"Kreativitätsmaschine auf Hochtouren"
Geschrieben am 11.12.2016 2016-12-11 | Aktualisiert am 12.12.2016
Le Moissonnier
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Restaurant, Sternerestaurant, Weinkeller
0221729479
Krefelder Str. 25, 50670 Köln
"Ehemaliger Sternekoch Doucouré macht jetzt hier Sushi, Seafood und Steaks"
Geschrieben am 08.12.2016 2016-12-08
Sal’s Kitchen
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Restaurant
02219977599
Pantaleonswall 27, 50676 Köln
"Der Stern ist zurück - Die Tant ist wieder Spitze in NRW"
Geschrieben am 02.12.2016 2016-12-02 | Aktualisiert am 02.12.2016
Zur Tant · Gourmetrestaurant
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Sternerestaurant
0220381883
Rheinbergstr. 49, 51143 Köln
"Ein absolutes Sternelokal – wenn Michelin Bars bewertete"
Geschrieben am 28.11.2016 2016-11-28 | Aktualisiert am 30.11.2016
Seiberts - Classic Bar & Liquid Kitchen
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Bar
022130195013
Friesenwall 33, 50672 Köln
"Nur Mut, das Lokal hat abends geöffnet"
Geschrieben am 10.11.2016 2016-11-10 | Aktualisiert am 13.11.2016
Gaststätte Durst
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Kneipe
0221136366
Weidengasse 87, 50668 Köln
"Cafe mit Handarbeit"
Geschrieben am 07.11.2016 2016-11-07
Café Walter
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Cafe
022139757775
An der Bottmühle 13, 50678 Köln
"Beliebter Treffpunkt für jung und alt"
Geschrieben am 07.11.2016 2016-11-07
Restaurant Ecco
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Restaurant, Gaststätte
022180167474
Kartäuserwall 7-11, 50678 Köln
"Kleine Pizzeria im Familienbesitz! Große Portionen, freundlicher Service, gutes PLV! Wir kommen wieder!"
Geschrieben am 20.10.2016 2016-10-20 | Aktualisiert am 20.10.2016
Ristorante Il Valentino
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Restaurant, Take Away, Pizzeria
022125084909
Herzogstr. 14, 50667 Köln
"Leckeres Eis in der Südstadt"
Geschrieben am 27.09.2016 2016-09-27 | Aktualisiert am 27.09.2016
Eismanufaktur Marano
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Eiscafe
02236389662
Severinstraße 19, 50678 Köln
"Der „falsche“ Spanier im Vringsveedel"
Geschrieben am 23.09.2016 2016-09-23 | Aktualisiert am 23.09.2016
Rocios
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Restaurant
022116826625
Elsaßstraße 30, 50677 Köln
"Brauerei (Päffgen) - kein Restaurant"
Geschrieben am 27.08.2016 2016-08-27 | Aktualisiert am 27.08.2016
Bierhaus en d'r Salzgass
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Restaurant, Brauhaus
02218001900
Salzgasse 5-7, 50667 Köln
"Nun steht das Datum der Neu-Eröffnung fest."
Geschrieben am 26.08.2016 2016-08-26
Restaurant Ox & Klee | Fine Dining
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Sternerestaurant, Gaststätte, Trattoria
022116956603
Im Zollhafen 18, 50678 Köln
"Wie schön, wenn sich einfach nichts verändert"
Geschrieben am 16.08.2016 2016-08-16 | Aktualisiert am 16.08.2016
Casona Argentina
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Restaurant
0220355765
Hauptstr. 456, 51143 Köln
"Die Küche hat uns zugesagt"
Geschrieben am 11.08.2016 2016-08-11 | Aktualisiert am 12.08.2016
JOSEPH'S
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Restaurant, Bar
022116917300
Agrippinawerft 22, 50678 Köln
"Hier „regiert“ Prinz Poldi von Köln"
Geschrieben am 11.08.2016 2016-08-11
Brauhaus Zum Prinzen
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Brauhaus, Sportcafe
022196022220
Alter Markt 20-22, 50667 Köln
"Ein echtes Brauhaus mit Stil"
Geschrieben am 11.08.2016 2016-08-11
Brauhaus Schreckenskammer
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Wirtshaus, Gaststätte
49221132581
Ursulagartenstr. 11-15, 50668 Köln
"Tablets zum Bestellen sind ein Markenzeichen"
Geschrieben am 05.08.2016 2016-08-05 | Aktualisiert am 05.08.2016
Burgerlich
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Restaurant
022127099966
Hohenzollernring 25, 50672 Köln
"Ox & Klee zieht um"
Geschrieben am 09.06.2016 2016-06-09 | Aktualisiert am 09.06.2016
Restaurant Ox & Klee | Fine Dining
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Sternerestaurant, Gaststätte, Trattoria
022116956603
Im Zollhafen 18, 50678 Köln
"Diesmal standen die Weine im Mittelpunkt – eine großartige Verkostungsrunde"
Geschrieben am 06.06.2016 2016-06-06 | Aktualisiert am 09.06.2016
Le Moissonnier
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Restaurant, Sternerestaurant, Weinkeller
0221729479
Krefelder Str. 25, 50670 Köln
"Netter kleiner Italiener mit schönem Ambiente, freundlichem Service und sehr vielfältigem Angebot."
Geschrieben am 02.06.2016 2016-06-02
La Fornace
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Restaurant, Trattoria, Pizzeria
0220328632
Kaiserstraße 202, 51145 Köln



Die Wand
Wintergarten
runde Eiskugeln und Orangenscheiben
Köstliches in herrlichem Glas
Kölsche Tapas
Lehrling und Meister
Der Eingang
Das Haus
Detail
Lommerzheim in Deutz - die Legende
Theke
Möbel
Platz
Cheesecake
Eingangsbereich
Teilansicht Gastraum
Theke
Platz
Brötchen, Käse, Wurst, Ei, Speck
Nudeln, Gemüse, Brot
Chili sine Carne
Kassler, Kürbis, Kartoffeln, Sauerkraut
vegetarisch bzw. vegan
Etwas Nachtisch


Eingangsbereich
Mauerwerk
Leuchter
Tomaten
Linsen
Sardelle und Gemüse
Brotscheiben
Gemüse
Pimentos
Paella
Etwas Süßes
Die Präsentation
Liste der Weine
Solana
klassischer Rioja
Manyetes


außen
Decke
Weinregal
Teilraum
Teilansicht innen
Handwaschbecken
Etagere
Backhendl
Brotscheiben und Öl
Pflanzerl
Bete
Thun
Hendl
Topfenschmarren
Prinz Poldi von Köln
Straßenmusiker
Schankraum
Blick auf das Sälchen
Fußboden mit Sand
Platz
Biergarten
Außenbereich
Blick nach draußen
Abteilung mit Hochplätzen
Deckenlampe
Kartoffeln
Tablet 1
Tablet 2
Tablet 3
WC Türe
Waschtisch
Pulled Pork Burger
Chips
Cheeseburger

Außenansicht

Der Chef










Im mutmaßlich französischsten Bistro außerhalb Frankreichs, was authentisches Ambiente angeht, ist auch weiterhin nichts von Reduzierung oder Minimalismus auf dem Teller bzw. besser: den Tellern, von denen es mindestens zwei, meistens aber drei pro Gang gibt, zu spüren.
Das Amuse - dieses Mal ein Rillette vom Rebhuhn mit Maiscreme und Vanille - ist wie so oft noch optisch eher zurückhaltend und als wolle die Küche sagen: Komm, halten wir uns nicht mit dem lästigen Kleinkram auf. In der Tat wirkt es eher wie eine Fingerübung, wenngleich der Kontrast zwischen Würzigkeit und Süße bei diesem Teller duchaus seinen Reiz hat und sehr gut schmeckt.
Aber der eigentliche Spaß beginnt tatsächlich erst mit der Vorspeise, die auf drei Tellern an den Tisch kommt. Auf meiner Seite des Tisches liegt ein beeindruckendes Doppelfilet von der Rotbarbe, die im Ofen gebraten wurde, nur begleitet von Brotsamen, die mit Piment d'Espelette aromatisiert wurden und einem leichten Schaum von Bronze-Fenchel. In dieser Form hatte ich die Rotbarbe bereits Anfang des Jahres und mit dem ersten Bissen erinnere ich sofort, was neben der großartigen Saftigkeit des Fisches das Faszinierendste war. Die Rotbarbe ist deutlich, aber noch im völlig harmonischen Bereich, geräuchert, was dem Gericht den totalen Kick gibt. Flankiert wird der Fisch von einem kleinen Ragout von Steinpilzen und Datteln in Kokosnuss-Milch und einem Salat von Avocado, Apfel, Roter Bete und Taschenkrebsfleisch. Beides sind dezente Begleiter, die der Rotbarbe nicht die Show stehlen.
Auf der anderen Seite des Tisches wird ein Dreierlei rund um lauwarme Jakosbmuscheln mit geräuchertem Aal serviert. Dazu gibt es eine Mandarinen-Anchoiade. Im Inneren des Gebildes findet sich ein Herzmuschel-Knödel, der mit Miesmuscheln und Foie Gras-Würfeln gefüllt ist. Der Teller hat eine überwiegend leichte und frische Stilistik, die auch vom Granny Smith-Saft noch unterstützt wird. Im Schälchen daneben geht es mit einem Ziegenkäse-Ravioli in Kastanien-Emulsion etwas deftiger zu, was einen schönen Gegenpart zur Jakobsmuschel darstellt, aber für mich persönlich ist die eigentliche Überraschung die Rührei-Mousse in unglaublich flaumiger Seeigel-Crème. In Kombination alles sehr schön, aber ich fühle mich mit meiner Rotbarbe als Punktsieger. Die Gegenseite sieht das naturgemäß anders.
Derlei Fragen drängen sich beim nächsten Gang nicht auf, denn da entscheiden wir uns beide für den in Portwein geschmorten Kalbsschwanz mit glasierten Pastinaken und Chicoree mit Sauerkirschsaft und gebratenen Pfifferlingen. À part dazu ein lackierter Kalbszungen-Presskopf mit einer deftigen Vinagrette aus Honig, Senf und Sauren Gurken. Und die Kombination aus beiden Tellern gefällt uns ausgesprochen gut. Der Kalbsschwanz ist butterzart, kräftig abgeschmeckt und mit den Gemüsen fast schon klassisch eingefasst. Gänzlich unklassisch jedoch die bestechende geradlinige Präsentation, die mir mindestens genauso gut gefällt wie der Geschmack.
Bis hierhin begleitet uns ganz vorzüglich ein Saint-Aubin, der mit nur sehr leichtem Holzeinfluss die Gerichte elegant unterstreicht.
Im Hauptgang entscheide ich mich für die gegrillte Rebhuhnbrust, die auf einem Confit von der Keule, Foie Gras und Speck thront, dazu neben einem Braeburn-Zimt-Apfel und Cranberry-Gel eine tief dunkle, schwere Sauce Royale, die mit Schokolade angereichert wurde. Als wäre dieser Teller alleine noch nicht würzig genug, legt die Küche dazu noch einen Flönz-Krapfen in dünnem, knusprigen Teig, der die Papillen frontal mit kräutriger Deftigkeit trifft. Ich komme damit prima zurecht, habe aber Bedenken, ob auch der dritte Teller ähnlich wuchtig daher kommt, denn das wäre dann definitiv zu viel des Guten. Allerdings umgeht die Küche dieses Risiko elegant mit einem sehr feinen Arrangement aus Chicorée-Cannelloni, die mit getrüffelter Polenta und Mimolette gefüllt sind, dazu finden sich Kräuterseitlinge, Trockenfrüchtemarmelade mit Wildkirschen und gerösteten Haselnüssen. Wow - was für ein Feuerwerk!
Der Bordeaux vom Chateaux Mondésir-Gazin kann mit seiner Würzigkeit gut dagegen halten.
Mein Mann hat gegrillte Filets von der Gelbschwanz-Makrele gewählt, die auf dünnem Blätterteig mit Aubergine und Anchoiade serviert werden. Dazu finden sich Staudensellerie-Gel und eine Bergamotte-Essenz. Parallel wird eine Tajine vom Tintenfisch mit marokkanischen Gewürzen serviert. Und im dritten Teller eine ausladende Pistou-Suppe mit diversen Rübchen, Möhren und Stangenbohnen, dazu Pinienkern-Panacotta auf Tomatenwasser und Anis-Croutons (man lasse sich alleine diese Zusammenstellung auf der Zunge zergehen...). Ich habe das alles probiert, aber muss ehrlich zugeben, dass mein Gaumen durch die Rebhuhn-Flönz-Attacke nicht wirklich empfänglich war für die insgesamt deutlich zurückhaltendere und elegantere Komposition. Der gut gegarte Fisch hatte leider nicht den Hauch einer Chance, sich zu dem Zeitpunkt bei mir irgendwie bemerkbar zu machen.
Nach angemessener Beruhigungszeit für die Geschmacksnerven also weiter zum Dessert. Ich wähle "Süß-Salzig-Pfeffrig". Und alleine hier ist wieder die Aufzählung sämtlicher Einzelkomponenten ein halber Roman. Machen wir es so kurz wie möglich: Hauptteller und eindeutiger Favorit war die getrocknete Mousse au Chocolat mit salzigem Eis und einer Karamell-Ganache. Der süße Part war dem Montélimar-Nougat-Espuma mit Nüssen vorbehalten. Eher unauffällig der Pfeffer im Pomponette, einem mit cremiger Schokolade und bengalischem Pfeffer gefüllten Gebäck.
Insgesamt zu süß ist für meinen Geschmack das Dessert meines Gemahls. Zwetschgen-Haselnuss-Mousse auf Portwein-Banyuls-Sirup und Cracker mit Pulver aus gerösteten Haselnüssen sowie der Haselnuss-Biskuit sind mir ein wenig zu eindimensional auf Nussgeschmack ausgerichtet. Sehr gut hingegen das Calisson-Eis.
Zum Abschluss wie immer der obligatorische Orangen-Lolli, der hausgemachte Karamellbonbon und ein Macaron.
Alles wie gehabt also im Hause Moissonnier. Die Speisekarte liest sich seit Jahrzehnten abenteuerlich bis spannend. Oft erschließt sich einem nicht im ersten Moment, wie das alles zusammengehen soll. Aber es geht und zwar ganz vorzüglich. Mal als dezenter Kontrast, mal als harmonische Ergänzung, mal als milderndes Element.
Eric Menchons Küche ist für mich auch nach all den Jahren und Jahrzehnten, die wir hierher kommen, ein einziger großer Abenteuer-Spielplatz. Und wie ein Kind komme ich hier häufig nicht aus dem Staunen heraus und kriege anschließend das Grinsen kaum aus dem Gesicht.
Zum Spektakel gehört selbstverständlich auch die unerbittliche Lärmkulisse (die für mich allerdings Ausdruck höchster Genussfreude an den Tischen ist), die drangvolle Enge und der souveräne und jederzeit freundliche Service, der es versteht, sich unter diesen schwierigen, räumlichen Bedingungen nahezu artistisch zu bewegen.
Das "Le Moissonnier" spielt eigentlich in einer völlig eigenen Liga. Die zwei Michelin-Sterne strahlen hier trotzdem zu Recht und heller denn je.
Bericht und sämtliche Bilder auch unter: https://www.facebook.com/thomas.westermann.5/media_set?set=a.1227548243992521&type=3&pnref=story