Besucht am 07.08.2024Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Hallo essen und trinken ist sehr gut preis geht gerade so wenn ich erlich bin aber jeder muss von was leben
Hallo essen und trinken ist sehr gut preis geht gerade so wenn ich erlich bin aber jeder muss von was leben
Gasthof im Hotel Opel
Gasthof im Hotel Opel€-€€€Restaurant, Hotel, Biergarten092275143Lindig 2, 95502 Himmelkron
5.0 stars -
"Sehr nettes personal top essen und trinken" Ehemalige UserHallo essen und trinken ist sehr gut preis geht gerade so wenn ich erlich bin aber jeder muss von was leben
Besucht am 14.02.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Hallo das ambiente ist sehr gut das essen top und trinken genau so preis ist naja geht so der Situation geschuldet aber ja nicht besonders günstig aber trotzdem sehr gute Ware
Hallo das ambiente ist sehr gut das essen top und trinken genau so preis ist naja geht so der Situation geschuldet aber ja nicht besonders günstig aber trotzdem sehr gute Ware
Gasthaus Frankenfarm
Gasthaus Frankenfarm€-€€€Restaurant, Metzgerei, Catering09227942020Bernecker Str. 40, 95502 Himmelkron
5.0 stars -
"essen und trinken sehr gut preis geht so" Ehemalige UserHallo das ambiente ist sehr gut das essen top und trinken genau so preis ist naja geht so der Situation geschuldet aber ja nicht besonders günstig aber trotzdem sehr gute Ware
Die Bar ist wunderschön eingerichtet vom Stil & bietet eine tolle Atmosphäre.
Die Drinks schmecken wirklich gut & liegen preislich gut im Rahmen für den Standort.
Die Bar ist wunderschön eingerichtet vom Stil & bietet eine tolle Atmosphäre.
Die Drinks schmecken wirklich gut & liegen preislich gut im Rahmen für den Standort.
5.0 stars -
"Wunderschöne Bar - tolle Drinks" Ehemalige UserDie Bar ist wunderschön eingerichtet vom Stil & bietet eine tolle Atmosphäre.
Die Drinks schmecken wirklich gut & liegen preislich gut im Rahmen für den Standort.
Es war sehr angenehm und man konnte sich gut unterhalten. Das Essen war sehr lecker und die Bedienung war freundlich.
Es war sehr angenehm und man konnte sich gut unterhalten. Das Essen war sehr lecker und die Bedienung war freundlich.
Restauranr LukAs im MR-Hotel
Restauranr LukAs im MR-Hotel€-€€€Restaurant, Cafe, Hotel, Biergarten035752969141Ruhlander Straße 49, 01987 Schwarzheide
4.5 stars -
"Echt schön dort" Ehemalige UserEs war sehr angenehm und man konnte sich gut unterhalten. Das Essen war sehr lecker und die Bedienung war freundlich.
Geschrieben am 08.01.2025 2025-01-08| Aktualisiert am
08.01.2025
Besucht am 24.06.2024Besuchszeit: Abendessen 8 Personen
Rechnungsbetrag: 227 EUR
Im letzten halben Jahr besuchte ich das Restaurant im Hotel „Vater Rhein“ ganze viermal (!) und verließ das rund 500 Meter von seinem Namensgeber entfernte, hellblaue Gebäude ganz im Nordosten des Wörther Ortsteils Maximiliansau nach jeder Einkehr nicht nur gut gesättigt, sondern auch immer rundum zufrieden.
Genauso erging es übrigens auch meiner Familie, meinen nahen Verwandten und meinen Freunden bzw. Kollegen, die mir im Juni, November (zweimal!) und Dezember in unterschiedlicher Konstellation dort Gesellschaft leisteten. Auch sie waren von den auf den Punkt zubereiteten Speisen, dem freundlich-zugewandten Service und dem gepflegten Drumherum sehr angetan.
Seitdem kehren einige „Locals“ vom Wörther Schlemmerclub hier öfter ein. Schön, wenn man als Neu-Wörther den Alteingesessenen noch ein paar kulinarische Tipps geben kann.
Natürlich werde ich in dieser Rezension nicht alle vier Besuche minutiös abhandeln. Das würde selbst für einen „Vielschreiber“ wie mich den Rahmen sprengen. Besonders erwähnen möchte ich jedoch den Besuch im Juni, bei dem neben meinen beiden Damen auch mein Vater samt Frau, meine Schwester und ihr Mann sowie meine Schwiegereltern aus Bremen zugegen waren. Vorne trinkt der Vater, dahinter der Schwiegervater
An diesem warmen Montagabend Ende Juni waren wir insgesamt acht Personen und ein Kleinkind. Wieder hatte ich den Tisch problemlos über das Buchungsportal „OpenTable“ reserviert. Die Chefin des Hauses, Frau Maca Tomic, begrüßte uns sehr freundlich, während ihr Mann Mirko bereits in der Küche gefordert war.
Sie wuppte an jenem Abend den Service zusammen mit einem nicht minder aufmerksamen, jungen Mann – vielleicht ihr Sohn? – und die beiden machten das genau wie bei den Folgebesuchen im November und Dezember, nämlich ganz hervorragend.
Besonders gefreut hat mich übrigens – OpenTable machte es möglich –, dass ich beim Besuch mit den Club-Kollegen von Frau Tomic mit dem Namen angesprochen wurde. Da fühlt man sich doch gleich als gehöre man zur treuen Stammklientel. Impression vom hinteren Teil des Gastraums
Zu dem im zeitlosen Bistrostil eingerichteten Interieur des Gastraums habe ich mich in meinem letzten Bericht bereits detailliert ausgelassen, weshalb ich gleich zum Wesentlichen, nämlich zu Speis und Trank komme.
Von der handgeschriebenen (!) Weinempfehlungskarte orderte ich eine gut gekühlte Flasche Weißburgunder. „6° Celsius“ nannte sich dieser charmant feinfruchtige Sommerwein vom Weingut Kleinmann (Birkweiler), der die Trinktemperaturempfehlung in seinem Namen trug. Für faire 25,50 Euro ein toller, völlig unaufgeregter Weißwein aus der Heimat. Bei diesem Etikett kann man den Weißburgunder gar nicht kalt genug trinken...
Mit leichter Säure im Gepäck nahm er es locker mit den später servierten „Balkanitäten“ auf. Selbst mit meinem unter einem Berg gebratener Pfifferlinge versteckten Rumpsteak wusste er durchaus zu korrespondieren.
Natürlich wurde auch das ein oder andere frisch gezapfte Radeberger Pils (0,3l für 3,30 Euro) gezischt. Auch zwei Flaschen Mineralwasser aus dem Hause Selters (0,7l für 5,40 Euro) dienten der allgemeinen Durstlöschung. Der Schwiegervater, ein Bremer Hopfenheld unterm Herrn, setzte mit einem Hövels aus der Bügelflasche (0,5l für 4,60 Euro) auf das „rote Gold“ aus Dortmund. Dortmunder Brauhandwerk kennt man auch in Wörth
Weiterhin erfreuten eine kleine und eine große Apfelsaftschorle (2,50 bzw. 3,50 Euro) Jung und Alt.
Nach Durchsicht der Speisenunterlagen wurde munter drauflos bestellt. Zwei kleine Beilagensalate (zu je 4,90 Euro) und gegrillte Peperoni (7,80 Euro) landeten im Vorab(end)programm. Die Spätzle mit guter, dunkler Soße (6,50 Euro) für unsere Kleine wurden – wie hier üblich – freundlicherweise vorweggeschickt. Spätzle mit Soooß für die "Kläää"
Meine Frau probierte erstmalig die Muckalica (16,50 Euro), eine Balkanspezialität aus Schweinefleisch, Paprika, Tomaten, Karotten und Zwiebeln, das klassisch mit Djuvec-Reis serviert wurde. Die Muckalica...ein Genuss nach Balkan-Art
Mich gelüstete es nach dem 300 g schweren Rumpsteak (im Gargrad medium rare) mit sautierten Pfifferlingen, Kroketten und Beilagensalat (30,80 Euro).
Meine Schwester entschied sich für die Tagliatelle mit Lachs (16,80 Euro), Tagliatelle mit Lachs
während sich ihr Mann an den üppig mit Cevapcici, Pljeskavica und anderen Schweinereien belegten Grillteller (20,80 Euro) hielt. Der ging übrigens auch einmal nach Bremen – der Schwiegervater hatte anscheinend ordentlich Hunger mitgebracht. Last but not least fanden auch ein paar Teller mit den obligatorischen Hackfleischröllchen „nach Balkanart“ (zu je 17,50 Euro) ihre Abnehmer. Cevapcici mit Djuvec-Reis und Ajvar
Mein Rumpsteak geriet mal wieder tadellos – comme il faut! Es landete samt passendem Schneidewerkzeug im gewünschten Gargrad auf dem Teller. Die erstklassigen, mit Zwiebeln angebratenen Pfifferlinge hatten noch Biss. Zusammen mit der nicht zu sparsam portionierten, dunklen Soße, die nach ehrlichem Ansetzen schmeckte, war das ein echter Wohlfühlteller für jeden Fleischfan. 300 g Rumpsteak mit sautierten Pfifferlingen
Zusammen mit der dampfgegarten Gemüsebeilage (Blumenkohl, Möhren, Romanesco etc.) und den knusprigen TK-Kroketten aus der Fritteuse Meine Pflichtbeilage zum Rumpsteak
ergab das ein klassisches Drei-Komponenten-Gericht der sehrgutbürgerlichen Art. Nicht zu vergessen, der im Preis eingeschlossene, knackig frische Beilagensalat, in dessen schmackhaftes Hausdressing ich mich jedes Mal reinlegen könnte. Sehr guter Beilagensalat
Bei den Besuchen im Herbst bzw. Winter durfte deswegen der mit der gleichen Wuchtvinaigrette angemachte und mit köstlichen Buttercroutons und Brutzelspeck verfeinerte Feldsalat nicht fehlen. Feldsalat mit Speck und Buttercroutons (große Portion)
Den teilte ich mir gerne mit meiner Gattin in der großen Version (12,90 Euro), Feldsalat mit Speck und Buttercroutons (große Portion)
um danach mal wieder beim Rumpsteak mit Pfefferrahmsauce (29,90 Euro) zu landen. Das Rumpsteak mit Pfefferrahmsauce und Dampfgemüse
Aber auch in der kleineren Variante (8,90 Euro) habe ich mir den sympathisch-deftigen „Rapunzel“ hier schon mehrfach vorweg schmecken lassen. Ganz nach dem Motto: kleine Blätter, groß im Geschmack! Feldsalat mit Speck und Buttercroutons (kleine Portion)
Während bei Väterchen Rhein das Rumpsteak und seit meinem letzten Besuch im Dezember nun auch das Schnitzel Wiener Art (18,50 Euro) zu meinen Favoriten zählen, schwört meine Frau mittlerweile auf die Muckalica. Ihr in fruchtig-pikantem Paprika-Tomaten-Gemüse gegartes Schweinefleisch zergeht förmlich auf der Zunge und wird von der herben Süße der Paprika perfekt eingerahmt. Mir hat der süffige Eintopf aus „Balkania“ übrigens auch sehr gemundet. Nur ein klein wenig schärfer hätte er meiner Meinung nach schon ausfallen dürfen. Die Muckalica...für FCK-Fans ein serbokroatischer Eintopftraum in Rot-Weiß
Bei der Einkehr mit ein paar Kollegen nach überstandenem Elternsprechabend ging es – zumindest teilweise – recht wild zu. Schuld daran war die sieben Wildgerichte umfassende Empfehlungskarte der Saison, die das Standardrepertoire um winterliche Fleischgenüsse aus der heimischen Jagd erweiterte.
Da war die Wildbolognese mit Paccheri und Parmesan (17,50 Euro) endlich mal fällig. Auch einer der Tischgenossen „walkte on the wild side“, indem er sich das Rahmragout vom Wildschwein mit Tagliatelle, Rot- und Rosenkohl sowie einer üppig bemessenen Preiselbeerbirne (23,90 Euro) schmecken ließ. Rahmragout vom Wildschwein mit Tagliatelle, Rot- und Rosenkohl sowie einer Preiselbeerbirne
Die voluminöse Röhrenpasta aus Kampanien zählt ohnehin zu meinen heimlichen Teigwarenfavoriten. Die Kombination mit Wildschwein-Bolo oder Ragù kenne ich von so manchem Sardinien-Urlaub und finde sie einfach herrlich. Wenn dann – wie hier der Fall – die Nudeln perfekt al dente auf dem Teller landen und beim Köcheln der tiefgründigen Fleischsauce nicht mit rotem Wein gegeizt wurde, dann braucht es wirklich nur noch einen guten Parmesan, um das kulinarische Gedächtnis genussvoll aufzufrischen. Perfekte Paccheri mit Wildschwein-Bolo
An jenem Abend bestellten übrigens zwei Kollegen das Schnitzel Wiener Art. Nicht nur sie waren von seiner nahezu perfekten Zubereitung und Qualität begeistert. "Gehobene" Wellbröselpanierung
Mit ihrer wellig soufflierten, angenehm würzigen Panierung sahen die geradezu mustergültig plattierten Bravourstücke aber auch wirklich verboten gut aus. Zwei wohlsoufflierte Prachtschnitzel "Wiener Art"
Ich gebe zu, einen Augenblick lang bedauerte ich meinen selbstauferlegten Pasta-Trip in den wilden Maxauer Nordosten, um dann aber umgehend einen zeitnahen Folgebesuch mit der eindeutigen Absicht, hier auch einmal das verlockend aussehende, panierte Folklorestück zu probieren, ins Auge zu fassen.
Da lud ich einfach den größten Schnitzelfreund am Tisch ein paar Wochen später auf ein „art“iges Wiener ein. Und auch diese panierten Prachtkerle aus der schweinernen Oberschale kamen von Meisterhand gebrutzelt auf unsere Teller. Ein Panadebeispiel der besten (Wiener) Art
Sehr gut gewürzt, außen kross und innen ganz zart – viel besser kann man das nun wirklich nicht durch die Pfanne schleusen. Mit ein paar Spritzern Zitrone aufgefrischt war es die reinste Wohltat im bestbürgerlichen Sinne. So muss dat!
Vielleicht probiere ich bei der nächsten Einkehr das Cordon Bleu mit der Pfefferrahmsauce als Add-on. Das sah ich im November beim Kollegen, der neben mir saß, verführerisch auf der Keramik liegen. Das Cordon Bleu steht hier für mich noch aus...
Und ein mit Käse und Schinken gefülltes Schnitzel soll ja bekanntlich „à la Crème“ besonders gut sättigen (sagt nicht nur der Elsässer).
Bei solch netten Gastgebern wie der Familie Tomic kann man ruhig mehrmals im Jahr aufschlagen. Die neben dem deutsch-kroatischen Standardprogramm angebotenen Empfehlungen gehen schließlich mit den Jahreszeiten. Da wird es auch dem Stammgast nicht so schnell langweilig. Außerdem ist hier das Preis-Genuss-Verhältnis absolut top. Dazu kommt die entspannte Atmosphäre im Gastraum und der wirklich hervorragende Service.
Klingt nach unserem derzeitigen Wörther Lieblingsrestaurant? Ist es auch.
Im letzten halben Jahr besuchte ich das Restaurant im Hotel „Vater Rhein“ ganze viermal (!) und verließ das rund 500 Meter von seinem Namensgeber entfernte, hellblaue Gebäude ganz im Nordosten des Wörther Ortsteils Maximiliansau nach jeder Einkehr nicht nur gut gesättigt, sondern auch immer rundum zufrieden.
Genauso erging es übrigens auch meiner Familie, meinen nahen Verwandten und meinen Freunden bzw. Kollegen, die mir im Juni, November (zweimal!) und Dezember in unterschiedlicher Konstellation dort Gesellschaft leisteten. Auch sie waren von den auf... mehr lesen
Restaurant im Hotel Vater Rhein
Restaurant im Hotel Vater Rhein€-€€€Restaurant, Hotel07271 94880Eisenbahnstraße 4, 76744 Wörth am Rhein
5.0 stars -
"In Wörths bestem Haus am Platz gelingt nicht nur die deftige Balkankost auf richtig gutem Niveau!" Ehemalige UserIm letzten halben Jahr besuchte ich das Restaurant im Hotel „Vater Rhein“ ganze viermal (!) und verließ das rund 500 Meter von seinem Namensgeber entfernte, hellblaue Gebäude ganz im Nordosten des Wörther Ortsteils Maximiliansau nach jeder Einkehr nicht nur gut gesättigt, sondern auch immer rundum zufrieden.
Genauso erging es übrigens auch meiner Familie, meinen nahen Verwandten und meinen Freunden bzw. Kollegen, die mir im Juni, November (zweimal!) und Dezember in unterschiedlicher Konstellation dort Gesellschaft leisteten. Auch sie waren von den auf
Geschrieben am 05.01.2025 2025-01-05| Aktualisiert am
06.01.2025
Besucht am 20.06.2024Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 74 EUR
Im Juni war ich zusammen mit zwei kulinarischen Komplizen in der südpfälzischen Gemeinde Ranschbach Blechpizza essen. Ein recht entbehrliches Unterfangen, wie sich bald herausstellen sollte. Aufschluss darüber liefert der folgende Report aus den Ranschbacher Weinbergen.
Ranschbach? Da war doch was? Ach ja richtig, wären wir dort rund 40 Jahre früher aufgeschlagen, hätten wir uns gleich noch einen Schoppen Wasser von der Heilquelle – die Berichte der Bildzeitung über angebliche Wunderheilungen nach dem Konsum jenes Quellwassers lösten im Jahr 1983 einen regelrechten Massenansturm von Besuchern aus – abgezapft.
Ich sag mal so. Auf dem Rückweg von der Pizzeria Calabria hätte uns das Nass aus dem overhyped-ten Ranschbacher Gesundbrunnen sicher gute Dienste geleistet. Denn vom bösen, nach dem Verzehr der viel zu salzwürzigen Teigfladen einsetzenden Nachdurst hätte uns das Wasser von der Kaltenbrunn-Quelle mit Sicherheit „geheilt“…
Aber wie immer schön der Reihe nach. Wie kam es zu diesem ungewöhnlichen Ausflug in das verschlafene, am gleichnamigen Fließgewässer befindliche 600-Seelen-Dorf westlich von Landau?
Meine Schwiegermutter aus dem fernen Bremen schenkte mir vor geraumer Zeit ein Gutscheinheft, in dem auch ein Bon der seit 2021 von Ali Dagci geführten Pizzeria Calabria auf seine Einlösung wartete. Genauer gesagt handelte es sich bei dieser Einkehradresse um den Schlemmerblock-Award-Winner 2023 („Südliche Weinstraße und Umgebung“), den wir an jenem sommerlich warmen Donnerstagabend Ende Juni auf Pils und Fladen prüfen wollten.
Da zwei von uns sowieso vorhatten, sich im benachbarten Birkweiler „beim“ Cambeis (= Garten- und Getränkemarkt der kultigen Sorte) mit hellen Bieren aus dem südöstlichsten Freistaat der Republik einzudecken, lag ein Besuch des etwas außerhalb von Ranschbach, direkt neben dem Sportplatz gelegenen Lokals quasi auf dem Weg. Wir parkten unser Auto in unmittelbarer Nähe des Anwesens und steuerten zielstrebig die rückseitig gelegene, zu diesem Zeitpunkt noch völlig verwaiste Veranda an. Auf der ostseitigen Terrasse aus war leider kein Trifelsblick möglich...
Dort nahmen wir auf zurückhaltend gepolstertem Gartengestühl Platz und blickten auf ein verwildertes Fußballfeld, auf dem bestimmt schon lange nicht mehr gekickt wurde. Weiter hinten wurden eifrig die Tennisschläger geschwungen. Auch ein Beachvolleyballfeld war zu erkennen. Sportlich, sportlich diese Ranschbacher!
Von einer weiblichen Servicekraft wurden wir zeitnah und in schriftlicher Form über das hier angebotene Speisenangebot informiert. Knapp 30 verschiedene Pizzen, deren Namen und Beläge in den meisten gängigen Teigfladentempeln auftauchen, listete die Literatur. Auch ein knappes Dutzend Salate und das übliche, standardisierte Pastaprogramm – Penne, Rigatoni, Tortellini, Gnocchi und Spaghetti wurden mit den dafür typischen Saucen eifrig durchdekliniert – wartete auf uns, den harten Kern der Wörther Gourmandgesellschaft.
Das frisch gezapfte Pils von der Karlsberg Brauerei aus dem saarländischen Homburg kam für faire 3,80 Euro ins 0,4l-Glas. Am Schluss standen vier davon auf der Rechnung. Homburger Hopfengold
Auch beim Viertel Riesling übertrieb man es preislich keineswegs. Die schmalen 3,50 Euro waren definitiv gut angelegt. Aber hallo, schließlich befanden wir uns hier inmitten der Ranschbacher Weinbergslandschaft. Die Flasche Mineralwasser (0,7l) schlug mit 4,80 Euro auch nicht gerade überteuert zu Buche.
Ich gönnte mir vorweg einen kleinen Nizza-Salat (8 Euro). Ein Kollege bestand derweil auf den Beilagensalat in klein (4,50 Euro). Alle drei versuchten wir uns an einer Blechpizza aus Herrn Dagcis Küche. Der Beilagensalätler entschied sich für die mit Salami, Schinken, Pilzen und Spiegelei verzierte „Giovanni“ (9,50 Euro) in der kleinen Ausgabe (ca. 28 cm Durchmesser), während mein Gegenüber die große „Calabria“ (10,50 Euro) in der Large-Version (ca. 32 cm Durchmesser) riskierte.
Risiko deshalb, weil der nach der italienischen Stiefelspitze benannte Rundfladen u.a. mit einer Vielzahl an scharfen Peperoni(s) belegt war. Man muss jedoch fairerweise sagen, dass ihr Schärfegrad durch drei Chilischoten in der Karte gekennzeichnet war. Nun, wer sich vorsätzlich in Gefahr begibt, der muss auch mit den schmerzlichen Konsequenzen an Zunge und Gaumen umgehen können. Einen halben Liter Riesling und zwei große Pils kosteten ihn das „Ablöschen“ aber schon.
Mich sprach die große Pizza Mare (12 Euro) mit angeblich frischen Meeresfrüchten (aha...) am meisten an. Na da war ich doch sehr gespannt, ob sie an die diesbezügliche Referenz-Pizza aus dem „La Vigna“ in Venningen heranreichen würde.
Zum kühlen, herbgehopften Pils aus dem Saarland gesellte sich bald die Calabria-Version eines „Salade Nicoise“. Die freundlich-förmlich auftretende, aber ansonsten eher unauffällig agierende Servicedame brachte mir ein mit üppiger Dosen-Thunfisch-Auflage, Schinkenröllchen, hart gekochten Eier- und Tomatenspalten garniertes Blattwerk der knackig-grünen Art. Vor der Pizza erstmal Nizza!
Das Essig-Öl-Dressing wurde mit einem Pülverchen geschmacklich auf Kurs gebracht – man könnte auch sagen überwürzt. Ich tippte auf Knorr-Salatkrönung „Italienische Art“, war mir da aber nicht ganz sicher, weil ich das getrocknete Zeug schon ewig nicht mehr auf dem Teller hatte, geschweige denn selbst in einem Dressing verwendet habe. ...da wurde ordentlich was "verpulvert"!
Auf diesen Zusatz aus der Fertigwarenabteilung hätte man getrost verzichten können, lieferte doch der großzügig darüber drapierte Thunfisch aus der Dose in Kombination mit dem zupackenden Balsamico und dem salzigen Kochschinken mehr als genug Würze für den blattgrünen Unterbau. Die Portionsgröße hätte aus meiner Sicht etwas geringer ausfallen dürfen. Aber der auf eine Vorspeise verzichtende Kollege gegenüber half da gerne ein wenig aus.
Der kleine Beilagensalat wurde mit roher Kost ein wenig aufgefrischt, um ihn danach in mayolastiger Salattunke zu ertränken. Ein recht wuchtiges, geschmacklich austauschbares „Hausdressing“ gegen das kein rotes Kraut (im Teller) gewachsen war. Da hätte man sich auch den Pflanzenanteil sparen können, denn hervorschmecken konnte man ihn unter der essigwürzigen Mayomischung eh nicht mehr. Schad, um’s Grün! Ertränktes Grün bzw. Rot
Auch unsere gebackenen Hefeteigerzeugnisse ließen nicht lange auf sich warten. Nanu, wo versteckten sich denn meine Meeresfrüchte? Bei genauerem Hinsehen war schnell klar: die befanden sich – genau wie die Zutaten der beiden anderen Pizzen – doch tatsächlich unter der Käseschicht. Pizza Formaggi mit versteckten Meeresfrüchten
Solch eine „Belags-Inversion“ war mir schon lange nicht mehr „untergekommen“. Jeder italo-affine Pizza-Purist hätte sich da wohl mit Grausen abgewendet. Zu Recht, denn die mengenmäßig dominierende Substanz auf der dank Pizzablech kreisrunden Teigscheibe war die alles erdrückende, aber geschmacklich ohne Mehrwert auskommende Gratiniermasse.
Die Tomatengrundierung fiel dagegen überaus würzig aus. Da wurde anscheinend ganz schön die Salzkeule geschwungen. Da auch der Boden die nötige Luftigkeit vermissen ließ, lag es nun an den Früchten des Meeres, die Neptunscheibe geschmacklich aufzuwerten, was sie leider nicht taten. Die Tintenfischringe und Pulpostücke wie Gummi, die Garnelen maximal geschmacksneutral. Alles Gummi, oder was?
Da probierte ich gerne von der teuflischen Scharfscheibe des feuerspuckenden Kollegen am Tisch. Sein kulinarischer Ausflug nach „Calabria“ brannte sich bei ihm tief ins Gaumengedächtnis. Auch mir tropfte bereits nach dem Verzehr eines Stücks mächtig die Nase. Die teuflische Scharfscheibe für Hellfire-Herbie!
Für ausgewiesene Scharfzungen mit entsprechend trainierten Papillen wäre diese Brachialplatte, die nur knapp dem Tatbestand der Körperverletzung entging, wahrscheinlich genau das Richtige gewesen. Aber sicherlich nichts für den durchschnittlichen Pikantpizzaesser, der gerne auch noch vom restlichen Belag etwas schmecken möchte. Attention, explosive!
Auch Fladen-Freund Nr. 3 am Tisch zeigte sich wenig beeindruckt von seiner „Giovanni“. Pizza Giovanni
Die Hitze des Ofens hatte bereits den Dotter des mittig darüber platzierten Spiegeleis zum Stocken gebracht. Das sah alles andere als appetitlich aus. Der Rest des überkästen Rundlings war scheibchenweise mit deftigen Belagsgesellen (Salami und Kochschinken) sowie ein paar lieblos darüber verteilten, frischen Champignons „tapeziert“. Nicht unbedingt etwas für’s Auge, wohl eher für den stabilen Magen geeignet. Auch hier aß das Auge nicht so recht mit...
Der Kollege beschloss sein Mahl wie üblich mit einer Tasse Kaffee (3 Euro) und wir machten uns danach bald auf, um das gute, vorher erstandene Bier sicher im Kofferraum nach Hause zu transportieren. Im Tausch gegen den „Sitzschein“ (Bon) unseres Schlemmer-Blockseminars wurde uns die günstigste Pizza – in diesem Fall die „Giovanni“ – erlassen. Zwar sparten wir dadurch knapp 10 Euro, aber in Anbetracht der durchschnittlichen Essens-Qualität und der Entfernung nach Ranschbach nun wahrlich kein Lockangebot, das uns wieder hierher führen wird.
Ach hätten wir doch wenigstens den Trifels während unseres Abendessens im Blick gehabt. Er hätte den Verzehr der kreisrunden Banalitäten aus Teig, Käse und Co. sicherlich ein wenig aufgewertet. Aber der war von der Terrasse aus leider nicht zu sehen, da ihre rückseitige Ostlage – was hat sich der Architekt dabei nur gedacht? – keine Aussicht auf den Pfälzerwald zuließ.
Und so schließe ich mit den Worten eines großen Philosophen der wilden 80er: „Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu…“ (J. Wegmann, ehemaliger Fußball-Profi). Sie bringen unseren Ausflug in die Ranschbacher Blechpizzabutze treffend auf den Punkt.
Sollte mich der Weg irgendwann mal wieder ins „Seligmacher-Dorf“ führen, wäre eine Einkehr in der altehrwürdigen Weinstube „Zum Woidächel“ natürlich Pflicht. Denn gutbürgerliche Hausmannskost und gutseigene Weine haben noch keinem echten „Pelzer“ (So nennt man in Bremen den gemeinen Pfalz-Bürger...) geschadet.
Im Juni war ich zusammen mit zwei kulinarischen Komplizen in der südpfälzischen Gemeinde Ranschbach Blechpizza essen. Ein recht entbehrliches Unterfangen, wie sich bald herausstellen sollte. Aufschluss darüber liefert der folgende Report aus den Ranschbacher Weinbergen.
Ranschbach? Da war doch was? Ach ja richtig, wären wir dort rund 40 Jahre früher aufgeschlagen, hätten wir uns gleich noch einen Schoppen Wasser von der Heilquelle – die Berichte der Bildzeitung über angebliche Wunderheilungen nach dem Konsum jenes Quellwassers lösten im Jahr 1983 einen... mehr lesen
Pizzeria Calabria Zum Trifelsblick
Pizzeria Calabria Zum Trifelsblick€-€€€Restaurant, Lieferdienst, Pizzeria06345 954648Sportplatzstraße 7, 76829 Ranschbach
3.0 stars -
"Ziemlich entbehrliches Schlemmer-Blockseminar in den Ranschbacher Weinbergen" Ehemalige UserIm Juni war ich zusammen mit zwei kulinarischen Komplizen in der südpfälzischen Gemeinde Ranschbach Blechpizza essen. Ein recht entbehrliches Unterfangen, wie sich bald herausstellen sollte. Aufschluss darüber liefert der folgende Report aus den Ranschbacher Weinbergen.
Ranschbach? Da war doch was? Ach ja richtig, wären wir dort rund 40 Jahre früher aufgeschlagen, hätten wir uns gleich noch einen Schoppen Wasser von der Heilquelle – die Berichte der Bildzeitung über angebliche Wunderheilungen nach dem Konsum jenes Quellwassers lösten im Jahr 1983 einen
Geschrieben am 17.12.2024 2024-12-17| Aktualisiert am
17.12.2024
Besucht am 30.05.2024Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 50 EUR
Ob Wanderer, Kletterer, Mountainbiker oder Wochenendausflügler, wer einmal in der warmen Abendsonne auf der Terrasse dieses Pfälzerwald-Idylls sein kühles Neumarkter Lammsbräu zu den regionalen Bio-Produkten dieses in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Gasthofs genossen hat, der fährt garantiert wieder hierher.
Allein die Fahrt zum versteckt gelegenen Bärenbrunnerhof sorgt bereits für eine gewisse Entschleunigung. Denn auf dem schmalen Sträßchen durch das romantische, von majestätischen Sandsteinfelsen, saftigen Wiesen und dichtem Wald gesäumte Kuhbachtal fährt man besser langsam – es könnte nämlich jemand entgegenkommen! Am Ende dieser ungewöhnlichen „Sackgasse“ erwartet einen dafür ein Ausflugsziel der ganz besonderen Art.
Irgendwie fühlt man sich bereits bei der Ankunft „weitab vom Schuss“. Ein Teil des weitläufigen Anwesens (dahinter der Nonnenfels)
Dabei liegt das Örtchen Schindhard gerade mal drei Kilometer von dem Bio-Gasthof entfernt. Egal wie, für mich fühlt sich eine Einkehr in meiner liebsten Après-Climb-Adresse immer wie ein Heimkommen an. Da spielt das Kulinarische meist nur eine Nebenrolle, was den hier angebotenen Produkten – viele davon stammen von der hofeigenen Landwirtschaft – absolut nicht gerecht wird.
Aber allein der Blick auf die mächtige Klosterwand gegenüber weckt jedes Mal schöne Erinnerungen – vor allem an meine letzten Klettermeter als Junggeselle und die darauffolgende Nacht mit meinen besten Freunden auf dem nahegelegenen Campingplatz… Ein Stück heile Pfälzerwald-Welt und dahinter die imposante Klosterwand
“The space around the stars is something that you know…“ (Zitat aus dem Lied „The Space“ von der Gruppe Marillion) – und hier kommt einem der Sternenhimmel tatsächlich besonders nahe vor, da ringsum keinerlei Lichtquellen vorhanden sind.
Zeitsprung. Wir haben Ende Mai und das Wetter erlaubt einen Ausflug mit der Familie in den Pfälzerwald. Die Pfingstferien sind noch in vollem Gange und da bietet sich auch mal eine etwas längere Autofahrt in die „alte Kletterheimat“ an. Vor dem Waldspaziergang wollten wir uns noch ein wenig stärken. Nicht nur dafür war der Besuch des Bärenbrunnerhofs die perfekte Wahl.
Auch die Möglichkeiten, die der liebevoll angelegte Spielplatz unserem Töchterchen bot, kamen uns sehr entgegen. Natürlich nahmen wir aufgrund der warmen Witterung draußen auf der sonnenbeschirmten Terrasse Platz. Gut beschirmt auf der Terrasse
Zuvor hatten wir drinnen an der Theke unsere Essensbestellung aufgegeben. Nun saßen wir bei gut gekühlten Getränken im Freien und warteten bis das Brummen des Pagers den finalen Akt der Selbstbedienung einläutete. Hier bedient man sich selbst und räumt auch selbst wieder ab
Ich gönnte mir einen halben Liter „Urstoff“ aus der Flasche (4,90 Euro). Das süffige Helle von der Neumarkter Benchmark in Sachen Bio-Bier – nicht nur regelmäßige Reformhauskunden wissen seine Qualität zu schätzen – tat gute Dienste am bösen Durst. Auch Frau und Kind unterstützten die sympathische Bio-Brauerei aus der Oberpfalz. Sie erfreuten sich an einem alkoholfreien Pils und einer Bio-Orangenlimonade (beide aus der 0,33l-Flasche für 4 Euro) aus dem gleichen Hause.
Auf den harten, hölzernen Sitzflächen der rustikalen Biergartenstühle – ja genau, die massiven Zusammenklappbaren mit dem schweren Metallgestell – saß es sich erwartbar unbequem. Da kamen die kurzzeitigen Ausflüge zu Wippe, Schaukel und Sandgrube, die im steten Wechsel von unserem Töchterlein in temporären Besitz genommen wurden, gerade recht. Blick von der Terrasse zum vorgelagerten Spielplatz
Bald vibrierte der Pager und die zuvor bestellten Wurstspeisen konnten nach angenehmer Wartezeit abgeholt werden. Meine Frau war im Begriff, sich einen deftigen, mit ordentlicher Gemüseeinlage gekochten Linseneintopf mit wahrnehmbarer Essignote und einer kapitalen Knackwurst (13,90 Euro) einzuverleiben, Linseneintopf mit Gemüse und Knackwurst vom Bärenbrunnerhof
während sich unser Töchterlein an einem mit drei Nürnberger Ökoland-Bratwürstchen und Pommes Frites (8,90 Euro) bestückten Kinderteller zu schaffen machte. Kinderteller mit drei Nürnberger Ökoland-Bratwürstchen und Pommes Frites
In dieses „Wurst-Case-Szenario“ stimmte ich mit einer Currywurst mit Pommes (14,90 Euro) doch gerne ein. Wie beim Linseneintopf meiner Frau stammte auch hier die grobe, weiße Bratwurst direkt vom Bärenbrunnerhof. Denn ein Großteil der Würste wird quasi „um die Ecke“ hergestellt.
Für die allermeisten Fleischgerichte wird in der Küche von Andreas Guth, der den Bio-Gasthof seit 2008 betreibt, beste Ware von dem zum Bärenbrunnerhof gehörenden Biobauernhof verwendet. Dieser wird von Nina und Sebastian Kill seit 2005 nach Bioland-Kriterien bewirtschaftet. Wurst und Fleisch können deshalb auch in einem kleinen Laden im hinteren Bereich des eindrucksvollen Anwesens erworben werden.
Außerdem kann man hier die „Wurst“ noch im lebendigen Zustand bestaunen, denn die schwarzgefleckten Schweine leben das ganze Jahr über auf dem Hof (die Rinder sind von Frühjahr bis Herbst auf den Weiden des Bärenbrunner Tals zugange). Ein weiterer Grund, warum es Kindern hier nicht so schnell langweilig wird. Tiere schauen zieht nämlich immer. Und die daraus gemachten Würste essen sowieso!
Meine unter hausgemachter Currysauce schlummernde Bratwurst war wirklich ein außergewöhnlich leckeres Exemplar. Grobe, weiße Bratwurst vom Bärenbrunnerhof an Currysauce mit Pommes
Diese würde laut Küchenchef ohne Zugabe von Geschmacksverstärkern, Konservierungsstoffen und Nitritpökelsalz „gewurstet“. Sie war von angenehm mürber Konsistenz, richtig schön saftig und schmeckte einfach so, wie eine Bratwurst wohl vor vielen Jahren vor der Massenproduktion geschmeckt haben muss. Nämlich nach grob gewolftem Brät aus gutem Fleisch, wenig Salz und ein paar Gewürzen. Ich weiß zwar nicht, ob es tatsächlich die bis dato beste Currywurst meines Lebens war, die ehrlichste aber mit Sicherheit.
Nächsten Sommer steht die aus demselben Tal stammende Wildschweinbratwurst ganz oben auf meiner Bärenbrunner Futterliste. Dann vielleicht nach einem anstrengenden Klettertag am benachbarten Sternfelsen…
Ohne ein Stück vom selbstgebackenen Kuchen gekostet zu haben, verließen wir gut gesättigt den Gasthof, um uns im Wald noch ein wenig die Beine zu vertreten. Schade, dass unsere Kleine noch nicht so weit wandern kann. So blieb es eher ein kurzer Spaziergang. Aber der hatte in dieser malerischen Ecke des Pfälzerwaldes natürlich auch seinen Reiz.
Die Zeit wird kommen, in der dieser Hof zum festen Wochenendprogramm unserer kleinen Familie werden wird. Wie sang einst Hubert von Goisern mit seinen Alpinkatzen: „Und gestern is' heit word'n - und heit is' bald morg'n…“ (Zitat aus dem Lied „Heast as net“). Recht hat er, der gute Hubert. Denn sie vergeht wie im Flug.
Ob Wanderer, Kletterer, Mountainbiker oder Wochenendausflügler, wer einmal in der warmen Abendsonne auf der Terrasse dieses Pfälzerwald-Idylls sein kühles Neumarkter Lammsbräu zu den regionalen Bio-Produkten dieses in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Gasthofs genossen hat, der fährt garantiert wieder hierher.
Allein die Fahrt zum versteckt gelegenen Bärenbrunnerhof sorgt bereits für eine gewisse Entschleunigung. Denn auf dem schmalen Sträßchen durch das romantische, von majestätischen Sandsteinfelsen, saftigen Wiesen und dichtem Wald gesäumte Kuhbachtal fährt man besser langsam – es könnte nämlich jemand entgegenkommen! Am... mehr lesen
4.0 stars -
"Familienausflug zu einem meiner Lieblingsorte im Pfälzerwald mit gelungenem „Wurst-Case-Szenario“" Ehemalige UserOb Wanderer, Kletterer, Mountainbiker oder Wochenendausflügler, wer einmal in der warmen Abendsonne auf der Terrasse dieses Pfälzerwald-Idylls sein kühles Neumarkter Lammsbräu zu den regionalen Bio-Produkten dieses in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Gasthofs genossen hat, der fährt garantiert wieder hierher.
Allein die Fahrt zum versteckt gelegenen Bärenbrunnerhof sorgt bereits für eine gewisse Entschleunigung. Denn auf dem schmalen Sträßchen durch das romantische, von majestätischen Sandsteinfelsen, saftigen Wiesen und dichtem Wald gesäumte Kuhbachtal fährt man besser langsam – es könnte nämlich jemand entgegenkommen! Am
Geschrieben am 15.12.2024 2024-12-15| Aktualisiert am
15.12.2024
Besucht am 27.05.2024Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 184 EUR
Kaum war ich Ende Mai aus dem Urlaub im Bregenzerwald – die formidable HP im Hotel Rössle zu Au hatte mich latent erschweren lassen – zurückgekehrt, stand schon das nächste Highlight an. Ein guter Freund aus Stuttgart hatte sich angekündigt, um mal wieder mit mir im Pfälzerwald klettern zu gehen.
Um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, hatte ich für eine Nacht eine Wohnung in Pirmasens angemietet. Leider fiel unser Klettertag auf einen Montag, was die Suche nach einer adäquaten Einkehradresse am Abend doch sehr einschränkte. Pirmasens ist halt doch nicht Mannheim, obwohl seine vielen, denkmalgeschützten Profanbauten aus der Gründerzeit durchaus Vergleiche zulassen…;-)
Unsere Wohnung befand sich südwestlich der City im Pirmasenser Stadtteil „Winzler Viertel“, einem früher von der Schuhindustrie geprägten Arbeiterviertel von recht überschaubarer Eleganz. Angeblich war dieses Viertel im Jahr 2019 Thema der achten Staffel der Fernsehsendung „Hartz und herzlich“ und wurde dort als sozialer Brennpunkt präsentiert, was den Bewohnern sicherlich nicht geschmeckt hat.
Und ehrlich gesagt: so kriminell und heruntergekommen wirkte diese – zugegeben etwas schmucklose – Gegend nun auch wieder nicht auf uns. Schräg gegenüber unseres ansprechend eingerichteten Appartements befand sich ein Italienisches Lokal mit durchweg guten Google-Bewertungen. Nur leider ging „Marcello’s Sonne“ montags gar nicht erst auf.
Da kam es doch sehr gelegen, dass am Abend mein bester Kumpel zusammen mit seiner Frau bei uns aufschlug. Auch sie waren mittags an den Sandsteinfelsen des Wasgaus kletternd unterwegs gewesen und freuten sich auf ein gemeinsames Abendessen mit uns. Dadurch löste sich unser Chauffier-Problem von ganz allein. Später saßen wir zu viert in ihrem VW-Bus und machten uns auf gen Norden in Richtung Rodalber Straße. Dort hatte ich im Steakhaus von Andreas Matz einen Tisch reserviert.
Dieser führt sein Lokal seit Dezember 2017 an Ort und Stelle. Das Haus selbst blickt auf eine langjährige gastronomische Tradition zurück, wie mir ein Schwarz-Weiß-Foto an der Wand verriet. Kostenfreie Parkplätze sind hier im nördlichen Teil von Pirmasens problemlos zu bekommen. Wir parkten unser Fahrzeug direkt an der Rodalber Straße.
Das Innere des Restaurants machte auf uns eher den Eindruck einer rustikalen Dorfwirtschaft, die mit zeitgemäß-schlichter Bistro-Möblierung ein gar nicht mal so unpassendes Einrichtungs-Update erhalten hatte. Wer hier ein durchdesigntes Reifeschrank-Ambiente à la Nobel-Steakhouse erwartet, der wird sich beim recht funktional gehaltenen Interieur wahrscheinlich nicht ganz so wohlfühlen. Nüchternes Interieur
Gut, dass wenigstens ein paar großformatige, auf Leinwand gedruckte Tiere von den strahlend weiß gestrichenen Wänden „stierten“ und diese mit etwas Leben füllten. Die Bilder passten sich farblich dem Untergrund aus Terracotta-Bodenfließen an, was der ansonsten eher nüchternen Umgebung ein wenig auf die Sprünge half und das kulinarische Motto des Abends in den Vordergrund rückte.
Denn bei Andreas Matz, der schon viele Jahre in der Gastronomie tätig ist, wird gerne geochst, gerumpt und geribeyed. Und das ausschließlich auf dem Lavasteingrill, der ja bekanntlich nicht die schlechtesten Grillergebnisse liefert. Das Material dafür stammt übrigens durchweg vom argentinischen Weiderind. Warum es von so weit herkommen muss und hier nicht auf gute französische oder deutsche Ware zurückgegriffen wird, erklärt sich beim Blick in die Speisenkarte, die mit äußerst gastfreundlich kalkulierten Steakpreisen verblüffte.
Jene las sich wie ein auf den Garpunkt gebrachtes Kompendium an Fleischgenüssen. Nicht ausufernd, aber auch nicht auf die bewährten Cuts vom Rind verzichten wollend. Diese wurden in verschiedenen Gewichtsklassen angeboten. Dazu durfte man sich eine Sauce auswählen, die im Preis inbegriffen war. Die separat zu ordernden Beilagen wurden mit Aufpreis – zwischen 3 und 4 Euro – berechnet.
Komplettiert wurde das übersichtlich gehaltene BBQ-Programm von einer kleinen Auswahl an Salaten, ein paar Vorspeisen/Suppen und einer Handvoll Hauptgerichten (Ochsenfetzen, Fisch nach Tagesangebot, Surf and Turf und Rindergeschnetzeltes).
Die Auswahl an offenen Pfälzer Weinen stammte komplett von der „Weinbiet Manufaktur“ (Neustadt/Mußbach). Einfache Literware zum „Wegpetzen“, aus der auch eine gute Schorle gemischt werden kann.
Zum Grillfleisch wollten wir jedoch etwas Gehaltvolleres. Aus dem überschaubaren Angebot an Flaschenweinen wählten wir einen bewährten Tropfen aus dem fernen Apulien. Apulischer Doppelpass in Rot
Der 13%ige Doppio Passo Primitivo (29,50 Euro) aus dem Jahr 2021 war ein junger, aber dennoch angenehm weicher Rotwein zum „Easy-Trinken“, der unsere Gaumen nicht (über)forderte, sich mit dem Grillfleisch gut vertrug und auch preislich als „Leichtgewicht“ durchging.
Auch die übrigen Getränke bewegten sich in einem sehr fairen Preisrahmen. Die Flasche Bellaris Mineralwasser (0,7l) schlug mit gerade mal 4,90 Euro zu Buche. Das große Pils von der Park-Brauerei (0,4l) belief sich auf redliche 4,10 Euro. Für den halben Liter Hefeweizen wurden nachvollziehbare 4,70 Euro berechnet.
In Sachen Fleisch waren uns mengenmäßig total einig, denn jeder am Tisch hatte es schließlich mit mal länger, mal kürzer gegrillten 300 Gramm aus dem Rinderrücken zu tun. Zwei der Fleischgesinnten hatten sich für das Rumpsteak in „medium“ bzw. „medium rare“ entschieden. Rumpsteak mit Pfefferrahmsauce
Zusammen mit einer Portion Pommes bzw. würzigen Wedges machte das jeweils 26,30 Euro. Für die Menge an Fleisch ein absolut anständiger Preis. Rumpsteak Natur mit Wedges
Mein Kollege und ich wählten die Filetsteaks von gleicher Masse. Vom Gargrad „medium rare“ war ich auch diesmal nicht abzubringen. Als Beilage sollten knusprig frittierte Kroketten dienen. Mit einer Sauce Béarnaise wurde der Fleischberg süffig unterfüttert. Die dafür aufgerufenen 33 Euro kamen einem echten Schnapper gleich. Filetsteak mit Sauce Béarnaise und Kroketten
Mein Kollege erweiterte seinen mit Pfefferrahmsauce übergossenen Rinderquader um ein paar Süßkartoffelpommes und einer Portion Schmorzwiebeln. Geschmeidige 300 g Rinderfilet
In der Summe waren das bei ihm 35,70 Euro. Dafür bekommt er in seiner Stuttgarter Heimat wahrscheinlich noch nicht mal ein Rumpsteak ohne Beilagen. Aber gut, Pirmasens ist ja auch nicht die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg.
Unsere Steaks kamen wunschgemäß gegrillt aufs Porzellan und fielen – wie man das von anständiger Ware aus Südamerika gewohnt ist – saftig-zart aus. Da strömte der Fleischsaft beim Anschnitt nur so auf den Teller. Filetsteak im gewünschten Gargrad "medium rare"
Etwas Pfeffer und Salz hatten die stattlichen Tranchen aus dem Rinderrücken auch gesehen.
Den geschmacklichen Rest übernahmen dann die hausgemachten Saucen, die ebenfalls überzeugten. In die luftig-lockere Béarnaise getunkt, wussten sogar die im Frittierkörbchen servierten TK-Kroketten zu gefallen. Von den in Wein geschmorten Zwiebeln meines Gegenübers durfte ich probieren. Auch die konnten durchaus was. Von der mit erkennbarem Körneranteil versehenen Rahmsauce schwärmten die beiden „Pfeffersäcke“ am Tisch. Außerdem wurde die gemischte Salatplatte in klein (5,20 Euro) für gut befunden.
Für die etwas in die Jahre gekommenen Toiletten muss ich einen Stern abziehen. Die Sauberkeit im Gastraum war dagegen tadellos. Die Frau vom Service agierte unauffällig, aber freundlich. Das hat also im Großen und Ganzen auch gepasst.
Kurz gesagt: für ein kapitales Stück Grillfleisch unter Freunden war das „House“ von Andreas Matz genau die richtige Wahl. Hierhin würde es mich beim nächsten Pirmasens-Trip bei entsprechendem Fleischhunger garantiert wieder verschlagen, denn ein besseres Steakpreis-Genuss-Verhältnis wird man heutzutage nur mit Mühe finden.
Vielleicht nicht unbedingt an einem Montagabend, denn da ist (auch) in Pirmasens das Angebot an offenen Kneipen zum gemeinsamen Absacken doch recht überschaubar…
Kaum war ich Ende Mai aus dem Urlaub im Bregenzerwald – die formidable HP im Hotel Rössle zu Au hatte mich latent erschweren lassen – zurückgekehrt, stand schon das nächste Highlight an. Ein guter Freund aus Stuttgart hatte sich angekündigt, um mal wieder mit mir im Pfälzerwald klettern zu gehen.
Um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, hatte ich für eine Nacht eine Wohnung in Pirmasens angemietet. Leider fiel unser Klettertag auf einen Montag, was die Suche nach einer... mehr lesen
Matz Steakhouse
Matz Steakhouse€-€€€Restaurant, Steakhouse06331 99965Rodalber Str. 58, 66953 Pirmasens
4.0 stars -
"Steaks & Matz & Sauce Béarnaise! – Ein Montagabend mit Freunden beim Pirmasenser Steakholder Nr. 1" Ehemalige UserKaum war ich Ende Mai aus dem Urlaub im Bregenzerwald – die formidable HP im Hotel Rössle zu Au hatte mich latent erschweren lassen – zurückgekehrt, stand schon das nächste Highlight an. Ein guter Freund aus Stuttgart hatte sich angekündigt, um mal wieder mit mir im Pfälzerwald klettern zu gehen.
Um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, hatte ich für eine Nacht eine Wohnung in Pirmasens angemietet. Leider fiel unser Klettertag auf einen Montag, was die Suche nach einer
Geschrieben am 26.11.2024 2024-11-26| Aktualisiert am
26.11.2024
Besucht am 19.05.2024Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 120 EUR
Im Mai dieses Jahres durften sich Schüler und Lehrer aus Rheinland-Pfalz zum (vorerst) letzten Mal über ausgedehnte Pfingstferien freuen. Die beliefen sich doch tatsächlich – Pfingstmontag, Fronleichnam und einem beweglichen Ferientag sei Dank – auf satte zwei Wochen. Keine Frage, dass wir uns da ins Auto setzten und in Richtung Bregenzerwald, unserer österreichischen „Wahlheimat“, aufbrachen.
Unser Ziel war, wie so häufig in den letzten Jahren, das etwas verstreut unterhalb der mächtigen Kanisfluh an der Bregenzerach liegende Bergdorf Au (800 m ü.NN). Wir freuten uns nicht nur auf die idyllische Bergwelt, die sich in diesem hinteren Eck des Bregenzerwaldes ausgiebig erwandern lässt, sondern auch auf die kulinarischen Genüsse, die uns bei Familie Simma im Hotel Rössle erwarten würden.
Kleiner Tipp für erholungssuchende Feingaumen: Ruhig mal kurzzeitig den GG-Kosmos verlassen und die Bilder auf TA anschauen. Sie lassen erahnen, warum wir hier zum wiederholten Male im Halbpensions-Himmel schwelgten.
Die eingeplante Mittagspause wollten wir im ca. 1600 Einwohner zählenden Örtchen Deuchelried, einem rund einen Kilometer östlich von der Kreisstadt Wangen im Allgäu gelegenen Ortsteil, verbringen.
Hier schlugen wir nicht zufällig auf. Unser Ziel war das Landgasthaus Adler, das – und hier war der Name nun wirklich Programm – der leider nicht mehr auf diesem Portal aktive Kollege „Gast im Haus“ (ein Jammer!) vor ein paar Jahren gleichermaßen detailliert wie enthusiastisch beschrieben hatte.
Seither stand diese Einkehradresse ganz oben auf meinem Futter-Register. Ich musste sie nur noch irgendwie in unsere „Boxenstopp-Strategie“ auf dem Weg in den Bregenzerwald einbauen…
Nun, es war Sonntag und da empfängt das von Anne-Kathrin und Uwe Zöller geführte, lediglich von Freitag bis Sonntag geöffnete Haus auch über Mittag seine Gäste. Ein spontaner Anruf während der Fahrt gen Süden sicherte uns überraschend problemlos einen Tisch für zwei Personen und ein Kleinkind zu.
Unser Auto stellten wir auf dem direkt neben dem Lokal befindlichen Parkplatz ab. Der Ortskern von Deuchelried machte auf uns einen sehr idyllischen Eindruck. Ja, der ländliche Süden unserer Republik hat auch seine Reize. Und in Zeiten wie diesen tut ein Stückchen „heile Welt“ auch mal ganz gut.
Die katholische Kirche grüßte erhaben von schräg gegenüber. Ein hübsch angelegter Spielplatz war ebenfalls in Reichweite. Die Möglichkeit, dass sich unsere Kleine nach dem Stillsitzen im Lokal hier noch würde austoben können, nahmen wir später dankend an. Ein Umstand, der uns auch den übrigen Reiseweg nach Österreich gut meistern ließ.
Bereits von außen machte das stattliche, teilweise mit Schindeln verkleidete Anwesen aus der guten alten Wirtshauszeit einen sehr gepflegten Eindruck. Außen Wirtshaus - innen Geschmack!
Dieser sollte sich drinnen mehr als nur bestätigen. Inhaberin Anne-Kathrin Zöller begrüßte uns freundlich. An ihrer Reaktion merkte man sofort, dass auch kleinere Kinder im Adler gerne gesehen sind.
Über leicht knarzendes Fischgrätenparkett ging es an unseren klassisch eingedeckten, in schneeweißes Leinen gehüllten Tisch, der sich im ersten von zwei Gasträumen befand. Das - von der Straße aus gesehen - vordere Speisezimmer hatte eine ähnliche Größe, wirkte jedoch etwas rustikaler, was vielleicht am dunklen Holz seiner altehrwürdigen Kassettendecke lag. Nostalgisch - klassisch - gediegen
Frau Zöller strahlte die Souveränität einer erfahrenen Gastronomin (die sie sicherlich auch ist) aus. Sie hatte ihr Landgasthaus richtig gut im Griff und umsorgte freundlich und zuvorkommend ihre Gäste, deren Großteil sich aus regelmäßig hier einkehrenden Wiederholungstätern rekrutierte. Gerade auf dem Land beruht ja der langfristige Erfolg einer Gastronomie nicht selten auf einer sorgsam aufgebauten Stammklientel.
Blickfang unseres Gästeabteils war der etwas provisorisch wirkende Thekenbereich, hinter dem ein kleiner Durchgang zur Küche führte. Frau Zöller bei der Arbeit
Von hier aus stillten die Servicedamen den Durst ihrer Gäste und trugen die fertig angerichteten Teller aus der Zöller’schen Kochstube.
Eine Glasvitrine, die auf Hochglanz polierte Weinkelche und hochprozentige Flaschenware zur Schau stellte, lauerte hinten im Eck. Ein Klavier diente als Abstellfläche für weitere „Spiritualitäten“ und fungierte ganz nebenbei noch als „Trennwand“ für die Ausschank-Enklave. Innenarchitektonisch durchaus clever gelöst und definitiv nicht alltäglich. Gastraumimpression mit Stammgastanteil
Auf den aus dunklem Holz geschnitzten Stühlen saß es sich dank ausreichend gepolsterter Unterlage richtig bequem. Für Gäste mit empfindlichem Rücken hielt man zusätzlich noch ein paar weiche Kissen bereit. Weiße Stoffservietten, Brottellerchen und Silberbesteck kündeten von stilvoller Tischkultur. Eine gehobene (aber nicht abgehobene!) Landhausatmosphäre, in der wir uns gleich wohlfühlten.
Der Kinderstuhl ließ nicht lange auf sich warten. Dann reichte uns die Hausherrin die bereits aufgeschlagenen Speisenkarten. Aha, hier wusste man anscheinend noch die kleinen, aber feinen Freundlichkeiten im Service zu beherzigen. Sehr schön. Das bewusst reduzierte Angebot passte samt Aperitif- und Weißweinempfehlung auf zwei DIN-A4-Seiten.
Einem halben Dutzend wohlklingender Vorspeisen, standen zwei Suppen, drei Fischgerichte, vier Fleischteller und ein vegetarisches Hauptgericht gegenüber. Hausmannsköstliche Klassiker im bestbürgerlichen Sinne, mal mediterran, mal asiatisch akzentuiert. Dabei aber immer mit dem Gewicht auf den kulinarischen Entsprechungen der Jahreszeit.
Spargelschaumsuppe und Spargel-Risotto durften da genauso wenig fehlen wie der Spargel-Cocktail mit Garnelen und Melonen-Curry-Chutney für vorweg. Kräuterspargel mit gebratenen Meerwassergarnelen und Kalbsleber auf Kartoffel-Spargelragout grüßten hingegen von der Schiefertafel mit den Tagesempfehlungen.
Doch selbst diese nicht allzu große Auswahl stellte mich vor Entscheidungsnot. Da klang ja ein Hauptgang besser als der andere. Von den feinen Vorableckereien ganz zu schweigen. In solchen Fällen hilft meist die Getränkebestellung, um erstmal ein wenig auf Zeit zu spielen.
Eine kleine Apfelschorle (0,2l für 2,40 Euro) für das Töchterchen und eine Flasche „Allgäuer Alpenwasser“ (medium, 0,7l für 7,50 Euro) für ihre Eltern waren ruckzuck geordert. Guter Durstlöscher
Zum Hauptgang gönnte ich mir ein „falsches“ Viertel Rosso Passo (0,2l für 7,50 Euro) aus dem offenen Vollzug.
Der aus den Trauben Sangiovese und Merlot vinifizierte Rote von der Cantine Lenotti aus Bardolino (vom Ufer des Gardasees) machte später als harmonisch-weicher Tropfen zu meinem Fleischgang eine ganz passable Figur. Da hatte ich schon dünnere Rotweine für mehr Geld im Glas.
Da unsere Kleine auf ihren obligatorischen Pasta-Teller nicht verzichten wollte, sollte sie später ein paar Tagliolini mit gedämpftem Gemüse und dunkler Sauce für lächerliche 5 Euro erhalten. Zu dem Preis bekommt man heutzutage ja nicht mal mehr TK-Chicken-Nuggets im SB-Restaurant in die Pappschale geschmissen.
Im Adler löst man die Verköstigung der Kleinen scheinbar ganz anders, nämlich wunschgemäß (soweit das für die Küche machbar ist). Kindergerichte waren in der Karte gar keine aufgeführt. Großes Lob an Frau Zöller und die Küche, die das wirklich sehr kindgerecht angingen. Über den geringen Preis konnte man sich bei der gebotenen Qualität nur wundern. Wahrscheinlich war er „gemischt kalkuliert“ und schlug deshalb so gastfreundlich zu Buche.
Während meine Frau mit einem bunten Salat mit gerösteten Kürbiskernen (11,50 Euro) zu starten gedachte, stand mir der Vorspeisensinn nach etwas Exotischerem. Dem Kakuni vom Iberico auf Glasnudelsalat mit Curry-Sauce (17 Euro) wollte und konnte ich einfach nicht entsagen. Wann hat man schon die Möglichkeit, einen auf japanische Art geschmorten Schweinebauch in einem der besten Allgäuer Lokale zu verputzen?
Bei den Hauptspeisen wollten wir uns beide aus den hiesigen Fleischtöpfen bedienen. Die Gattin entschied sich ganz überraschend und entgegen ihrer im Lokal häufig auf Fleisch verzichtenden Natur für die Lammnüsschen auf mediterranem Ofengemüse an Rosmarinjus (35 Euro). Da konnte ich ja gar nicht anders als mit dem Rücken vom Weiderind auf Spargel-Risotto an Portweinjus und buntem Gemüse (35 Euro) adäquat zu kontern.
Vom Allgäuer Mineralwasser erfrischt, ging es eher rustikal „amused“ ans Stullenschmieren. Zwei Aufstriche – eine ganz formidable Paprikacrème sowie ein schmackiger Kräuterquark – und ein Stück Butter wollten gerecht auf ein paar Scheiben Brot verteilt werden. Aufstriche zum Beißvertreib
Besonders das außen krachend-krustige und innen noch leicht warme Körnerbrot war jede cremige „Streich(el)einheit“ wert. Das einfache, auf solider Grundlage geschmierte Butterbrot vermochte auch den Hunger der Jüngsten am Tisch fürs Erste zu besänftigen. These simple things... Gutes Brot - so wichtig!
Nach angenehmer Wartezeit kamen zusammen mit dem Kinderteller unsere Vorspeisen. Frau Zöllers Angebot, das Essen für die Kleine vorzuziehen, nahmen wir dankend an. Von unseren Hauptgerichten konnten wir ihr ja später noch etwas abgeben.
Dann nahm meine Frau ihr knackig frisches, in zeitgemäßer Keramik serviertes Blattwerk unter Messer und Gabel. Eine ungemein leckere, mit Senf, Honig und einem Hauch von Curry veredelte Vinaigrette verlieh dem jungen Grün seinen besonderen Kick am Gaumen. Meine (große) Herzensdame war begeistert. Bunt trieb es der Salat...
Ähnlich erging es dem Töchterlein. Schnell hatte sie an ihrer Bandnudelportion Gefallen gefunden. Kinderteller von Format!
Zusammen mit der dunklen Bratenjus und den kleingeschnittenen Gemüsewürfeln aus dem Dampf ergab das einen auch geschmacklich recht ausgewogenen Kinderteller, der lediglich etwas zu groß ausgefallen war. Da mussten Mama und Papa später noch ein wenig nachhelfen.
Mein mit lilafarbenen Radieschensprossen verzierter Schmorbauchquader thronte stolz auf einem stattlichen Unterbau aus Glasnudelsalat, Rucola und Radicchio. Kakuni auf Glasnudelsalat
Ein paar halbierte Cocktailtomaten schmuggelten sich ebenfalls unter diese herrlich süffige, von asiatischen Aromen geprägte Vorspeise.
Allein das Dressing des Glasnudelsalats hatte es in sich. Die darin enthaltene Chilischärfe kitzelte zeitversetzt am Gaumen, während sich die Limette um einen zusätzlichen Frischekick kümmerte. Die um das Kakuni-Türmchen geklekste Thai-Curry-Sauce aus der Quetschflasche vereinte Koriander, Zitronengras, Kokos & Co. auf geradezu raffinierte Art und Weise. "Ihr wollt es doch (b)auch!"
Dass sich bei diesen Mitspielern der in Soja, Mirin und braunem Zucker geschmorte, lauwarme Schweinebauch „sauwohl“ fühlte, lag auf der Hand bzw. auf der hübsch gewählten Keramik. In der Summe ergab das eine vom ersten Bissen an sehr überzeugende Vorspeise mit ausgeprägter eigener Handschrift.
Da hatte Chefkoch Uwe Zöller gleich zu Beginn mächtig auf die Aromenpauke gehauen und mir dabei ein unerwartet intensives Gaumenerlebnis der asiatischen Art in einem urdeutschen Wirtshaus beschert. Ich war schwer beeindruckt und freute mich umso mehr auf mein Hauptgericht.
Dies ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten. Eine bravourös auf den von mir gewünschten Garpunkt („medium rare“) gebratene, in zwei Stücke zerteilte Tranche vom heimischen Rinderrücken hatte es sich auf geschmeidigem Spargelrisotto gemütlich gemacht. Solch ein Weiderindrücken kann schon entzücken!
Ein betörender Duft nach Portwein umschmeichelte sofort meine Nase. Gut, dass der Küchenchef nicht mit Beiguss gespart hatte. Die Portweinjus war nämlich vom Allerfeinsten. Kein Tröpfchen sollte von ihr zurückbleiben. Weiderindrücken von "Rex Risotto", dem Saucengott von Deuchelried, zubereitet
Tourniertes Gemüse aus dem Dämpfer brachte zusätzlichen Biss und auch etwas Farbe ins Spiel. Geschmacklich und texturell gab es da überhaupt nichts zu beanstanden. Auch die Portionsgröße ging absolut in Ordnung. Bei Wegputzen dachte ich unwillkürlich: So und nicht anders muss das gemacht werden! In der Deuchelrieder Küche regierte nämlich „Rex Risotto“, vom Saucengott persönlich geweiht.
Auch der mediterrane Ausflug meiner Frau ins Land der saftigen Lämmer wurde nicht bereut. Lammnüsschen mediteran aka "Premium-Mäh"
Die aus der Keule geschnittenen Medaillons wurden vorher wahrscheinlich gut mariniert bevor sie zusammen mit Kräutern in Pfanne landeten. Besser kann gebratenes Fleisch kaum riechen. Ich gönnte der gegenübersitzenden „Lammkundin“ ihr „Premium-Mäh“, das mit gerösteten Kartoffeln und Gemüse aus dem Ofen die passenden Beigaben erhielt. Dass die angegossene Rosmarinjus geschmackliche Tiefe besaß, war dann auch keine Überraschung mehr.
Gut gesättigt und mit der Gewissheit, dass am Abend noch ein dreigängiges Menü samt Salatbuffet im Hotel Rössle auf uns wartete – ich entschied mich verständlicherweise für den Steinbutt –, verließen wir ohne einen süßen Abschluss das sehr empfehlenswerte Gasthaus der Familie Zöller und gönnten unserem Töchterchen auf dem Spielplatz nebenan noch ein wenig Bewegung.
Den Adler in Wangen-Deuchelried werden wir uns für zukünftige Rastpausen auf dem Weg in den Bregenzerwald mit Sicherheit merken. Danke, lieber „Gast im Haus“ für diesen tollen Tipp!
Im Mai dieses Jahres durften sich Schüler und Lehrer aus Rheinland-Pfalz zum (vorerst) letzten Mal über ausgedehnte Pfingstferien freuen. Die beliefen sich doch tatsächlich – Pfingstmontag, Fronleichnam und einem beweglichen Ferientag sei Dank – auf satte zwei Wochen. Keine Frage, dass wir uns da ins Auto setzten und in Richtung Bregenzerwald, unserer österreichischen „Wahlheimat“, aufbrachen.
Unser Ziel war, wie so häufig in den letzten Jahren, das etwas verstreut unterhalb der mächtigen Kanisfluh an der Bregenzerach liegende Bergdorf Au (800 m ü.NN).... mehr lesen
Landgasthaus Adler
Landgasthaus Adler€-€€€Restaurant, Landgasthof07522 707477Obere Dorfstraße 4, 88239 Wangen im Allgäu
4.5 stars -
"Wahrlich kein gewöhnliches Landgasthaus!" Ehemalige UserIm Mai dieses Jahres durften sich Schüler und Lehrer aus Rheinland-Pfalz zum (vorerst) letzten Mal über ausgedehnte Pfingstferien freuen. Die beliefen sich doch tatsächlich – Pfingstmontag, Fronleichnam und einem beweglichen Ferientag sei Dank – auf satte zwei Wochen. Keine Frage, dass wir uns da ins Auto setzten und in Richtung Bregenzerwald, unserer österreichischen „Wahlheimat“, aufbrachen.
Unser Ziel war, wie so häufig in den letzten Jahren, das etwas verstreut unterhalb der mächtigen Kanisfluh an der Bregenzerach liegende Bergdorf Au (800 m ü.NN).
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