wir erhielten die Wahl zwischen zwei Tischen in einer Nische, vom Platz meiner lieben Freundin aus mit schöner Sicht aus dem Fenster. Die Karten wurden uns gebracht und Aperitifwünsche abgefragt. Meine liebe Freundin überraschte mich mit der Aussage, dass sie gerade eine Abstinente Phase durchleben würde - aber ein Gläschen Champagner würde natürlich immer gehen. Nur leider wurde in der Karte - wie früher - kein offener Champagner geführt. Ich fragte, nach - nein, Champagner gäbe es gar nicht... aber einen Rosé Sekt, der nach traditioneller Methode hergestellt würde. Na, dann halt der... ...dazu eine Flasche S. Pellegrino.
Eine weibliche Bedienung trug die Specials vor, konnte aber Fragen dazu nur rudimentär beantworten. Da die Karte sich stark von der im internet veröffentlichten unterschied, benötigten wir einige Zeit und entschieden uns, für eine Pasta aus den Tagesangeboten (ich glaube mit Wildpilzen) und ein Filet von iberische Landschwein mit Topinambur, Apfel und Schokosauce (meine liebe Freundin) und Steinpilzgnocchi mit Birne sowie ein Filet vom Holsteinischen Bullen - rare!
Die weibliche Bedienung brachte uns die gut gekühlten Sekte, in angenehmeren Gläsern als in früherer Zeit sowie Brot und eine Art  Apfel-Radieschen-Tartar als Amuse. Öl und Schälchen  standen bereits auf dem Tisch - leider kein Salz! Das Brot schmeckte sehr gut. Gaues?
 
Kurz Zeit das Ambiente zu würdigen. Der Relaunch hat dem Gattopardo gut getan. Es wirkt aufgeräumter und deutlich stylischer als zu vor. Die Gattopardofarben sind noch immer da und auch das schöne urbane Panorama. Die Toilleten sind renoviert und deutlich sauberer als früher. Es gibt echte Handtücher.  Also Daumen hoch!
Nach angenehmer Wartezeit kamen die Vorspeisen. Die Steinpilzgnocchi waren ausgezeichnet. Durch die Birne und weitere Früchte jedoch einen Tick süß. Ich fragte nach Salz. Es kam eine Mühle, das Salz wurde jedoch nicht benannt. Ich denke, es war einfaches Meersalz. Etwas Auswahl wäre schön.
Ich bestellte aus der kleinen Auswahl offener weine einen Montepulciano, der mundete recht gut und war mit 9,00 EUR fair gepriced, für meine Freundin noch ein S. Pellegrino.
Dann die Hauptspeisen, die von Herrn Ochotta selbst serviert wurden -eine kleine Begüßung und ein paar Worte small talk wären nett gewesen. Aber muss ja nicht.... Das Bullenfilet, war wie mein Freund hb sich ausdrücken würde, ein veritabler Klumpen. Perfekt in Textur mit optimal getroffenen Gargrad. Etwas Salz dazu perfekt - himmlisch. Dazu gab es Wildpilze und ein Mash - sehr schöne Harmonie. Volle Punktzahl.
Beim Abräumen wurden uns Desserts angeboten aber das ging nichtmehr später sollte es für mich noch ein Espresso sein, der von ordentliche Qualität. Wir verweilten also noch ein bisschen und genossen die Zeit bis nach knapp 4 Stunden ein schöner Abend zu Ende ging und wir bezahlen wollten. Bis Weihnachten wäre nur Zahlung mit Maestro möglich, meinte die Bedienung. Was denn danach anders sei, fragte ich ihn - dann würde neu verhandelt. Meine liebe Freundin meinte, dann könnten wir ja im nächsten Jahr einmal das Verhandlungsergebnis prüfen...;-) Die Bedienung suchte noch unsere Mäntel und verabschiedete uns dann freundlich.
Fazit: Der Relaunch hat dem Gattopardo gut getan. Die Qualität der Speisen war excellent, am Service muss jedoch noch gefeilt werden - obwohl es im Vergleich zu früher fast schon Gold war. Die Bezahlthematik kostet einen Punkt, so dass hier am Ende 2,5 übrig bleiben, die ich motivierend aufrunden möchte. Ich denke, ich werde in 2015 wieder kommen und spreche eine grundsätzliche Empfehlung aus.

Basil


Genießertreffen in Hannover. Als Location wählte ich für den Monat Mai mal wieder eines meiner hannoverschen Lieblingsrestaurants - das Basil! Einen Tisch für 8 Personen mit der Option für die Terrasse bestellt. Nun aufgrund des Wetters blieb es bei einem Tisch im Restaurant, was aufgrund des schönen Interieurs allerdings keinen Nachteil mit sich bringt.

Von Seiten Restaurant-Kritik mit dabei waren meine liebe Princess of Bavaria und die, wie gewohnt, hinreißende Kiwikatze. Mit den beiden liebreizenden Damen lief ich gegen 19:00 in das Basil ein. Wir wurden freundlich begrüßt, die Garderobe wurde uns abgenommen und wir wurden zu unserem schönen Tisch am Fenster geführt.

Die anderen Genießer (vornehmlich Genießerinnen) trafen innerhalb der nächsten Minuten ein und wir konnten mit der Wahl der Aperitive beginnen. Empfehlungen gab es diesbezüglich von der kompetenten und freundlichen head waitress und natürlich auf der gut strukturierten Getränkekarte. Ich wählte schnell einen Champagner von Larmandier-Bernier (für schmale 8,50 EUR wirklich ein Schnäppchen), der auch flott und gut gekühlt kam.

Nachdem lobenswerterweise die Website des Basil endlich auf einem zeitgemäßen Standard ist, war ich schon am Nachmittag in der Lage mein Menu zu wählen und entschied mich für folgende drei Gänge

1. Gewürz-Thunfisch mit Pesto an Cous-Cous und Auberginenchutney
2. Geschmorte Kalbsbäckchen mit Thymian-Kartoffel-Parmigiana
3. Gebratene Seeteufelmedaillons mit Zitronen-Kartoffelpürree an sautiertem Thaispargel

Schalen mit verschiedenen Brotsorten standen bereits auf dem Tisch zusammen mit Fleur de Sel Butter, die allerdings wenig geschmackintensiv war. Das Brot überzeugte unsere Tafel, sogar meine Tischnachbarin, eine Glutenskeptikerin, genoss es offensichtlich sehr.

Als Amuse Gueule wurde uns geräucherte Heilbutt auf Möhren-Ingwer Panna Cotta gereicht. Sehr innovativ und sehr geschmacksreich. Ein schöner Start.

Zu meiner Vorspeise wählte ich einen offenen Weißburgunder, an dessen Namen ich mich leider nicht mehr erinnern kann. Der kam sehr leicht und ordentlich gekühlt und passte dann auch sehr gut zum Thunfisch (ganz leicht angebraten - Sashimi Style). Schöne Harmonie mit dem Cous-Cous. Das Auberginenchutney ging leider etwas unter.

Aufgrund der lebhaften Unterhaltung am Tisch kam die Pause zwischen Vorspeise und Zwischengang etwas knapp vor - so war ich leicht überrascht, als der Zwischengang serviert wurde und ich konnte nicht rechtzeitig einen passenden Wein aussuchen. Daher blieb ich beim Weißburgunder.

Die Kalbsbäckchen waren gewohnt Geschmacksintensiv. Passten wunderbar zu dem Kartoffel-Parmigiana. Mit dem richtigen Wein, wäre es perfekt gewesen. Selbst schuld, ich habe mich zu angeregt mit meiner reizenden Tischnachbarin unterhalten.

Die sehr aufmerksame Bedienung, fragte mich danach ob wir eine Pause einlegen wollte. Gerne, ich würde abrufen. Somit genug Zeit den Wein für die Hauptspeise auszuwählen. Es sollte ein 2012er Cuvee, Buchertberg vom Herrenhof Lamprecht aus der Steiermark werden.

Der kam ordentlich gekühlt (nicht perfekt) in einem Rotwein Glas von Schott Zwiesel, dies stieß am Tisch auf Verwunderung. Passte aber sehr gut, denn der Wein war sehr gehaltvoll mit großer Mineralik und spürbarer Salzigkeit, verbunden mit einer ansprechenden Zitrusnote. Wunderbar - und auch grandios zu meinen Seeteufelmedaillons. Hier hat lediglich etwas Salz gefehlt. Das Zitronenpüree war aber einzigartig und der Thaispargel war sensationell - ein nahezu perfekt ausbalanciertes Gericht. Selbstredend auch wundervoll angerichtet.

Während der gesamten Zeit wurden wir von 3 Bedienungen sehr professionell und freundlich betreut. Ein klitzekleines Manko, war das ein oder andere mal die fehlende mündliche Präsentation, das ist aber in einer solchen Runde zu verschmerzen.

Wir genossen den Abend sehr und mehrheitlich wurden noch Desserts und Kaffeespezialitäten geordert. Ich ließ mich zu einem Digestif hinreißen. Der Williams von Nonino, den ich kürzlich im Tesoro entdeckt habe, war auch hier zu finden (Sensationell günstige EUR 4,50!!!) und er schmeckte natürlich ebenso gut.

So ließen wir einen schönen Abend ausklingen. Das Basil hat nicht enttäuscht und zählt weiterhin zu meinen Lieblingslocations in Hannover.

Vielen Dank an das Team das Basil und meine Mitgenießerinnen und  den Mitgenießer für den wunderbaren Abend!