1 Satz zu mir: bin selber ein ambitionierter Hobbykoch mit Carnivoren- Wurzeln, die perfekte Fusion für den Langzeitgenuss.
Ein "guter" Koch ist für mich, wer mit Mut an den Herd tritt (Salz, Zucker- und Pfefferstreuer nicht vergessen) - einfache Klassiker neu interpretieren !!
Neben der Kreativ-Küche, gehe ich sehr gerne "gut bürgerlich" essen. Wenn es der Geldbeutel zulässt, geht`s auch in Gourmet-Schuppen mit mindestens einem Michelin-Stern. Als großer Derrick Fan bleibt mein Traum einmal das Tantris (2 Sterne) zu besuchen.
Ich freue mich über zahlreiche Kommentare und versuche auch offene Fragen (gerne über Nachricht) zu beantworten.
Wenn es das Lokal zulässt, versuche ich "was fliegt" und "wildes aus dem Wald" zu vermeiden, das ist aber nicht immer möglich. Ich ernähre mich privat gerne vegetarisch dann aber 100% veganfrei.
1 Satz zu mir: bin selber ein ambitionierter Hobbykoch mit Carnivoren- Wurzeln, die perfekte Fusion für den Langzeitgenuss.
Ein "guter" Koch ist für mich, wer mit Mut an den Herd tritt (Salz, Zucker- und Pfefferstreuer nicht vergessen) - einfache Klassiker neu interpretieren !!
Neben der Kreativ-Küche, gehe ich sehr... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 393 Bewertungen 655557x gelesen 7776x "Hilfreich" 7574x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 17.12.2021 2021-12-17| Aktualisiert am
17.12.2021
Besucht am 16.09.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 74 EUR
Mannheim. Dezember. Es ist mild, die letzten Wochen grau und kalt. Gestern, am Donnerstag, ein kleiner Lichtblick. Sonne und angenehme 18 Grad auf unserem Balkon.
Ich sitze mit Kapuzensweater und einem Hefebierchen aus Bayern draußen, schaue mir Bilder vom letzten Urlaub an.
Was kann es also schöneres geben als an einem Wintertag eine sommerliche Rezi zu lesen, welche dem Leser ein Sonnenstrahl ins Herz zaubert?
Unser Sommerurlaub 2021, etwas gekürzt und spontan entschieden, wegen der aktuellen Corona Situation. Wir buchen mehrere Tage in Rest Jugoslawien - Nord, im Zillertal. Für die Rückfahrt planen wir am Tegernsee einen drei tägigen Zwischenstopp einzulegen. Und Essens technisch sollten wir schon was finden, dachten wir.
Im Vorfeld kurz bei „tripadvisor“ die ersten 20 Restaurants angeschrieben, Pustekuchen. Allesamt ausgebucht (und das 4 Wochen vorher), ein kleiner Lichtblick, das Postillion in Rottach Egern.
Der Inhaber schrieb mir, dass leider immer wieder kurzfristige Absagen die Regel sind und wir gerne mittags im Lokal vorbeikommen können, so könnte ich mir schon mal das Ambiente anschauen und einen ersten Einblick bekommen. Zur Not könnte er uns „irgendwo dazu setzen“.
Der Email Austausch war schon mal wunderbar.
Unsere Rückreise auch. Am Tegernsee angekommen bzw in Tegernsee machte ich mich zuerst auf die Suche nach unserem alten Hotel, wo ich eine Woche im Jahr meine Ferien verbringen durfte, zusammen mit der Familie. Das ehemalige Max Geiger Haus wurde (leider) mittlerweile abgerissen. Auch die Hotelfachschule Speiser (??) musste einem LIDL weichen. Schade ….
Wir machen uns also auf den Weg zum Hotel. Ich weiß, wir sind hier nicht bei „holidaycheck“, sondern bei „gastroguide“. Aber das tolle was wir in den drei Tagen erlebt haben war: das jeder super über andere Restaurants und Hotels spricht. Und mit jeder meine ich jeder. Egal ob die Inhaber vom Golfplatz, der Postkartenladen, der Eisverkäufer. Jeder möchte wissen wo wir schlafen, wo wir herkommen und wie wir uns fühlen. Irgendwie angekommen.
Grundlagenbasis Training. Ich liege am Indoorpool und studiere die kleine aber feine Speisekarte im Postillion. Ich war kurz davor vor Ort und habe reserviert. Tatsächlich gab es an einem der großen Tische ein Storno. Erster Eindruck: spektakulär. Riesige helle Holztische, bayrische Accessoires, mittig die helle Holztheke. Was ein „Wäscher“ wie man in der Pfalz gerne sagt.
ich kann gar nicht anders, denn nach 18 Metern Wasseroberfläche wartet eine Schiebetür auf mich, dahinter 34 Grad warmes Wasser, Sprudel-Liegen und freie Sicht auf den Tegernsee.
Es ist Abend. Wir stehen vor dem Postillon. Es herrscht reger Eingangsverkehr. Im Speisekartenfenster, geschickt in der Mauer versenkt, brennt einladendes Licht. Aus den Fenstern sprüht eine behagliche Stimmung, wir blicken nochmal Richtung Hotel, dann nochmals auf den See, anschießend treten wir die Türe ein.
Der Kellner vom Mittag kann sich an mein Gesicht erinnern, obwohl es halber mit einer Nasenabdeckung „verdeckt“ ist. Er zeigt mir den Tisch. Auf 11,12 ,13 Uhr sitzt schon eine Familie mit 3 Personen, wir setzen uns auf 17 und 18 Uhr. Natürlich mit dem nötigen Mindestabstand. Generell ist das Lokal sehr modern eingerichtet, viel helles Holz gepaart mit bayrischem Ambiente. Es fehlte nur noch der bekannte Leberkäs-Jodler vom Musikantenstadel.
Wir bekommen die Speisekarten. Herrlich, das liest sich alles wunderbar. Ich frage nach, ob die Gäste in der Regel Vorspeise und Hauptspeise oder Hauptspeise und Dessert bestellen. "In der Regel Drei Gänge", die präzise Antwort.
Über uns auf der Tafel thronte die Kürbiscremesuppe (7,60), in der Karte stehend die Bayerische Breznsuppe mit gebratenen Weißwurstradel (6,80) sowie die Tafelspitzbrühe mit Lebernockerl.
Ich bin nicht so der Leberfreund. Auf der Fahrt zum Restaurant kamen wir an einer weiterem Gastro vorbei, da gab es bayrische Klassiker wie „saure Lunge“ oder „lauwarmer Leber- Nierenpudding“. Das kann mich nicht so begeistern. Ich esse mal ein Leberkäseweck (hat natürlich nichts mit Innereien zu tun) beim Globus oder maximal ein Leberknödel auf einem Pfälzer Teller, aber dann nur mit ordentlich Zwiebelsauce und Bratensauce.
Ich höre die Küche, als ob sie mit der Handoberfläche die Kalbsschnitzel zart und saftig klopfen würden. Das mache ich übrigens genauso. Der Kellner fragt nach, ob ich mir die Küche ansehen möchte. Ich möchte.
Die Küche ist offen. Hinter der Glaswand stehen ein paar Köche, sie fragen mich was ich wissen möchte. Ich erkläre, dass ich vom Fach sei, aber gerne nachher nochmal auf sie zukommen möchte. Denn ich bestelle mir die Kalbsschnitzel, meine bessere Hälfte entscheidet sich für die selbst gemachten Käseknöpfle mit Salat.
Generell gibt die Karte einiges beschauliches her: Oma`s Kalbsfleischpflanzerl (2 Stück) mit Bratensoße und Kartoffelsalat (13,80), Knuspriger ofenfrischer Schweinsbraten mit Tegernseer Dunkelbiersoße, Kartoffelknödel und Krautsalat (14,20) „Knusper-Backhenderl“ von der ausgelösten Keule mit Cornflakes-Kruste gebacken dazu Kartoffel-Rucolasalat (14,80) oder "Gesottener Tafelspitz" aus der Fleischbrühe mit Wurzelgemüse, cremiger Meerrettichsoße und geschwenkten Petersilienkartoffeln. Hört sich alles ordentlich an.
Und dann kam das Essen. Zuerst der grüne, herzhaft angemachte, süß-saure Salat der Knöpfle. Beilage Salat
Wunderbar angemacht, der Salat frisch und knackig.
Die Knöpfle Käseknöpfle
waren wunderbar cremig. Ich denke es wurde etwas Creme Fraiche in die Pfanne gelassen, dann die Knöpfle, dann zweierlei Käse. So mache ich es privat auch, damit der Käse eine schöne leichte Verbindung mit den Knöpfle hat. Ich durfte probieren, es waren erdige Gewürze im Einsatz (Muskat, Piment?). Perfekt.
Es waren zwei kleinere Kalbsschnitzel, die Panade ging etwas hoch, allerdings war da noch Luft. Die Schnitzel wurden am Ende mit Meersalz gewürzt, kann man machen, ich hätte mir lieber das Salz auf dem Fleisch in der Panade gewünscht. Die Panade schön kross, so muss es sein.
Die dazu gereichten Bratkartoffeln waren natürlich keine echten Bratkartoffeln, sondern vorher gekocht und dann in der Pfanne geschwenkt. Schmeckten aber gut, die Konsistenz passte. Kann man natürlich so machen, muss man aber nicht.
Danach ging es nochmals in die offene Küche. Hier geht es zur Küche
Die beiden Herren fragten mit osteuropäischen Akzent höflich nach ob es passte. Ich erklärte Ihnen dann wie man die Haube um das Fleisch noch pimpen kann, damit da deutlich mehr Luft drunter kommt. Sie bedankten sich und meinten sie würden es ausprobieren.
Selbst 2 Sterne Koch Alexander Herrmann bekommt die Wiener Schnitzel nicht perfekt hin, dass hatte er in einem Interview zugegeben. Das sei eine Kunst für sich, ein Luftkissen unter die krosse Panade zu bekommen. Bei der Sendung Stadt Land Lecker verlor er nämlich gegen den regionalen österreichischen Koch, und da gab es „Wiener Schnitzel“. ;-)
Aber nach zwei kleineren Schnitzel und fehlender Vorspeise war uns noch der Gedanke aufgekommen ein Dessert zu bestellen. Bei mir sollte es ein geeister Wodka sein, bei meiner besseren Hälfte zwei Kugeln Wallnusseis mit Eierlikör und Sahne. Das sei laut Bedienung der Klassiker im Postillon.
Ja, schaut gut aus :
Bei meinem Zitronensorbet mit einem Schuss Wodka, hat es der Koch wohl sehr gut gemeint und mit etwas zu viel Wodka rein gemacht. Geeister Wodka mit Zitronensorbet
Ganz nach dem Motto „vielen Dank für den Tipp“, so dass ich innerlich eine Wärme spürte. Die war auch von Nöten, denn mittlerweile regnete es draußen in
Rottach Egern.
Fazit:
Hier kommen wir bestimmt wieder her und hoffen dass die Wiener Schnitzel bis zur perfekten Vollendung geübt werden. Allzu weit ist man da nicht entfernt. Wir kommen auf alle Fälle wieder, vielleicht schon beim nächsten Tegernsee Urlaub. Preis technisch wird mit dem Gast hier fair umgegangen. Empfehlung !!
Mannheim. Dezember. Es ist mild, die letzten Wochen grau und kalt. Gestern, am Donnerstag, ein kleiner Lichtblick. Sonne und angenehme 18 Grad auf unserem Balkon.
Ich sitze mit Kapuzensweater und einem Hefebierchen aus Bayern draußen, schaue mir Bilder vom letzten Urlaub an.
Was kann es also schöneres geben als an einem Wintertag eine sommerliche Rezi zu lesen, welche dem Leser ein Sonnenstrahl ins Herz zaubert?
Unser Sommerurlaub 2021, etwas gekürzt und spontan entschieden, wegen der aktuellen Corona Situation. Wir buchen mehrere Tage... mehr lesen
4.5 stars -
"Bayrische und Österreichische Klassiker am Fuße des Tegernsees mitten in Rottach Egern" DaueresserGK0712Mannheim. Dezember. Es ist mild, die letzten Wochen grau und kalt. Gestern, am Donnerstag, ein kleiner Lichtblick. Sonne und angenehme 18 Grad auf unserem Balkon.
Ich sitze mit Kapuzensweater und einem Hefebierchen aus Bayern draußen, schaue mir Bilder vom letzten Urlaub an.
Was kann es also schöneres geben als an einem Wintertag eine sommerliche Rezi zu lesen, welche dem Leser ein Sonnenstrahl ins Herz zaubert?
Unser Sommerurlaub 2021, etwas gekürzt und spontan entschieden, wegen der aktuellen Corona Situation. Wir buchen mehrere Tage
Geschrieben am 05.12.2021 2021-12-05| Aktualisiert am
05.12.2021
Besucht am 05.12.2021Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 120 EUR
War Paul Bocuse nicht der Fussball-Star von Olympique Marseille?
Ich blätterte letztens ein Reisemagazin durch, vom Aldi. Da gab es eine Weltreise für 17.999 Euro, knappe 118 Tage lang. Am dritten Tag der Aufenthalt in Marseille geplant, das macht auch Sinn, denn Marseille gilt als die kriminellste Stadt auf unserem Planeten und wer reist schon gerne mit unnötigem Gepäck, Ausweisen und Kreditkarten durch die Welt?
Wobei ich überlege?
Marseille noch vor Germersheim?
Das will was heißen.
Und Paul Bocuse war ja der Kapitän und Küchen-Chef der ersten Elf. Ich frage mich, wie er Gulasch serviert hat. Oder Kalbsgeschnetzeltes?
…. wir mögen die Waldpforte in Mannheim, denn die Waldpforte im Stadtteil Käfertal Nord steht für deutsche, bodenständige, gut gewürzte bürgerliche Küche. Und viel ordentlicher Soße.
Wir waren heute eingeladen und müssen dank der Bundesländerregelung, obwohl wir doppelt geimpft, uns noch ein Test besorgen. Also reservieren wir online bei der VFB Gartenstadt (dort gibt es ein öffentliches Testzentrum) ein Termin. Nach 15 Minuten kommt das Ergebnis auf das Handy. War negativ, aber schon währenddessen, als mir die forsche Dame den "Watte-Stengel" ins Hirn drückte, wusste ich, das wird ein einmaliges „Erlebnis“.
Wir Geimpfte werden erneut bestraft, dass sich ein paar Hirnverbrannte nicht impfen lassen und dadurch die Indexzahl der Intensiv-Betten durch die Höhe geht.
Ich desinfiziere mir auf Arbeit alle 60 Minuten die Hände, habe 37,5 Stunden die Woche die Maske während der Arbeit auf (klar, bin auch Chirurg), halte immer 2 Meter Abstand, nur nicht bei meinem Club die „Wandervögel“. Da gibt’s nämlich zwei Gruppen, die einen wandern ...
Das Zigeunerpfännchen war immer eines meiner Lieblings Gerichte in der Waldpforte. Die Sauce schmackhaft, leicht scharf abgebunden. Die Schnitzel dank der Cornflakes Panade knusprig (ahhh was für ein toller Crunch), das ganze schön mit Käse überbacken ala "Callmund", also dachte ich mir nichts dabei, heute das Paprika Pfännchen zu bestellen.
Außerdem bestellten wir Rumpsteak, Leber und Cordon Blue, allesamt mit Bratkartoffeln und Salat. Meiner einer nahm die Spätzle. Mir fällt dabei auf, dass es kein Zigeuner Schnitzel und auch kein Jägerschnitzel mehr gibt. Da hat sich die die Jäger-Vereinigung wohl heftig in Berlin beschwert. Aber das ist eine andere Baustelle.
Uns ist weiter aufgefallen, dass die Preise nach oben gingen. 20,40 Euro für ein Paprika Schweineschnitzel mit Salat sind nicht gerade schüchtern bepreist. Im Nachgang habe ich mit Marc074 gechattet. Er ist der gleichen Meinung, für „Gerichte“ mit „Schweinefleisch“ ist das zu hoch angesetzt. Da bekommst in anderen Lokalen ein Kalbsschnitzel dafür.
Aber heute dachten wir, dass es entsprechend der langen Wartezeit (meistens eine knappe Stunde, heute knappe 80 Minuten) und des hohen Preises dementsprechend gut gewürzt und zubereitet ist. Weit gefehlt.
Vor gut drei Wochen war ich bei uns auf dem Waldhof beim Lidl, da gibt es ein neues „Käse und Wein“ Regal. Keine Lagerweine Marc074, aber ich nahm ein Chateauneuf du Pape von 2015 (für unverschämte 27,99) mit, der noch am gleichen Abend von mir herunter gekippt wurde (auf Ex, ja fast). Mit holländischem Käse und französischem Baguette natürlich. Im LIDL-Angebot war dagegen ein XL Familienpack, BIO Schweinefleisch, 4,5 Kilo für knappe 17 Euro. Das sah super aus und bestätigt einen Bericht im ZDF, dass Schweinefleisch (warum auch immer) so günstig wie noch nie auf dem Weltmarkt sei. Kilopreise für knappe 2-3 Euro wurden da genannt.
Für die Differenz der heutigen Preise (bei einem gesundem Wareneinsatz von 25-30%) erwarte ich dementsprechend gute Fette, Gewürze, Produktqualität und handwerkliches Geschick. Beim Schnitzel fehlten die Gewürze und das Geschick komplett, die Panade vermisste die Cornflakes. Das Schnitzel komplett aufgeweicht, die Sauce wässrig. Mir kam es vor, dass bei der Sauce einfach Wasser mit roher Paprika aufgekocht wurde. Da fehlten Fette (zB Creme Fraiche), ganz viel Butter, da fehlte Säure (ein gescheiter Rotwein) und Bratansatz (Fleischgeschmack). Fast die Hälfte mein Gericht hier im Hintergrund
von meinem Gericht ging zurück.
Die Bratkartoffeln wurden bei jedem Esser von unserem Tisch beanstandet. Das waren mehlige Pell-Kartoffeln mit zu viel Stärke. Entweder hat man die nicht mindestens 24 Stunden auskühlen lassen oder man hat eine falsche Sorte genommen. Außerdem hat man die auch zu dick geschnitten und viel zu wenig Bräunung gegeben.
Das Cordon Blue ebenfalls zu hell, Cordon Blue
die Panade matschig. Der Esser bemängelte ebenfalls die fehlende Würze bei der Paprika Sauce. Die Sauce wurde extra gereicht, sah aber nicht appetitlich aus. Gerade eine Paprikasauce kann man so gut mit gelber, grüner und roter Paprika (in feine Streifen geschnitten) aufwerten. Da braucht man einen guten Fond, die Paprika enthäuten (was heute bei uns auch vergessen wurde) und scharf anbraten oder im heißen Ofen backen, dann verarbeiten. Aber das alles vermisste ich heute bei dieser Variation. Beim Cordon Blue lief schön der Käse raus, war aber aus meiner Sicht nicht richtig portioniert, das Fleisch sah auch nicht geklopft aus. Mein Schnitzel war ebenfalls nicht geklopft und nicht gesalzen (Anmerkung des Schreibers)
gebratene Leber. Auch Lob von mir für die gut gemachten Spätzle
Spätzle. Aber was sich schon beim Schnitzel angedeutet hat, wurde beim Rumpsteak fortgesetzt. Handwerkliche Fehler bei der Zubereitung von Fleisch. Das Rind und auch das Schwein keine Klopf-Spuren, kein Salz, kein Pfeffer
wurde vor dem Braten nicht gesalzen, gepfeffert und auch nicht gezuckert. Gut, mit dem Zucker, das machen nur Ausnahmeköche. So wie ich einer bin. Aber Salz gehört auf jedes Fleisch, wenn es nicht gerade ein Ultra Wagyu, irisches Rinderbeef oder ein irisches Salzwiesen-Lamm ist. Am Ende (beim Gast) gab es kein "Fleischkaramell" beim Rumpsteak, was durch braune Flecken gekennzeichnet wird. Und das ist auch keine „höhere Küche“, das sind einfache Basics. Die Preise für Rumpsteak (27,40) und Schnitzel (20,40) für das Dargebotene aus meiner Sicht viel zu hoch. Und das ist mal wieder ein Beispiel dafür, dass man angesetzte Preise nicht mit dem Niveau der Küche gleichsetzen kann. Das Preis-Leistungsverhältnis muss immer separat bewertet werden.
Ich erinnerte mich an eine Bewertung von Petra, wo sie ebenfalls bemerkt hatte, dass jeder ausgegebene Cent ihr sehr, sehr weh tat. Uns ging es heute genauso. Das war heute alles lieblos daher gekocht. Große Portionen ja, aber wenn es nicht schmeckt, dann ist der Rest eine Qual. Qualität anstatt Quantität wäre hier die richtige Strategie. Der Inhaber hat uns dann noch 4 kostenlose Espresso ausgegeben, aber das ist nur der kleine Tropfen auf dem heißen Stein.
Positives Aushängeschild war der tolle Service heute, so dass ich auch insgesamt auf 2 Sterne kommen kann. Auf vereinzelte Fragen wurde reagiert, es wurde auch agiert und nicht nur reagiert. Immer wieder Augenkontakt zu den Gästen, das war sehr gut von der jungen Dame, so dass wir auch 10 % Trinkgeld gegeben haben (knappe 10 Euro). Auch der gute" Beilagensalat" rettet mit dem sehr guten Service die gut gemeinten 2 Sterne im Gesamtbild. Aber Preis-Leistungstechnisch ist das nicht mal ein Stern für mich und wird von mir mit einem halben Stern bewertet. Vielleicht sollte man sich über die Preispolitik Gedanken machen. Die Gäste nehmen Strapazen (so wie wir mit dem Test) auf sich, da muss der Gast erwarten können, das Gemüse und das Fleisch ordentlich mit Gewürzen und dem richtigen Zeitmanagement in Szene gesetzt werden kann.
Ausbaufähig dagegen das Timing der Küche. Wir haben knappe 80 Minuten auf unsere Hauptgerichte gewartet. Insgesamt waren fünf Tische besetzt. Am Nachbartisch wurde das Martinsgans Menü vorbestellt, nach 20 Minuten kam da das Essen. Allerdings waren die Leute am Nachbartisch nicht zufrieden. Sie vermissten die typischen „Gänse Gewürze“ so wie die knusprige Haut.
Wir sind uns sicher, dass wir von einem weiteren Besuch Abstand nehmen. Aktuell Keine Empfehlung.
War Paul Bocuse nicht der Fussball-Star von Olympique Marseille?
Ich blätterte letztens ein Reisemagazin durch, vom Aldi. Da gab es eine Weltreise für 17.999 Euro, knappe 118 Tage lang. Am dritten Tag der Aufenthalt in Marseille geplant, das macht auch Sinn, denn Marseille gilt als die kriminellste Stadt auf unserem Planeten und wer reist schon gerne mit unnötigem Gepäck, Ausweisen und Kreditkarten durch die Welt?
Wobei ich überlege?
Marseille noch vor Germersheim?
Das will was heißen.
Und Paul Bocuse war ja der Kapitän und... mehr lesen
Gasthaus Zur Waldpforte
Gasthaus Zur Waldpforte€-€€€Restaurant, Biergarten, Partyservice0621751898Lampertheimer Straße 144, 68305 Mannheim
2.0 stars -
"Paul Bocuse meinte „ Wenn der Koch einen Fehler macht, gießt er ein wenig Sauce drüber und sagt, es wäre ein neues Gericht“ oder: ohne einen echten "Zigeuner ist es auch kein Zigeuner-Pfännchen" DaueresserGK0712War Paul Bocuse nicht der Fussball-Star von Olympique Marseille?
Ich blätterte letztens ein Reisemagazin durch, vom Aldi. Da gab es eine Weltreise für 17.999 Euro, knappe 118 Tage lang. Am dritten Tag der Aufenthalt in Marseille geplant, das macht auch Sinn, denn Marseille gilt als die kriminellste Stadt auf unserem Planeten und wer reist schon gerne mit unnötigem Gepäck, Ausweisen und Kreditkarten durch die Welt?
Wobei ich überlege?
Marseille noch vor Germersheim?
Das will was heißen.
Und Paul Bocuse war ja der Kapitän und
Geschrieben am 27.11.2021 2021-11-27| Aktualisiert am
27.11.2021
Besucht am 02.09.2021Besuchszeit: Abendessen 12 Personen
Der Onkel meiner besseren Hälfte, mütterlicherseits, lädt jedes Jahr zu seinem Geburtstag ein. Da seine Tochter unweit von Mundenheim lebt, und gerne Gast im "Fasenenheim" ist, ist es ganz logisch, dass wir seit ein paar Jahren jedes Jahr im Fasenenheim einkehren.
Eigentlich wollte ich schon vor einem Jahr das Lokal hier bei Gastroguide eintragen, habe es dann aber vergessen und hoffte es macht ein anderer. Aber Irrtum, das Restaurant scheinen nur die zahlreichen Stammgästen zu kennen und von denen scheint keiner hier bei Gastroguide zu sein. Da muss also der Daueresser das erledigen.
Gegenüber des auslaufenden Waldparks auf dem Stadtteil und gleichzeitigen Stadtbezirk`s Lindenhof (das gleiche Kunststück weist nur noch die Schönau auf) liegt der Ortsbezirk Mundenheim, welches auf eine über 1000 jährige Geschichte zurück weist. Die beiden Schwesterstädte werden bekanntlich lediglich vom Rhein getrennt.
Ich weiß nicht, wann genau das Fasenenheim die Eröffnung hatte, aber das ganze Drumherum, die Inneneinrichtung, das erinnert irgendwie an die 1950er Jahre. Sehr sympathisch die Inhaber, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Am Nachbartisch meinte sie "ein Schweißfuß kommt selten allein", oder "rutschte im Winter die Jogginghose, dann war schon im Herbst das Gummi lose", Die Stimmung jedes Jahr bombig.
Wir blättern die Speisekarte durch. Sämtliche Schnitzel und Steakgerichte gibt es als Seniorem Portion oder normale Portion. Auf die Frage, ob ich den die Sauce auch extra bekommen würde kam augenzwinkernd " wir sind hier nicht im Altenheim mein Herr. Ein Jägerschnitzel mit Sauce extra ist kein Jägerschnitzel sondern ein Schnitzel Wiener Art mit separater Sauce". Punkt.
Na, mittlerweile bin ich in einem Alter wo ich die Sauce extra haben möchte, also umging ich diesem und bestellte kurzfristig das "Schlemmer Schnitzel", welches ich schon am Nachbartisch gesehen hatte. Auf meiner Tisch-Seite wurde noch das Jägerschnitzel und das Zigeunerschnitzel bestellt. Das Zigeuner in der Seniorportion.
Hier werfe ich mal ein, was ich sonst sehr selten tue. Mir gehen diese zahlreichen öffentliche Verbote mittlerweile auf den Keks. Auf der Sarotti-Schokolade wird der Mohr entfernt, aus einem Jägerschnitzel wird ein Schnitzel mit Waldpilzsauce. Warum? Weil Frau Merkel und die Jägervereinigung was dagegen hat. Ein Zigeunerschnitzel wird natürlich auch verboten. Was soll der Mist?
Bei mir in der Straße wohnt ein Zigeuner, der ist super. Der ist stolz, dass er ein Zigeuner ist und isst auch sehr gerne Zigeunerschnitzel. Ich sehe in öfter und frage ihn meist " Und Du Zigeuner. Was machen die Geschäfte?" Er lacht immer und meint meistens "mein Deutscher Nachbar .. ich lasse arbeiten " :-)) .... finde ich persönlich gut, wenn die Nachbarschaft so harmonisch abläuft.
Ganz ehrlich: Ist mein Nachbar jetzt ein Rassist, weil er mich als "Deutscher" anspricht? Oder sind wir Rassisten weil wir beide gerne "Zigeunerschnitzel" essen? Das ist mehr echt "too much" von der Merkel-Regierung und bin froh, dass nach 16 Jahren ein anderer Wind weht in Deutschland. Das gleiche Thema wurde übrigens vor ein paar Jahren von Herrn Özdemir angeprangert
Aber wir sind nicht in Berlin. Wir sind in Mundenheim und sind froh, dass es Zigeunerschnitzel auf der Karte gibt. Es kommen die Getränke, danach unsere Beilagen-Salate. Der Beilagen-Salat ist frisch, der Grüne schön knackig (wobei es mehr ein Gelber war), also der Gelbe war sehr knackig. Tomate, Gürkchen und kleiner Bohnensalat, dazu Karottenstifte (Bild fehlt).
Wir bekommen unsere Schnitzel. Zuerst das Senioren Zigeunerschnitzel: Zigeunerschnitzel Senior
Die Sauce schön drüber gekippt, weichte etwas die Panade auf, aber tat dem saftigen Geschmack keinen Abbruch. Ich habe probiert. Die Sauce wurde schön mit Cayenne (nein nicht mit dem Porsche) abgerundet, hatte ordentlich Pfiff. Auch hatte das Schnitzel eine ordentliche Bräunung und hatte genug Hitze abbekommen. Die Pommes wunderbar ausgebacken bzw frittiert und mit schöner brauner Farbe. Fast so braun wie mein geliebter Sarotti-Mohr ääähhh Sarotti-Magier ;-)
Das Jägerschnitzel, Jägerschnitzel
mit frischen Champignons sehr sehr lecker. Die Champignons hatten schöne Röstaromen, die Sauce schön rahmig. die Schnitzel etwas heller als beim ZIgeuner. Das finde ich gut, dass hier nicht jedes Schnitzel gleich lange in der Pfanne bleibt, sondern je nach Soßencharakter drauf geachtet wird. Am Nachbartisch war das übrigens genauso. Die Pommes beim Jäger nicht nur optisch ein Hingucker.
Zu guter Letzt das Schlemmerschnitzel. Schlemmer Schnitzel
Hier hat man es sich etwas einfach gemacht. Die Hollandaise wurde direkt aus der Kartonage über den Schinken "herausgedrückt" das sah man am Muster. ich hätte mir gewünscht, dass man die Soße, die sehr an die aus dem Hause Kraft erinnerte, in einem separaten Gefäß vorher noch mal kurz mit einem Zauberstab und etwas flüssiger Butter aufgeschäumt hätte. Aber auch hier tat es dem richtig guten Geschmack keinen Abbruch. Schnitzel gut in der Pfanne ausgebacken, mit dem Schinken, der Soße (war etwas zu viel des Guten gemeint) und den zahlreichen Kroketten ein gutes Essen.
Am restlichen Tisch wurde noch das Geschnetzelte mit Rösti, Spaghetti mit Meeresfrüchte und ein Putensteak geordert. Alle Gerichte sahen optisch gut aus. Beschwerden kamen keine, allen hat es gut geschmeckt.
Fazit:
Das restaurant "Zum Fasanenheim" ist eine gute Alternative, wenn man Hunger hat. Die Portionen sind ordentlich, aber keine XL Portionen. Preis Leistung angemessen. Empfehlung !!
Der Onkel meiner besseren Hälfte, mütterlicherseits, lädt jedes Jahr zu seinem Geburtstag ein. Da seine Tochter unweit von Mundenheim lebt, und gerne Gast im "Fasenenheim" ist, ist es ganz logisch, dass wir seit ein paar Jahren jedes Jahr im Fasenenheim einkehren.
Eigentlich wollte ich schon vor einem Jahr das Lokal hier bei Gastroguide eintragen, habe es dann aber vergessen und hoffte es macht ein anderer. Aber Irrtum, das Restaurant scheinen nur die zahlreichen Stammgästen zu kennen und von denen scheint keiner... mehr lesen
Restaurant Zum Fasanenheim
Restaurant Zum Fasanenheim€-€€€Restaurant, Biergarten0621575873Hoheneckenstraße 13, 67065 Ludwigshafen am Rhein
4.0 stars -
"Bürgerliches Essen mitten in Mundenheim oder: und jährlich grüßt der Sarotti-Mohr!!" DaueresserGK0712Der Onkel meiner besseren Hälfte, mütterlicherseits, lädt jedes Jahr zu seinem Geburtstag ein. Da seine Tochter unweit von Mundenheim lebt, und gerne Gast im "Fasenenheim" ist, ist es ganz logisch, dass wir seit ein paar Jahren jedes Jahr im Fasenenheim einkehren.
Eigentlich wollte ich schon vor einem Jahr das Lokal hier bei Gastroguide eintragen, habe es dann aber vergessen und hoffte es macht ein anderer. Aber Irrtum, das Restaurant scheinen nur die zahlreichen Stammgästen zu kennen und von denen scheint keiner
Geschrieben am 13.11.2021 2021-11-13| Aktualisiert am
13.11.2021
Besucht am 13.11.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 27 EUR
Ich liebe die Mannheimer Fressgasse.
Nein.
Nicht wegen der Nähe zum Collini Center, welches im Stil des Brutalismus und auch nicht zu der noch näheren Nähe des neuen Stadtquartiers Q6Q7, welches ebenso im Stil des Brutalismus, gebaut wurde.
Viele verdrängen das ganz gerne.
Der Inhaber des "Paco`s Tacos" verdrängt wohl auch ganz gerne eine genaue Beschreibung auf der lustig klingenden Speisekarte.
Es gibt unter einer "Glastischdecke" auf einem DINA3 Blatt verschiedene Mexikanisch klingende Speisen. Zu finden sind diverse Chilis, Burritos, Burgers, Snacks und Nachos, Daneben gibt es sechs verschiedene Quesadillas. Die Quesadilla ist eine typisch mexikanische Speise auf der Basis einer mexikanischen Tortilla.
Oh ha,
Tortilla gibt`s nämlich nicht, da hat der Daueresser aber aufgepasst!! Im Original wird diese Tortilla mit Käse zubereitet, der in die Mitte einer geklappten Tortilla gelegt wird, die dann gebacken oder frittiert wird. Hier gibt`s Quesadillas. Auch gut. Beim nächsten Ma(h)l dann vielleicht.
Wir sind schon öfter bei Paco`s Tacos vorbei gelaufen, nie haben wir einen einzelnen freien Tisch gesehen. Heute war das anders. Gut, ich habe alle wichtigen Sport Ereignisse mit meiner Horizon Box programmiert, wir konnten uns unbefristet in der Stadt aufhalten. Und? 15 Uhr scheint eine gute Zeit zu sein um im Paco`s einzukehren.
Es kamen uns gleich groovige, tiefe Bässe entgegen. Yeah. Snoop Doggy Dog (ich hoffe ich schreibe den richtig) und andere Rap/Hip Hop- Songs kamen uns in den nächsten 35 Minuten entgegen.
Ich musste immer wieder schmunzelnd an die Szene eines meiner Lieblingsfilme denken "Last Boy Scout" wo Hale Berry ihre Brüste Bruce Willis zeigt und meint " ich will Dich schreien hören Babe .." darauf Bruce ganz trocken " da musst Du nur ein Rap auflegen .... "
Meine bessere Hälfte hat bei ihrem letzten mexikanischen Besuch einen weichen Burrito gegessen. Daher fragten wir, bei der der ersten (wohl neuen) Bedienung, nach. Sie meinte nur kurz " ja, ich glaube die sind weicher", bei meiner Getränkebestellung (es gab Benedikter 0,5 Hefebierechen für sensationelle 3,50 ) meinte sie kurz " wir habenleider nur Pils und Weißbier" :-))...
Da ich mich in der mexikanischen Küche gut auskenne und auch gerne "pikant und scharf" esse wusste ich gleich was ich nehmen sollte. Meine Frau tat sich da etwas schwieriger.
Sie nahm den Pollorito für 9,20. Ich entschied mich für 2x Tacos PT in der Variante soft (ich mag die Tacos zu rollen) für zusammen 4,90 (was ich super günstig fand), außerdem den Sloppy Joe, den ich vor Wochen bei INSTAGRAM gesehen hatte. Mann, da bekam ich beim Anblick fast eine Erektion, so geil sah der damals aus.
Nach 5 Minuten kamen die Getränke: Benediktiner, schön trübe
und nach knapp 10 Minuten kamen die bestellten Speisen.
Super, die goldene "Fast Food" Regel eingehalten, dachte ich.
Irgendwie war der Schuppen heute cool. Trendige Bilder,
coole Mucke und eine riesige Fensterfront wo man das Treiben der Fressgasse gut verfolgen konnte. Und dann kamen die Speisen:
2x der PT:
Hammer. Super soft, die Einlage weltmeisterlich. Rinderhackfleisch, welches die Kakao Bohne geküsst hat. Richtig geiles Mexiko Gemüse ( es fehlte nur noch Mexiko von den Onkelz). Volle 5 Sterne.
Dann der Burrito. BÄMM!! Tor. 1:0 für Mexiko.
Das waren gute 250 Gramm feinstes krümmeliges Hühnchen Hack, welches gar nicht nach "Chicken" schmeckte, sondern mehr an Rind erinnerte. Aber das war traumhaft, allerdings auch sehr sehr scharf. Der Speisekarte war das nicht zu entnehmen. Auch die Bedienung meinte danach "das ist halt `tex mex` Küche, ungewürzte Speisen gibts nicht bei uns". Aber das ist doch logisch, oder? Gehe ich zum Thai oder zum Mexikaner, da muss sich der Gaumen "warm" anfühlen.
Ich fand es super.
SLOPPY JOE.
Yeah.
SLOPPY JOE
GEIL
Bester Burger ever.
Der Speisekarte war es nicht zu entnehmen, dass sich unter Sloppy Joe ein 150 Gramm Rindfleisch Patty verbirgt. Es stand original : "naschig süße Chilli Masse auf einem Brioche Bun", das hörte sich mehr nach einem vegetarischen, als nach einem "Karnivoren" Burger an.
War es aber nicht. Beim ersten Bissen schoss mir der Fleischsaft in den Rachen, der Rest lief mir (leider) auf mein Lacoste Business Hemd. Aber das war mir dieser Bissen wert. Krümeliges Rinderhack, zart schmelzender Cheddarkäse. Knackiges Salatblatt.
Meine Frau hatte zu kämpfen mit dem Burrito. Es lag immer noch ein halber Burrito auf dem Holzbrett:
BÄMM
Nachspeise für den Mannheimer Daueresser.
Fazit:
Als wir zu Hause waren, merkte ich, dass ich eigentlich nur zwei Lacoste Polo Shirts habe und kein Lacoste Business Hemd. Nach unserer ungefährdeten Niederlage beim TC Leimen am Morgen muss ich wohl das falsche Hemd angezogen haben. Das eigentliche Hemd habe ich von einem Bekannten günstig erworben, der versuchte vor knapp einem Jahr gefälschte NKD Klamotten auf den Markt zu bringen. :-)
Wir kommen wieder !!
derhack
Ich liebe die Mannheimer Fressgasse.
Nein.
Nicht wegen der Nähe zum Collini Center, welches im Stil des Brutalismus und auch nicht zu der noch näheren Nähe des neuen Stadtquartiers Q6Q7, welches ebenso im Stil des Brutalismus, gebaut wurde.
Viele verdrängen das ganz gerne.
Der Inhaber des "Paco`s Tacos" verdrängt wohl auch ganz gerne eine genaue Beschreibung auf der lustig klingenden Speisekarte.
Es gibt unter einer "Glastischdecke" auf einem DINA3 Blatt verschiedene Mexikanisch klingende Speisen. Zu finden sind diverse Chilis, Burritos, Burgers, Snacks und Nachos, Daneben... mehr lesen
5.0 stars -
"Bei Paco`s gibt`s Tacos oder: ein nicht zu erwartender Referenz Burger für den Mannheimer Daueresser" DaueresserGK0712Ich liebe die Mannheimer Fressgasse.
Nein.
Nicht wegen der Nähe zum Collini Center, welches im Stil des Brutalismus und auch nicht zu der noch näheren Nähe des neuen Stadtquartiers Q6Q7, welches ebenso im Stil des Brutalismus, gebaut wurde.
Viele verdrängen das ganz gerne.
Der Inhaber des "Paco`s Tacos" verdrängt wohl auch ganz gerne eine genaue Beschreibung auf der lustig klingenden Speisekarte.
Es gibt unter einer "Glastischdecke" auf einem DINA3 Blatt verschiedene Mexikanisch klingende Speisen. Zu finden sind diverse Chilis, Burritos, Burgers, Snacks und Nachos, Daneben
Geschrieben am 07.11.2021 2021-11-07| Aktualisiert am
07.11.2021
Besucht am 30.10.2021Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 230 EUR
Wir hatten im Vorfeld für den letzten Oktober-Samstagabend fleißig Emails versendet und Anfragen gestellt. Der erste der uns für den Samstagabend ein Tisch angeboten hat war Martin Gehrlein, in einer sehr persönlichen Email. Denn meine Oma und der Opa haben vor gut 35 Jahren jährlich im Haardtwald ihre damaligen Feiern veranstaltet, damals noch bei „Gehrlein Senior“
Ich habe das Restaurant ganz anders in Erinnerung. Als einen großen Saal, aber wie man den Kritiken von Marco und Petra schon entnehmen kann, es wurde Jahr für Jahr modernisiert und renoviert ohne den Charme des gewünschten Landhaus Stils zu vernachlässigen. Der ist geblieben. Alles wirkt gut aufeinander abgestimmt, die Platzabstände passen auch (Corona bedingt). Für meinen Geschmack könnte man das Licht für etwas mehr Behaglichkeit und Wärme etwas dunkler dimmen. Denn wir bekamen einen Platz im vorderen Zimmer, direkt an der Theke, da ist es schon arg hell, aber dafür konnten wir wiederum gute Bilder schießen. Auch gut.
Begrüßt wurden wir sehr herzlich von einer blonden hübschen groß gewachsener Dame mit Dirndl. Das wirkte auf uns sehr sympathisch und herzlich. Von unserem zugewiesenen Platz konnte man schön über die Theke in die Küche schauen, schon mal kein Nachteil für den Mannheimer Daueresser :-)
Eine etwas kleinere, auf uns weniger sympathisch wirkende (was sich im Laufe des Abends noch verstärken sollte) junge Frau, legte uns wortlos 4 Speisekarten hin. Auf einer DINA3 Seite, welche eingeschweißt war, standen Vorspeisen, Hauptgänge, ein paar offene Weine als auch eine handvoll Flaschenweine. Am Nachbartisch wurde nach einer Weinkarte verlangt, die gab es nicht. Ich dachte darauf: „Aber auf der großen Karte sollte man doch fündig werden!!“
Uns allen war klar, als wir die Portionsgröße an einem weiteren Tisch anschauten, dass wir uns schnell auf 3 Gänge einigten. Die Karte gibt es auch her, die Preise für die Gerichte auf den ersten Blick sehr fair. Auch ist der BIP Michelin nachzuvollziehen, denn mit 38,50 kann sich der Gast locker ein 3 Gang Menü aus der Karte zusammenstellen. Preis technisch alles gut.
Die Preispolitik für die Weine fand ich dagegen spektakulär. Ein spitzen Riesling von Christmann (mehrmaliger Weltmeister im Riesling Anbau) oder eine Grauburgunder von Knipser für 27 Euro habe ich in anderen Restaurants schon deutlich höher gesehen. Für solche edlen Gewächse liegen die Preise um die 11- 14 Euro im gut sortierten Weinladen - das zauberte mir, als großer Fan von pfälzischen Weißweinen, ein Lächeln auf die Lippen.
Das Lächeln, welches wir gerne bei der ein oder anderen Servicedame gesehen hätten. Ein Gesicht zu verziehen wie „3 Tage Regenwasser“ ist wenig hilfreich. Erst recht nicht, wenn das Küchenteam sensationelle Kunstwerke auf die Teller bringt. Das sollte schon mit „guter Laune“ zum Gast transportiert werden.
Ich bin ein humorvoller Typ, bringe meine Frau mehrmals am Tag zum Lachen. Ganz nach dem Motto: Wenn man lacht, hat man gleich gute Laune.
Aber vielleicht waren meine Sprüche wie „streut Kaviar unters Volk damit der Neupotzer Pöbel ausrutscht“, „am besten eine Runde Schampus für alle“, „machen sie das Glas randvoll bis zum Scheitelstrich meiner Omma“ nicht angebracht?
Mein Vater knurrte „ der ist kein Lächeln auf die Lippen zu bringen, mein Junge. Da beißen wir alle hier am Tisch auf Granit“. Wo wir jetzt schon beim Service sind:
Das Restaurant bietet „gehobene Landhausküche“ an, da erwarte ich keinen erstklassigen Service. Aber einem Gast ein Rotwein in ein Weißweinglas (am Nebentisch) einzuschenken? Oder wie bei uns, wortlos über einem Kopf eines essenden Gastes (die Frau meines Vaters) ein voll gepackter Teller zu reichen, anstatt einmal um den Tisch zu laufen? Das passiert nicht mal im Clubhaus des SV Waldhof – beim DIMI..
Da ist noch etwas Luft nach oben, aber, auch um den Gesamtschnitt nicht außer Acht zu lassen, vergebe ich beim Service gut gemeinte 3 Sterne, mit der Bitte, dass das in Zukunft besser gemacht wird. Denn: kulinarisch war das alles erste Sahne (der gute Sahne Joghurt von Zott :-) ) heute Abend.
Ach ja, wir nahmen für den ersten und zweiten Durst ein Pils (mit toller Schaumkrone), eine Flasche Wasser und meiner einer zwei frisch gezapfte Hefeweizen von Paulaner. Hier nochmal die super faire Preispolitik. Das Pils mit 0,4 für 2,70 auf der Rechnung.
Für die Vorspeise fragte ich nach einem „fangfrischen Känguru Salat“, welches frei von einer veränderten Miene verneint wurde. Wir bestellten darauf drei Mal die Petersilie-Wurzelsuppe mit Chorizo sowie einmal die Tagessuppe Kürbis mit Garnelen. Auch suchten wir uns einen Wein aus. Wir nahmen den Grauburgunder von Knipser für erfreuliche 27 Euro, der uns mit seiner Bernsteinfarbe überraschte. Geschmacklich super und ein klasse Begleiter.
Die Vorspeisen kamen dann auch nach einer angenehmen Wartezeit. Zuerst die optisch ansprechende Petersilie-Wurzelsuppe: Petersilienwurzelsuppe mit Chorizo
Die Kürbissuppe schmeckte meinem Vater vorzüglich. Als Einlage waren neben gut abgeschmeckten und ein hauch glasiger Garnelen, schöne Kürbis Kugeln. Haben wir so noch nicht gesehen. Die Kugeln hatten angeblich noch ein wenig Biss, was natürlich der Suppe einen schönen Kontrast gab. Probieren durfte ich sie leider nicht.
Optisch war meine Suppe und die der beiden Damen am Tisch ein echter Hingucker. Sie meinten „Super, sehr schmackhaft. Ausgezeichnet.“ Ich fand sie auch sehr gut, die Einlage mit der Chorizowurst fand ich spannend, würde das aber nicht nach kochen. Die Petersilienwurzel ist ein sehr feines Gemüse, es wird ja nicht umsonst als das „Kaiser Gemüse“ bezeichnet. Da war mir die Wurst etwas zu „brutal“. Sie gab nochmals Würze und gab auch etwas rote Farbe ab.
Geschmeckt hat die Suppe mir sehr gut, ich schmeckte etwas Kondensmilch heraus, was der Suppe sehr gut zu Gesicht steht. Das wirklich einzige was ich vermisst habe.: das „erdige“ der Suppe. Mir war das Mundgefühl ein bisschen zu glatt. Aber das ist meckern auf sehr hohem Niveau, das weiß ich auch. Optisch 5 Sterne, geschmacklich 4 macht 4,5 für die Vorspeisen.
Bei den Hauptgängen haben wir es dann richtig krachen lassen. Für meinen Vater das Tagesgericht. Lamm (Preis unbekannt), meine Frau nahm das Beste vom Strohschwein (26,50), die Frau meines Vaters die Kalbsschulter (27,50) und meiner einer das Rinderfilet (29,50). Ich bin kein Rinderfilet Freund , daher fragte ich nach einem einfachen Rumpsteak nach, was erneut frei von einer veränderten Miene verneint wurde.
sehr zart und saftig. Ich habe das Gericht nicht probiert, aber von der Esserin kam volles Lob.
Das Tagesgericht – Lamm mit selbst gemachten Gnocchi: Echte Stücker
Auch hier volles Lob für die Qualität des Fleisches. Allerdings wurden die drei saftig gebratenen Lamm „Stücker“ von meinem Vater als „Stückchen“ bezeichnet, er hätte sich gerne eine größere Portion gewünscht, geschuldet auch, weil es sehr gut geschmeckt hat und viel zu schnell leer war. Meiner Meinung nach, war die Portionsgröße völlig ausreichend, das waren gute 250 Gramm Lamm-Fleisch.
Aus meiner Sicht wurde das Lamm rundherum angebraten und wurde noch ins Rohr gelegt, das sah man auf der Schnittfläche des Fleisches. Ein durchgehendes rosa, was von einem scharf angebratenem Ring umgeben war. Ich durfte die Gnocchi probieren, aber an die Referenz Gmocchi vom Friedrichsfelder Hof (das Bild der damaligen Gnocchi hat sich in meine Hirn gebrannt) kamen sie nicht heran. Waren aber ein netter kleiner Begleiter für meinen Vater. Er hatte ja noch etwas Gemüse auf dem Teller.
Meine bessere Hälfte war begeistert vom Strohschwein. Strohschwein
Es waren mehrere Stücke, an einem Rückenstück hing noch etwas Fett, mega lecker. Dazu gab es Fenchel, Honigsenf, Feigen und Schinken Knöpfle. Eine für uns ungewöhnliche Komposition, aber super aufeinander abgestimmt und eine kulinarische Bombe. Da hat alles gestimmt.
Bei der Bestellung meines Rinderfilets Rinderfilet
habe ich „Pfeffer“ gelesen, ich dachte sofort an die galaktische Pfeffer Sauce von Marc074 in seiner Vorkritik. Aber Sauce gab es nicht, das Filet badete in Pfefferkörnern (auch nicht schlecht), dazu gab es saisonalen Kürbis in verschieden Variationen. Geschmort, als Püree und als eine Art „Pudding“. War sehr gut. Leider fehlte es dem Fleisch etwas an Ruhezeit, was dem fantastischen Bild aber keinen Abbruch tat: Da ist sie doch die Sauce
mich hat es nicht gestört, dass der Fleischsaft auf dem Teller „schwamm“, ich bin kein Christian Rach der da minutiös bei einem Steak drauf achtet, dass da kein winziger Tropfen raus läuft.
Wenn ich da an die Besuche beim Italiener denke als ich ein Jugendlicher war und der Vater meines besten Freundes „ein Hardcore Rocker“ das Steak „extra blutig“ bestellte und schon beim Anschnitt der Saft (das Bluuut) auf sein Hemd spritzte, er dabei lachte …. daher bin ich da einiges gewohnt.
Erwähnenswert noch, dass die Kalbsschulter mit Kirschlack eingepinselt wurde. Als Gemüse gab es Petersilienwurzel. Die Beilage zwei fantastisch fluffige Spinatknödel. Die gab es auch beim Nachbartisch als Vorspeise. Fand ich super.
Hauptgänge volle 5 Sterne.
Aber wie sagte einst Kollege Turnschuh: Ein Menü ist wie ein Spannungsbogen, das Beste kommt zum Schluß: Dessertauswahl
Joah, liest sich super und hört sich super an. Ein Dessert nach dem anderen. Ich hatte kein Hungergefühl mehr verspürt, aber ein immer größeres Lustgefühl. Wir waren aber nicht im Mannheimer Laufhaus, sondern bei Martin Gehrlein, der Vater des Lustgefühls. Der Olymp des Nachtisches?
Wir nahmen natürlich verschiedene Desserts, denn jeder Geschmack ist verschieden. Das weiß wohl auch der Pate des Desserts.
Wir nahmen das Heidelbeer-Tartelette (8,80), großes Creme Brülee mit Rumsauerkirschen (7,80), sowie zwei Mal das Nougatparfait.
kurz: ich vergebe 5,5 Sterne, die Dessert allesamt Sterne verdächtig. Gerade das Nougat-Teil. Ich hatte unterschiedliche Temperaturen, verschiedene Nougatarten, ein Traum – in braun.
Ich brauchte nicht nachzufragen, ob Gehrlein Junior in der Küche ein Paccojet hat. Er hat.
Fazit:
Das war ein wunderbarer Abend mit der Familie. Mein Vater hat eingeladen, daher kann ich nicht genau sagen, was bezahlt wurde. Um die 230 Euro, was aber für die Küchenleistung fast schon ein echter „Schnapper“ ist. Weiter so – Empfehlung !!
Wir hatten im Vorfeld für den letzten Oktober-Samstagabend fleißig Emails versendet und Anfragen gestellt. Der erste der uns für den Samstagabend ein Tisch angeboten hat war Martin Gehrlein, in einer sehr persönlichen Email. Denn meine Oma und der Opa haben vor gut 35 Jahren jährlich im Haardtwald ihre damaligen Feiern veranstaltet, damals noch bei „Gehrlein Senior“
Ich habe das Restaurant ganz anders in Erinnerung. Als einen großen Saal, aber wie man den Kritiken von Marco und Petra schon entnehmen kann, es... mehr lesen
4.5 stars -
"Endlich, der kulinarische Volltreffer in Neupotz, mit winzigen Abzügen in der „S“ Note oder: ein rundherum gelungener Abend, auch ohne ein einziges Lächeln der Servicedamen" DaueresserGK0712Wir hatten im Vorfeld für den letzten Oktober-Samstagabend fleißig Emails versendet und Anfragen gestellt. Der erste der uns für den Samstagabend ein Tisch angeboten hat war Martin Gehrlein, in einer sehr persönlichen Email. Denn meine Oma und der Opa haben vor gut 35 Jahren jährlich im Haardtwald ihre damaligen Feiern veranstaltet, damals noch bei „Gehrlein Senior“
Ich habe das Restaurant ganz anders in Erinnerung. Als einen großen Saal, aber wie man den Kritiken von Marco und Petra schon entnehmen kann, es
Geschrieben am 09.10.2021 2021-10-09| Aktualisiert am
10.10.2021
Besucht am 30.09.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 57 EUR
Mannheim.
Irgendwann im September 2021 ein Donnerstag.
Meine Wahlheimat nach knapp 14 Jahren.
Ich bin ich zwar noch kein echter <Monnemer>, aber ich weiß schon, wann ich wo und wann zum Essen gehen kann bzw ich dachte es zu wissen.
Donnerstags bietet das „House of India“ ein „indisches Büffet“ am Abend für 13,90 an. Meist gibt es da zahlreiche Vorspeisen, einige Hauptgerichte sowie ein süßes Dessert. Ich hoffte insgeheim auf Mangocreme.
Wir kaufen ein bzw wir wollten einkaufen in den Planken.
Aber beim Thalia gab es meine bestellte „Der Alte“ Box noch nicht. „Noch nicht verfügbar“, ärgerlich. Also zuerst danach der obligatorische Frust-Abbau bei der Franchise Kette des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Obama zwei Eingänge weiter.
Danach eine kleine Schleife laufen um den Wasserturm, aber nicht ganz, so dass wir noch durch die Oststadt einen kleinen Bogen um das „CC“ ziehen. Danach am Friedrichsring entlang am Ende am Theater Richtung „House of India“ um final einbiegen zu können. Waren wir hier vorhin nicht schon einmal? Richtig, aber um täglich einmal um das „Collini Center“ laufen zu können, ist jeder Umweg es einfach wert (es gibt täglich neues dort zu entdecken)
Wir stehen vor dem Restaurant, die Corona Vorschriften werden eingehalten. Ein großes Fenster ist konstant offen (das stand 90 Minuten vorher auch schon offen) Frischluft also garantiert. Draußen roch es schon nach diesem typischen indischen Geschmacksduft (ich schreibe hier bewusst Geschmacksduft), denn ich war vor zig Jahren schon einmal in Indien. Da bekommen mich keine 10000 Pferde wieder hin, denn es roch dort förmlich nach Industrie und Abgase. Da ist der bekannte Mannheimer Industrie„Schoko-Duft“ der Schokofabrik im Mannheimer Jungbusch gemixt mit der BASF in LU fruchtige Frischluft, dagegen.
Hier werfe ich mal ein, was mich bei unseren letzten Besuchen in anderen Lokalen/Restaurants/Sterne-Küchen ein wenig geärgert hat. In keinem wurden die Lüftungs-Vorschriften umgesetzt. Frischluft, Luftzirkulation, wenn ich mich nicht täusche, dann mindestens 2x in der Stunde. Hier kann sich manch einer eine Scheibe abschneiden. Meiner bescheidenen Meinung nach sollte das öfter kontrolliert werden, immerhin geht es um die Gesundheit der Gäste und die Gesundheit ist das wichtigste Gut von uns Menschen.
Schon beim Eintritt kommt der groß gewachsene Junior vor und empfängt uns freundlich. Die Maske pass genau über Mund und über der Nase. Zuvor hatte er sich die Hände desinfiziert. Er fragt sofort nach dem Zertifikat. Beide Impf-Zertifikate wurden genau „gecheckt“ so dass wir uns ein Platz am offenen Fenster aussuchen dürfen. Toll. Wir können uns auch einen Tisch im hinteren Fensterbereich aussuchen, meinte er, aber dann müsse er ein zweites Fenster aufmachen.
So mag ich das, allerdings blickte ich nach dem „Einchecken“ auf das Buffet. Das sah ziemlich leer aus. Wir bekommen die Karte und den Hinweis, dass aktuell Donnerstags „kein Buffet“ angeboten werde. Warum und weshalb, darüber wird nicht gesprochen. Ich glaube, dass hat was mit dem Mindestabstand zu tun, bin aber jetzt kein Jens Spahn und kein Professor Lauterbach. Hat dieser Lauterbach etwas mit unserem Heiner Lauterbach (bekannt als Oscar Faust in der deutschen Krimiserie) zu tun?
Egal, wir studieren die Karte. Liest sich alles super.
Vorspeisen: Naan, Paan, Papadam. Lab und Tschab. Könnte ich alles probieren. Sämtliche Speisen ob Vorspeisen oder Hauptspeisen können auf Wunsch mild, pikant, scharf oder indisch zubereitet werden.
Ich mag scharf.
Meine Begleiterin nicht.
Ihr allererster indischer Besuch war vor über 20 Jahren, da bestellte sie was in extra mild und konnte das Gericht fast nicht essen. Damit war damals schon klar, dass das nicht ihre Lieblingsküche werden sollte.
Da ich privat sehr gut würze, oft auch neue Chilli- und Pfeffersorten probiere, um neue Geschmäcker auszuprobieren (ein perfekter Geschmacksträger für Fruchtnoten) gehen wir öfter „Asiatisch“ futtern. Ich selbst mag scharf, das war schon immer so.
Als Heranwachsender habe ich im Ruhrpott (wenn ich in der Nähe war) nicht eine Chilli - oder Currywurst Meisterschaft ausgelassen. Einmal bin ich sogar ins Viertelfinale gekommen, aber da war mit der Sauce mit 150.000 Scoville Feierabend .
Das Schärfste was ich je geschmeckt habe, war eine Sauce mit 2,5 Millionen. Muss ich nicht mehr haben. Zum Vergleich;
Rote Tabasco Sauce hat 3000-5000 Scoville, grüne 2000-3000 (danke hbeermann), es gibt noch die Habanero mit knapp 10.000 sowie eine hot Pepper Tabasco Sauce mit 80.000. Aber das alles ist ja nicht richtig "scharf".
In meinem Guinness Buch der Rekorde, steht eine Blair Sauce mit mehr als 16 Millionen Scoville. Nach Adam Riese ist diese„Teufels Sauce“ (FSK 18) fast 3200x so scharf als rote Tabasco . Also bitte liebe Kinder, Finger weg von dem Zeug.
Meine bessere Hälfte bleibt bei dem vegetarischen Menü hängen.
Papadam mit drei verschiedenen Saucen (ich liebe Soßen), dann verschiedene vegetarische und vegane Gemüsesorten, im Kichererbsenteig ausgebacken oder Suppe nach Art des Hauses, dann als Hauptspeise verschiedene vegetarische Hauptspeisen (ich erinnere mich noch an Spinat mit indischem Käse ) als Dessert Mangocreme !!!
War da nicht was? Ja, Mangocreme. Dabei mag ich überhaupt keine Mango. Aber Mangocreme finde ich gut. Ein Cousin von mir hat eine Nussallergie, isst aber gerne Erdbeeren. Sachen gibt`s.
Jetzt werden einige Gastroguide Unerfahrene wohl denken, häh? Vegetarische und vegane Gemüsesorten? Ist denn nicht jedes Gemüse vegan? Kurze Antwort mit 4 Buchstaben: Nein!!!
Deswegen kann ich diesen „vegan Kommerz“ der aktuell im ZDF läuft nicht ganz nachvollziehen. Außerdem ernährt sich der Vegetarier „vegetarisch“. Ein Veganer sollte auch so leben.
Also Verzicht auf alles was Kupfer beinhaltet (kein TV, kein Handy etc)
Bei uns im Haus wohnt einer. Der verzichtet auf all das. Aber der hat ein E Fahrrad. ;-) Als ich in letztes drauf angesprochen habe, meinte er, er verpflichte sich zu 100% veganen Strom, welcher ins Netz gespeist wird.. Ich glaube das ist Sonne und Wind. Auch gut. Aber der hat zu allem immer eine passende Antwort. Ist Professor der Biologie und arbeitet bei der BASF. Wohnt bei mir im Haus und nicht im Collini Center. Da wohnen übrigens schon genug Professoren.
Zurück zu uns.
Wir sitzen da und wissen immer noch nicht was wir nehmen sollen. Ich schlage um, ich möchte eigentlich zu den Desserts, da kommt auf der Rückseite ein ähnliches Menü. Aber anstatt der vielen Variationen von Gemüse bei der Vorspeise und beim Hauptgang gibt es reduzierten Gemüseanteil und ein bisschen Hähnchen und ein bisschen Lamm. Klingt verlockend. Klingt super spannend. Spannender als der neue James Bond im Kino.
Es kommt die Bedienung, wir nehmen beide das Menü Shahi Tali (39,90 für 2 Personen) und genießen die Ruhe und Stille im Restaurant. Außer uns waren noch zwei weitere Tische besetzt, von der Akustik war das perfekt. Wir blicken durch das offene Fenster Aussicht vom Platz
rüber zum Theater, das hat schon was.
Irgendwann will ich auch mal in der Oststadt leben.
Ich habe bewusst Oststadt geschrieben und nicht „Collini Center“ sonst wäre dem Borgi wieder das Gesicht eingeschlafen ;-))
Wir bekommen „Papadam“ serviert. Jeweils auf einem weißen Tellerchen kommt knuspriges, hauch dünnes Linsenbrot-Papier. So wie früher, als wir noch 10 Pfennig in der Hose hatten und zum „HL“ Markt durften um uns Ess-Papier zu kaufen. Da gab es noch kein Handy, kein Google, damals war die Erde noch eine Kugel. Das war ähnlich knusprig. Aber das Papadam war schon sehr würzig. Dazu gab es drei Saucen: 3 geile Dipps
die hatten es in sich. Zuerst probierte meine Frau die „süß-saure“ >Mango<-Sauce (wie in der Karte stehend), die war süß, hatte aber schon >bumms<. Danach brach sie ein Stück Brot ab und machte ein Cappuccino Löffel von der grünen Wasabi(??)-Gurken-Avocado Creme drauf. Ich dachte noch „das ist zu viel“, sie bekam einen roten Kopf und schnappte nach Luft. In der Karte stehend „pikant“, mir brachte die Sauce ein winziges Kribbeln in die Nase. Vielleicht ein Hauch von Kribbeln. Aber sehr gut schmeckend. Dann gab es noch eine Art Minz Joghurt. War sehr gut.
Herrlich. Ich glaube das war Butterfisch oder Zander. Dazu noch Blumenkohl(??) und Hühnchenbrust. Dann gab es noch Kichererbsen Kugeln im Panko-Teig aus gebacken. Alles war irgendwie vom Teig umhüllt, aber alles gab es jeweils doppelt. Das fand ich super, denn das Menü gab es ja für 2 Personen.
Bei der Bestellung fragte ich nach ob ich die Linsen-Dal separat zum Probieren bekommen würde und außerdem hätte ich gerne das Menü „pikant“ gehabt, meine Frau aber „mild“, da meinte die Dame, das sei kein Problem. Der Koch mache uns noch ein Töpfchen mit „scharfer“ Sauce, das sei für die meisten Gäste, die scharf gerne haben völlig ausreichend zum Mischen (es gibt noch ein höheren Schärfegrade). Finde ich super.
Die Suppe war ein Traum. Würziges Süppchen
Man schmeckte die Linsen vordergründig. Im Nachgang dann Stärke, Gewürze und leichte Schärfe. Auch hatte die Suppe sehr viel Power (Säure) war aber wunderbar abgeschmeckt. Auch meiner Begleiterin meinte, sie wüsste beim nächsten mal nicht, was sie nehmen sollte. Suppe oder die mit Teig ummantelten Köstlichkeiten. Am besten Beides.
Danach kam eine große, wirklich große Platte, mit sehr viel Leckereien: Menü für 2 Personen
Chicken Tikka Massala, Chicken Birjani (mit dem Birjani Gewürz verfeinere ich privat meinen Reis wenn ich es fruchtig haben möchte), Lamb Tikka, Linsen Dal, Joghurt Minz Dip, Mixed Pikkels sowie meine extra scharfe Sauce.
BOMBE!!!!
Ich hätte mich in jedes Töpfchen reinlegen können. Chicken Tikken Masala. Sehr würzig, aber nicht scharf. Im ersten Moment schmeckt man Koriander, danach dann Bockshorn, Kümmel und leichte Ingwer-Zimt-Note (nein Andi, mein Gaumen ist nicht durch zu viel TK Pizza versaut, im Gegenteil), so wie es sein soll.
Cicken Birjani. War etwas umgewandelt. Normalerweise ist bei dem Gericht der Reis, der zuvor im Birjani Pulver angebraten wird, in der Sauce. Aber das Töpfchen bestand aus Hühnchen, etwas Gemüse und fruchtiger Birjani Sauce. Auch mit Pep, aber sehr fruchtig.
Anmerkung: ich kaufe regelmäßig Birjani beim Türken. Das zusammen mit Reis „kochen“ abkühlen lassen und am nächsten Tag mit gewürfeltem Fleischkäse, feine Röllchen von der Salami (am besten die Saletti Stangen) und süß-sauren Gürkchen, Essig und Öl, ist ein absoluter Hammer-Salat. Den Salat kann man noch mit Austern- und Fischsauce delikat würzen. Probiert das aus, ihr werdet an mich denken.
Anmerkung II: Vielleicht sollten sich die Betreiber hier von Gastroguide eine neue Kategorie überlegen? „Corona Vorgaben“ umgesetzt? Oder sollen wir User das mit der „Sauberkeit“ hin bekommen?
Lamb Tikka war zartes Lammfilet (in Joghurt 24 Stunden eingelegt und im Tandoor gegrillt), mit einer sehr würzigen Sauce. Bei der Bestellung gaben wir den Wunsch „komplett mild“ ab. Das Gericht war in sich sehr sehr würzig und fein abgeschmeckt. Meine bessere Hälfte bekam zwischendurch immer wieder einen roten Kopf, sie lies es sich nicht anmerken, aber sie schwitzte. Sie orderte zur Neutralisation ein „Mango Lassi“.
Ich löffelte immer wieder von der scharfen Sauce in meine Saucen. Die Extra Sauce war sehr scharf. Zum Mischen perfekt. Pur würde ich davon dem Otto-Normalverbraucher abraten. Fand ich aber super, dass die Küche das für mich hinbekommen hat.
Neben dem luftigen Reis, Es gibt Reis Baby
der sehr gut schmeckte und auch indisch untypisch wohl etwas Salz gesehen hat, gesellte sich noch klasse Naan Brot Klasse Naan Brot
dazu. Das war gewohnt ölig (aber nicht fettig) und super gebacken. Das mit der scharfen Sauce war ein absoluter Traum zum Abschluss (am Ende war alles leer und nur noch scharfe Sauce da).
Was heißt denn Abschluss?
Es gab ja noch MANGOCREME. Klasse Mangocreme
Yeahhhhh, die hatte ich komplett für mich, da meine bessere Hälfte noch mit ihrem Mango Lassi beschäftigt war. GEIL!!
Fazit:
Indisch für mich eine neue Referenz LIGA, wobei ich abends gerne mal ins Mannheimer „Taj“ gehen möchte und von dort auch den Mittagstisch bereits kennen. Da ist (von außen betrachtet) das Ambiente noch einen Tick glamouröser. Auch den Tipp von Marc074, das „Red Chillies“ in Landau muss ich mir anschauen. Aber die Messlatte liegt ziemlich hoch.
Empfehlung.
Mannheim.
Irgendwann im September 2021 ein Donnerstag.
Meine Wahlheimat nach knapp 14 Jahren.
Ich bin ich zwar noch kein echter <Monnemer>, aber ich weiß schon, wann ich wo und wann zum Essen gehen kann bzw ich dachte es zu wissen.
Donnerstags bietet das „House of India“ ein „indisches Büffet“ am Abend für 13,90 an. Meist gibt es da zahlreiche Vorspeisen, einige Hauptgerichte sowie ein süßes Dessert. Ich hoffte insgeheim auf Mangocreme.
Wir kaufen ein bzw wir wollten einkaufen in den Planken.
Aber beim Thalia... mehr lesen
Restaurant House of India
Restaurant House of India€-€€€Restaurant, Lieferdienst, Catering06211229305Goethestraße 8, 68161 Mannheim
4.5 stars -
"Asien gegen Europa oder Indien gegen Deutschland 2021 zur „PrimeTime“ >der kulinarische Ländervergleich< nach diesem Besuch geht Indien/Asien mit 1:0 in Führung dank bunten Farben und todsicherer Geschmackssicherheit" DaueresserGK0712Mannheim.
Irgendwann im September 2021 ein Donnerstag.
Meine Wahlheimat nach knapp 14 Jahren.
Ich bin ich zwar noch kein echter <Monnemer>, aber ich weiß schon, wann ich wo und wann zum Essen gehen kann bzw ich dachte es zu wissen.
Donnerstags bietet das „House of India“ ein „indisches Büffet“ am Abend für 13,90 an. Meist gibt es da zahlreiche Vorspeisen, einige Hauptgerichte sowie ein süßes Dessert. Ich hoffte insgeheim auf Mangocreme.
Wir kaufen ein bzw wir wollten einkaufen in den Planken.
Aber beim Thalia
Geschrieben am 03.10.2021 2021-10-03| Aktualisiert am
05.10.2021
Besucht am 02.10.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 295 EUR
Über Neupotz kann man sagen was man will. Es stimmt.
Gestern Abend waren wir im mit einem Michelin Stern ausgezeichnetem Restaurant „Zur Krone“.
Insgesamt gibt es in Neupotz mehrere sehr gute Lokale (insgesamt 4 Restaurants stehen im Guide Michelin) nebst traumhaften Baggerseen und das Ganze bei knapp 2000 Einwohnern. Ich will das gar nicht auf Wörth mit seinen 18.000 Einwohnern (und ein paar Zerquetschte) hoch rechnen.
Wir hatten für den gestrigen Abend im Vorfeld reserviert. Am Donnerstag kam eine Email vom Lokal, Freitag nochmal ein Anruf von der Chefin persönlich. Am gestrigen Abend kam dann die Chefin mehrmals an unseren Tisch …
… der Tisch von uns, als auch der gesamte Abend in der Krone, vielleicht etwas unglücklich. Kulinarisch dagegen auf einem hohen Niveau.
Der Tisch selbst direkt neben der Küche. Alle 30-40 Sekunden ging die automatische Schiebetür auf, neben dran die Tür zum Keller, in der die Getränke lagern. In unserer Reihe standen drei Tische, die waren voll besetzt. Am Ende ein Raucherpärchen, die alle zehn Minuten zum „Rauchen“ raus an uns vorbei gingen. Natürlich brachten sie auch immer wieder „Glimmstengelduft“ mit rein. Unschön.
Auf der gegenüberliegenden Seite eine Gesellschaft mit 10-12 Personen. Die Akustik erinnerte leider den ganzen Abend mehr an eine Bahnhofs-Kneipe als an einen Platz zum Entspannen.
Wir hatten unseren Jahrestag und wollten uns den ganzen Abend verwöhnen lassen, dass ging gestern nicht so gut, wie wir uns das insgeheim gewünscht hatten . Zum einen der Gesellschaft gegenüber geschuldet, zum anderen der „minimal Musik“ aus den Lautsprechern. Das Paar neben uns meinte zwischendurch „furchtbar, die Bässe der Techno Musik und gegenüber die laute Gesellschaft“ - für ein Sternebesuch war das zu laut von der Akustik, insgesamt wirkte der Abend sehr hektisch. Nach zwei, drei Stunden hatten wir, als auch das Paar am Nebentisch nur noch den Wunsch, so schnell wie möglich zum kulinarischen Finale zu stoßen, es war sehr anstrengend und Kräfte zehrend.
Generell wurde über das Ambiente hier bei Gastroguide schon viel geschrieben. Auch hat Marc074 sehr schöne Bilder rein gesetzt. Daher fasse ich mich zum Ambiente kurz. Graue Wände, graue Schränke, graue Decke, passende farbige Accessoires geben einen wunderbaren Kontrast. Auch der Sicherungskasten (man versuchte einige Gästewünsche direkt mit ein und ausschalten der Lampen zu erfüllen) hinter einem Bild sicher versteckt.
Ich kann mir gut vorstellen, sofern hier 2- maximal 3 Tische besetzt sind, dass der Gast auch die „private“ Atmosphäre vorfindet, die er sich wünscht, wenn er so viel Geld ausgibt. Heute waren einfach zu viele Gäste da, in Zukunft könnte man vielleicht durch Vorhänge um die Tische oder Styropor an den Decken, was die laute Akustik angeht, Abhilfe schaffen.
Wir lesen die Menü-Karte und merken, dass ich im Vergleich des Besuches meines Vaters vor sechs Wochen sich lediglich vereinzelt die Beilagen geändert haben.
Es gibt ein Menü, 8 Gänge für 120 Euro. Dazu gab es als kulinarischen Einstieg und Ausstieg etwas Fingerfood. Die Preise der Getränke fair. Eine Flasche Wasser 6 Euro, 0,33er Bellheimer Pils 3,50. Unerklärt steht unter dem Menü eine Beratungsgebühr des Sommelier mit extra 11 Euro.
Wir nahmen zum Aperitif einen wunderbaren alkoholfreien Secco, ein Pils, dazu eine Flasche Wasser und eine Flasche Wein ein Riesling von Dr. Bürklin und Wolf aus Wachenheim Der schlug mit 40 Euro zu Buche, das finde ich sehr fair, denn der liegt für den Otto-Normalverbraucher um die 10 Euro.
Der Start furios und an Juan Amador (ehemals 3 Sterne Restaurant in Mannheim) erinnernd. Aus einer winzigen Tablette, die in ein Stein eingedrückt wurde, kamen nach einigen Sekunden aus dem Stein Zauberei
zwei warme Erfrischungstücher hervor. Was ein klasse Start (ich mag diese kleinen YPS Gimmicks)
Wir bekomme die Starter serviert:
Laut Servicedame sollten wir zuerst mit der „Tartellete mit Avocado und gebratenem Lachs“ beginnen: Klasse Start
BÄM!! Was ein Start, Knusprig, fluffig, innen butterweich. Perfekt abgeschmeckt 1a. Tischnotizen war bei seiner klasse Kritik über das Restaurant etwas unglücklich über die Größe, ich fand die Größe perfekt.
Als Zweites dann die „Blini“,
welche innen geschichtet mit französischem Frischkäse und im Kern eine Fusion aus Raucharoma und geräucherten Aal hatte. Auch das kulinarisch eine absolute Bombe. Vielleicht einen Tick zu viel Frischkäse im Innern, die Blini hätten auch einen Tick kleiner sein dürfen.
Als Drittes „Foi Gras“ mit Kirsche, Zartbitter, Kaffee.
Im ersten Moment vordergründig das Kirscharoma, dann im Abgang der Schmelz der Foi Gras und der Zartbitterschokolade. Von der Größe her wiederum, genau wie die Tartellete, perfekt.
Was ich nicht ganz verstehe die Reihenfolge der ersten drei Starter. In vielen Sternehäusern bekommt man zuvor "Amouse" Gänge die den Gaumen auf den ersten Gang vorbereiten sollen. Warum die Zartbitterschokolade am Schluss? Ich hatte bis zum Start des Menüs einen sehr herben Geschmack auf der Zunge und es sollte ja dann im ersten Gang der "Haramasa Kingfisch"" (süßlich und Meeres-Geschmack) serviert werden. Das hat nicht so gut gepasst.
Wir fanden generell die Servicekräfte für ein Sterne Restaurant nicht ganz dem hohen kulinarischen Grad her passend. Die Dame vermittelte immer wieder den Eindruck „genervt zu sein“; Lächeln, Herzlichkeit und gute Laune versprühen hatten absoluten Seltenheitswert. Der männliche Kellner dagegen versuchte immer wieder der Dame ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Er war sehr um das Wohl der Gäste bemüht, wirkte aber etwas steif und angespannt.
Das Menü begann dann mit Hiramasa Kingfisch – Daikon – Zwetschge.
Ich kenne den Hiramasa Kingfisch als edlen Fisch der leicht süßlich schmeckt. Ich habe den schon bei Norbert Dobler als Sashimi Fisch und bei Engelhorn`s „Gourmetfestival“ bei Nelson Müller ebenfalls als süßlichen Fisch erleben dürfen. Nelson Müller hatte damals den Geschmack noch mit einer flüssigen Butter im Löffel „verstärkt“.
Aber man lernt ja auch gerne dazu. Der Sud aus Thunfisch-Brühe und Zwetschgenwasser gestern Abend fand ich unpassend. Ich habe alles vermengt, der Fisch war glasig, aber von dem feinen süßlichen Fleisch habe ich nichts geschmeckt. Der Fischsud sehr kräftig, dazu das saure fruchtige von der Zwetschge. Daher habe ich nach ein paar Körner Salz verlangt. Mit diesen verhalf ich dann der Gelbschwanzmakrele zu etwas mehr Kraft um es mit der Brühe aufnehmen zu können. Mit diesem Kniff konnte ich den Gang zu dem machen, was der Koch von Vornerein bestimmt vor hatte. Ein wirklich gelungener Auftakt eines sehr gut zusammengestellten Menüs.
Es ging weiter mit Foi Gras – Mrabelle – Kaffee - Brioche.
Ich selbst bin ein Foi Gras Gegner, habe aber durch Marc074 bei einem gemeinsamen Gastrobesuch erleben dürfen, dass es gut gemacht auch gut schmecken kann. Auch stand in mehreren tripadvisor Bewertungen dass eine Änderung am Abend leider nicht möglich sei. Meine Frau und ich einigten uns darauf, wir werden es probieren.
Am Platz wurde es uns als ein „Zweierlei“ Foi Gras präsentiert. Geeist und als „zimmerwarme Foi Gras“ mit Kaffee.
Optisch ein Kunstwerk.
Sah super aus. Zuerst probierte ich die kleine Eiskugel mit der Mirabelle - sehr angenehm. Die große Kugel leider eiskalt. Hier fehlt wohl etwas Küchen-Zeit bei Raumtemperatur. Vom Geschmack war mir das zu intensiv, auch meine Frau verzog das Gesicht. Also ließ ich es zurückgehen, meinte aber, dass der Fehler auf unserer Seite lag und wir im Vorfeld auch Bescheid hätten geben können, wir es aber gerne probieren wollten.
Zehn Minuten später kam dann als „Entschuldigung“ Neupotzer Tomaten Allerlei und Büffelmozarella. Burrata
Rote Fleischtomate, grüne und gelbe. Obenauf ein sehr cremiger Weichkäse, der mich persönlich sehr an Burrata erinnerte. Auf Nachfrage wurde mir dass dann bestätigt. Hier werfe ich gerne ein, dass die Chefin dazu an den Tisch kam. Sie erklärte uns, dass heute ein Gast im Lokal sei, der kein Fisch mag. Deswegen gäbe es für den Gast anstatt des Fisches einige Fleischgänge. Kalb, Schwein und Rind. Man versuche immer auf die Gäste so gut es geht einzugehen. Änderungswünsche sind am Abend kurzfristig normalerweise auch kein Problem. Das finde ich super, dass man auf solche "google Behauptungen" persönlich reagiert.
Danach wurde uns Brot und Butter serviert. Hier erschien die Chefin nochmals an unserem Platz. Aus einem netten „Small Talk“ entstand ein 15 Minütiger Dauer-Mono-Vortrag. Wie, warum und weshalb. Ihr Mann würde weites gehend und bewusst auf Gewürze und Kräuter verzichten. Alles wird ohne Salz serviert. Ihr Mann wolle den Gästen ein kurviges Menü aufzeigen, bei dem es auch mal hoch und runter gehen kann, mal nach rechts und nach links. Die Chefin hat es bestimmt nur gut gemeint, für uns war das aber ein Tick zu viel zu dem Zeitpunkt.
Da habe ich mich sehr gefreut, denn der Spitzenkoch Alexander Herrmann hat dieses Gericht vor ein paar Jahren ins Leben gerufen. Bei der geräucherten Zwiebel wird eine ganze Zwiebel in einem aufwendigen Verfahren über mehrere Stunden gegart und anschließend geräuchert. In diesem Fall wurde aus der fluffigen Konsistenz eine geräucherte Zwiebelcreme serviert.
Hübsch angerichtet war die Komposition. Ich hatte erwartete dass das Ei außen hart und innen weich ist, und es dann über der Zwiebelmasse beim Anschnitt verläuft. Das Ei an sich war ganz normal hart gekocht wie früher bei meiner Oma an Ostern (die hat sie dann bemalt), obenauf Kaviar. Kaviar geht natürlich immer und verhilft jedem Gang zu mehr Eleganz. Was ich vermisste: das Raucharoma, auch vermisste ich etwas Zwiebelgeschmack. Die Creme erinnerte mich mehr an ein Gemüseallerlei als eine geräucherte Zwiebel . Dennoch war das Gericht in sich stimmig und hat mir, als auch meiner Frau, sehr gut geschmeckt.
Dann kam nochmals die Chefin und fragte nach ob es geschmeckt habe. Ich erklärte, dass ich etwas die Raffinesse vermisste und in einschlägigen Restaurantführern könne man die marokkanischen Handschrift des Chefkochs bei seiner Auswahl an den orientalischen Gewürzen erkennen und nachlesen. Das verneinte die Chefin, seit ihr Mann hier koche hätte er noch nie irgendwelche orientalische Gewürze eingesetzt und würde das auch nie in Zukunft tun.
Dann fielen wir aus allen Wolken. Zuerst dachten wir irgendwo in einer hinteren Kammer sitzt das Team von "Verstehen sie Spaß", denn es kam der nächste Gang. Tristan Languste mit Butternuss Kürbis und verschiedenen orientalischen Gewürzen. Languste
Haben wir da was falsch erklärt bekommen? Könnte sein, vielleicht haben wir auch, wegen der lauten Akustik, nicht jedes Wort richtig verstanden.
Aber kulinarisch wieder ein Gang der uns überzeugte. Die Languste von Hause ein sehr kompaktes Fleisch, war wunderbar gewürzt, innen schön saftig, aber auch halt auch sehr fest. Aber das geht glaube ich, gar nicht anders. Der Kürbis in Scheiben geschnitten (hier könnte etwas mehr Geschmack dem Kürbis gut tun) gerollt und gefüllt mit leckerem Kürbisschaum. Die sehr geschmacksintensive Bisque, ordentlich püriert und passiert, sehr scharf abgeschmeckt, der perfekte Kontrast dazu. Im Zusammenspiel war das großes kulinarisches Kino. Ein Blockbuster. Nicht Ghostbuster. Blockbuster.
Danach folgte ein etwas schwächerer Gang, der das hohe Niveau der Gänge davor leider nicht halten konnte. An diesem Abend war das geschmacklich (leider) der schwächste Gang.
Der Heilbutt hat leider zu viel Hitze abbekommen. Ich hatte das Gefühl, dass er vorher gegart wurde und am Abend dann nochmals erwärmt. Das schmeckte nicht gut. Was ich beim Hiramasa Kingfisch noch ausbügeln konnte, ging hier mit ein paar Salzkörnern nicht. Das Fischfleisch viel zu fest, als ich den Fisch auseinander pflückte, habe ich gesehen, dass das Fischeiweiß ausgelaufen ist. Dazu gab es ein viel zu bissfesten Brokkoli, allenfalls lauwarm . Aber wir alle sind Menschen und Fehler passieren einfach. Blöd für uns.
Dazu gab es eine in (Salz)Wasser weich gekochte Kohlrabi Scheibe, gerollt und mit feinem Krebsfleisch gefüllt. Was mir gut schmeckte war dieser Weißweinschaum. Der war von der Menge mehr als ausreichend.
Die Dame erklärte mir, da werde Sahneschaum gekocht, dann separat ein bestimmter Weißwein, dann wird der Schaum mit dem gekochten Weißwein nochmals zusammen auf gekocht und am Ende wird die konzentrierte Flüssigkeit mit Vin Jaune (eine Weinspezialität aus Jura) nochmals final erhitzt. Insgesamt seien das mehrere Kochvorgänge.
Nach den einzelnen Fischgängen kam der Fleisch-Gang. Black Angus.
Wir bekamen das „Schäufele“ vom Rind. Das Schäufele (das wird aus der flachen Schulter des Tieres geschnitten) hat viel Charakter, sehr viel Fleisch Geschmack, ist aber nicht mein Favorit beim Rind. Aber ich finde es gut, dass auch das Schulterstück in der Sterneküche Verwendung findet. Filet kann jeder.
Von der Menge war das gut, auch angenehm gewürzt und top zubereitet. Dazu gab es ein Teelöffel sehr feines Sellerie Püree, fast schon ein Espuma und ein kleines Kartoffelröllchen. Dem Röllchen fehlte etwas Kartoffel-Geschmack. Aber vielleicht lag es ja auch an der Sorte, die Neupotzer Kartoffeln haben nicht ganz so viel Geschmack wie die Rülzheimer Kartoffeln. Oder die Kartoffeln aus dem benachbarten Kuhardt, die sind bis nach Bremen hin bekannt.
Dann kam ein weiterer Gang und der Beste an dem Abend:
Buttermilch Sorbet – Milk and Chocalate – Milch Schokolade – Karamell Bester Gang bis dahin
Bombe. Das Buttermilchsorbet kulinarisch erste Klasse. Perfekt abgeschmeckt, man spürte die Buttermilch, das eisige Sorbet, der Schoko-Crunch dazu. Klasse. Auch die beiden Eissorten perfekt abgeschmeckt. Ich fragte nach, wegen des fantastischen Desserts. man habe extra einen Patissier der zusammen mit dem Chefkoch für die Desserts verantwortlich ist. Finde ich super.
Hergestellt in einer Silikonform, gefüllt mit weißer Schokolade. Die war sehr mächtig und an vielen Tischen ging das Dessert zur Hälfte zurück. Das war einfach zu mächtig. Innen die Yuzu Füllung sehr sauer.
Ich weiß auch nicht ob so ein saurer Schluss bei einem Menü so glücklich ist. Zwischen den zahlreichen Fisch- und dem einen Fleischgang könnte man doch einen „sauren erfrischenden Zwischengang" einstreuen, quasi als Neutralisation des Gaumen (dann ohne Schokolade) der wieder ein bisschen Platz im Magen schafft. Optisch aber wieder ein absoluter Volltreffer und eines Sterne Restaurants würdig.
Wir waren pappsatt, als uns dann noch drei weitere Grüße gereicht wurden. Abschluss-Grüße
Himbeere - Lolli (sehr sauer), Pistazien Macaron (sehr einfach) und eine Praline mit flüssigem Kern (das Beste der drei Schlussgrüße).
Der Himbeere-Lolli erinnerte mich von der Optik an einen Besuch in einem 2 Sterne Haus. Die Füllung sehr erfrischend. Könnte ich mir gut zusammen mit der Zitrone (ebenfalls schon gesehen in einem 2 Sterne Haus) als Zwischengang vor dem Fleisch sehr gut vorstellen.
Fazit:
300 Euro sind natürlich kein Pappenstil. Für so viel Geld sollte eigentlich alles perfekt sein. Kulinarisch hat uns der Abend gefallen, hervorzuheben das Fingerfood am Anfang, die Languste, das Black Angus und schließlich die Desserts. Was uns nicht so gut gefallen hat war insgesamt der Service. Ich wünsche mir beim Service ein "agieren" und kein "reagieren" und die Lautstärke im Restaurant. Aber für den Michelin zählt kein Ambiente, keine Weinberatung, keine Akustik und keine Kartoffelauswahl aus Neupotz oder Rülzheim, sondern lediglich was auf dem Teller ist. Da merkt man schon, dass der Koch seinen Stern nicht umsonst hat. Wir kommen bestimmt wieder!!
Über Neupotz kann man sagen was man will. Es stimmt.
Gestern Abend waren wir im mit einem Michelin Stern ausgezeichnetem Restaurant „Zur Krone“.
Insgesamt gibt es in Neupotz mehrere sehr gute Lokale (insgesamt 4 Restaurants stehen im Guide Michelin) nebst traumhaften Baggerseen und das Ganze bei knapp 2000 Einwohnern. Ich will das gar nicht auf Wörth mit seinen 18.000 Einwohnern (und ein paar Zerquetschte) hoch rechnen.
Wir hatten für den gestrigen Abend im Vorfeld reserviert. Am Donnerstag kam eine Email vom Lokal, Freitag... mehr lesen
Zur Krone
Zur Krone€-€€€Restaurant07272 9337845Hauptstraße 25, 76777 Neupotz
4.0 stars -
"Grandiose Kunstwerke auf den Tellern mitten in Neupotz oder: Ein unvergesslicher Besuch mit viel auf und wenig ab" DaueresserGK0712Über Neupotz kann man sagen was man will. Es stimmt.
Gestern Abend waren wir im mit einem Michelin Stern ausgezeichnetem Restaurant „Zur Krone“.
Insgesamt gibt es in Neupotz mehrere sehr gute Lokale (insgesamt 4 Restaurants stehen im Guide Michelin) nebst traumhaften Baggerseen und das Ganze bei knapp 2000 Einwohnern. Ich will das gar nicht auf Wörth mit seinen 18.000 Einwohnern (und ein paar Zerquetschte) hoch rechnen.
Wir hatten für den gestrigen Abend im Vorfeld reserviert. Am Donnerstag kam eine Email vom Lokal, Freitag
Geschrieben am 29.09.2021 2021-09-29| Aktualisiert am
29.09.2021
Besucht am 11.09.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 64 EUR
Wir sind in Ulm.
Nicht um Ulm.
Und nicht um Ulm herum.
Wir stehen vor unserer Übernachtungsgelegenheit, blicken nach oben und fragen uns:
Wer wollte eigentlich in die Penthaus-Etage mit Blick über Ulm?
Jaaa, das war ich. (ich liebe Hochhäuser mit Blick in die Pampa)
.
Leider ging an dem Tag (bis zum nächsten Morgen) nicht der Fahrstuhl und ich musste mehrmals die knapp 128 Stufen hoch und runter laufen (gekühlter Bierautomat nur im Erdgeschoss). Unsere Koffer ließen wir lieber im Auto, hatten wir noch einen Fußweg ins benachbarte Söflingen vor uns.
Bereits vor unserer Reise hatte ich in dem urigen Lokal reservieren lassen. Das war auch gut so, denn eine Woche vorab für Samstag einen Tisch zu bekommen (es gibt 2 Außenbereiche und ein Innenbereich) hatte ich mir nicht als so schwierig vorstellen können.
Gut, es gibt google Bewertungen „Hammer Schnitzel“ bis hin zu tripadvisor Bewertungen „wenn Ulm, dann zum Schatten Schnitzel essen“ oder „ XL Schnitzel, hier wird jeder satt“. Bei tripadvisor immerhin Platz 5 der besten Restaurants in Ulm.
Das mit dem XL Schnitzel muss ich aber gleich über Bord werfen, beim Schatten gibt`s keine XL Schnitzel und schon gar nicht XXL Schnitzel. Auch wenn der Begriff gerne genommen wird, wenn die Schnitzelecken über einen Teller hinausragen.
Ich bin mittlerweile in einem Alter angekommen, wo weniger mehr ist. Lieber Qualität anstatt Quantität. Aber am besten Beides. Das gibt`s leider nicht so oft. Vor zwei Wochen wurde ich auf eine Ü40 Party eingeladen – dabei fehlen mir doch die berühmten fünf Zentimeter.
Ich lasse schon gerne mal den Ball laufen, trinke gerne das ein oder andere Hefebierchen dazu und esse auch gerne mal 400 Gramm Fleisch, aber dann muss ich schon kämpfen.
Gras wächst ja auch nicht schneller, wenn man daran zieht.
Aber keine XL Portionen über 500 Gramm Fleisch – das ist nicht gesund. Also liebe Kinder, maximal 499 Gramm essen, dann passt es auch mit der Gesundheit.
Kämpfen musste ich heute nicht, allerdings war der Weg von unserem Hotel nach Söflingen nicht gerade einladend. Das erinnerte mich an die Stadt Hannover, München Bahnhofsviertel oder Detroit (da war ich mal zu einem Basketballspiel gegen die Chicago Bulls). Hilfe. Ich will wieder zurück nach MANNHEIM – Collini Center und meinen Blick vom grünen Pfälzer Wald über das neue BUGA Gelände schweifen lassen bis hin nach Heidelberg/Odenwald.
Zurück in die Gegenwart:
Google schreibt: Traditionelle Gastwirtschaft in rustikalem Ambiente und großen Schnitzeln. Volltreffer,
Wir stehen davor und wundern uns, da wir einen Tisch reserviert hatten – O Ton „bei schönem Wetter draußen sonst nicht, wir sind voll“. Draußen war aber kein Platz mehr und innen war auch fast alles belegt. Die herzerfrischende Servicedame meinte „wir haben auch noch eine Innenterrasse, richtig gemütlich. Da haben wir Ihnen ein Tisch reserviert“ geht doch, na allah.
Kaum gesessen kam der Getränkewunsch und wir bekommen die Karte. Natürlich ein Hefebier und ein Softgetränk für die Dame. Die Speisekarte übersichtlich.
Sehr übersichtlich.
Schnitzel Wiener Art mit Pommes
Schnitzel Wiener Art mit Nudeln auf Wunsch mit Soße
Schnitzel Wiener Art mit Salat
Schnitzel mit Soße auf Wunsch mit Pommes oder Nudeln.
Vegetarisch:
Nudeln mit Käse
Salat
Jo, klingt gut. Oder?
Ich entschied mich für Schnitzel. Meine bessere Hälfte nahm auch ein Schnitzel. Wir hätten uns aber auch für Schnitzel entscheiden können. Oder doch das Schnitzel? Ne, lassen wir es mal beim Schnitzel. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich mich schon daheim für Schnitzel entschieden. Oder doch Käsespätzle?
Einmal Schnitzel mit Nudeln und Soße Extra und einmal Schnitzel mit Salat. Und noch ein Hefebierchen, das erste war leer.
Immer wieder kamen die auf Zack wirkenden weiblichen Bedienungen. Viel Stammgäste die mit Namen angesprochen wurden. Würde ich hier wohnen, wäre ich wahrscheinlich auch jede Woche mindestens einmal hier. Immer wieder kamen Schnitzel in stattlichen Größen auf größeren Tellern daher, Mit Pommes, mit Nudeln. Und? Manch Teller wurde mit einmal Schnitzel „halb und halb“ serviert. Halb Pommes und halb Salat – hallo? Das stand nicht in der Karte. Ich hätte auch gerne ein Schnitzel halb und halb gehabt.
Und dann kamen unsere „Oschis“ wie man in der Pfalz gerne sagt. Schnitzel vom feinsten. Memminger Hefe und ein ordentliches Schnitzel
Knuspriges Stück Oberschale. Hier wird auch nicht bei der Panade mit „Corn Flakes“ gecheatet, oder wie man bei VW gerne sagt „gemogelt“.
Schon der Anschnitt zauberte mir ein breites Grinsen auf die Lippen. Anschnitt
Außen knusprig, innen saftig ausgebacken. Ich denke bei der Anzahl der Schnitzel mit Sonnenblumenöl/Rapsöl mit Butter und Butterschmalz. Butterschmalz alleine fände ich zu kostspielig. Auch gab es nicht das bekannte Wellenmuster, dem fehlenden Schwenken der Pfanne wohl geschuldet. Das Fleisch aus der Oberschale kommt frisch vom Lieferanten, wird nochmals dünn geklopft, gesalzen. Dann paniert. Nach 10 Minuten Ruhezeit in riesige Gußpfannen ausgebacken. Habe nachgefragt.
Bei mir fehlte im ersten Moment etwas Salz an den „Convenience“ Nudeln, das machte aber die sehr rauchig salzig schmeckende Soße weg. Mensch war die gut. Die passte perfekt zum Schnitzel. Auch meine bessere Hälfte musste immer wieder ihre Gabel mit dem Schweinefleisch bei mir in die Sauce tunken. Wenn das die Stasi mitbekommen würde, aber die DDR Partei scheiterte knapp an der 5% Hürde. Wobei sie sich wegen der Direktmandate doch noch nach irgendwie nach Berlin „gemogelt“ hat. Aber gut, so ist es halt.
Das Schnitzel war auf gegessen, ich hatte aber noch etwas mehr als 5% Platz in meinem Bauch. Wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber ich ging davon aus dass ich dann doch zurück im Hotel die 128 Stufen hinauf musste. Und da ich eh nicht jede Woche in Ulm bin, ich von vorneherein ein Schnitzel „halb und halb“ wollte, bestellte ich mir noch eins mit Salat und Soße extra. Schnitzel Nummero 2
Dann hab ich auch mein Schnitzel halb und halb nur andersrum. Und doppelt Soße – auch gut. Das Ganze sehr zur Verwunderung der Bedienung, dass ein so gut ausschauender und jung gebliebener Enddreißiger zwei Holzfäller-Portionen isst. Geht doch. Na allah.
Fazit:
Angenehm gesättigt verließen wir zufrieden das Lokal. 14,90 für das erste Schnitzel mit Pasta und Soße sowie 13,90 für das erste Schnitzel meiner besseren Hälfte sowie mein zweites sind, geschuldet der guten Fleischqualität, absolut fair.
Mit dem zweiten Schnitzelfladen habe ich dann doch den „Charme des XL Essens“ erleben dürfen. Empfehlung!!
Wir sind in Ulm.
Nicht um Ulm.
Und nicht um Ulm herum.
Wir stehen vor unserer Übernachtungsgelegenheit, blicken nach oben und fragen uns:
Wer wollte eigentlich in die Penthaus-Etage mit Blick über Ulm?
Jaaa, das war ich. (ich liebe Hochhäuser mit Blick in die Pampa)
.
Leider ging an dem Tag (bis zum nächsten Morgen) nicht der Fahrstuhl und ich musste mehrmals die knapp 128 Stufen hoch und runter laufen (gekühlter Bierautomat nur im Erdgeschoss). Unsere Koffer ließen wir lieber im Auto, hatten wir noch einen... mehr lesen
Gaststätte Zum Schatten
Gaststätte Zum Schatten€-€€€Biergarten, Gaststätte, Gasthof07313886520Weihgasse 11, 89077 Ulm
5.0 stars -
"Sündhaft knusprige Schnitzelfladen in der urigen Gaststätte „Zum Schatten“ - Wiederholungsversuch schon inbegriffen" DaueresserGK0712Wir sind in Ulm.
Nicht um Ulm.
Und nicht um Ulm herum.
Wir stehen vor unserer Übernachtungsgelegenheit, blicken nach oben und fragen uns:
Wer wollte eigentlich in die Penthaus-Etage mit Blick über Ulm?
Jaaa, das war ich. (ich liebe Hochhäuser mit Blick in die Pampa)
.
Leider ging an dem Tag (bis zum nächsten Morgen) nicht der Fahrstuhl und ich musste mehrmals die knapp 128 Stufen hoch und runter laufen (gekühlter Bierautomat nur im Erdgeschoss). Unsere Koffer ließen wir lieber im Auto, hatten wir noch einen
Geschrieben am 28.09.2021 2021-09-28| Aktualisiert am
30.12.2021
Besucht am 10.09.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 35 EUR
Es ist Freitagabend. Letzter Tag vor unserem Österreich Gastspiel, mit kleinem Zwischenstopp in Ulm (ich werde garantiert berichten). Unsere Küche wollen wir blitzblank übergeben, daher ziehen wir es vor auswärts essen zu gehen. Nachdem leider vor knapp 2 Jahren das Keglerheim dicht gemacht hat und es da unserer bescheidenen Meinung nach den besten Beilagensalat in Mannheim gab, hat sich der Beilagensalat vom Kleopatra still und heimlich zu einem unserer Favoriten gemausert.
Wer auf weiße Säulen, Piräus Fähnchen, Olympiakos Trikot`s, blau-weiße Eros Skulpturen mit groß dimensionierten Fleischklopfern und bemalte Wände mit Domestos Schriftzügen steht, wird sich im Restaurant leider nicht wohlfühlen. Da darf dann auch aus den Lautsprechern die Suflaki-, Suzuki- und Domestos-Musik nicht fehlen. Leider gibt es das alles nicht im Kleopatra - nüchternes Ambiente wo man hinschaut (und hinhört). Daher zogen wir es heute vor bei lauen Temperaturen um die 30 Grad im Schatten draußen zu sitzen.
Auch die Speisekarte gibt nichts her, keine Lothar Piräus Platte, keine Alex Tsipras Röllchen, die Speisen heißen eingedeutscht Dorf Teller, Lenden Spieß oder Hacksteak mit Käse überbacken, dazu einige wenige griechische Bezeichnungen wie der Herkules - oder der Metaxaspieß. Die Inhaber legen großen Wert auf die sogenannten "Aktions-Tage". Donnerstag ist zB Spieß Tag. Mittwoch Schnitzel-Tag und Freitag? Jaa, Steak Tag. Jedes Steak aus der Karte mit Beilagen und Salat für 7,90. Und wer sich denkt, bei den Preisen kleine 80 Gramm Steaks vorzufinden, der irrt gewaltig.
Wir schauen dennoch in die Karte. Irgendwie lacht mich der Gyros Teller an. Als ich auf die Toilette ging, schielte ich auf den Drehspieß in der Küche. Das Gyros sah verdammt schmackhaft aus. Am Platz angekommen, meinte meine bessere Hälfte, dass sie gerne die gefüllten Steaks (die ich beim letzten Mal hatte) gerne probieren wolle. Ich nahm natürlich nur dessen geschuldet dann doch den Gyros Teller. Als Pausenfüller bestellten wir uns die gegrillten Pep - der Kleopatra Klassiker: Gegrillte Pep
Danach wurden uns auf weiß-rot karierten Plastiktischdecken die Salate serviert. 1a Beilagen Salat
Angemacht mit einem leicht nach Hühnerbrühe erinnerten Sahne Dressing, mit Essig und Öl der Salat angemacht. Frische rohe Zwiebelringe, dazu angemachte weiße Böhnchen, die liebe ich, Karotten und Krautsalat. Etwas eingedeutscht, aber für uns überhaupt kein Problem.
In Mannheim leben mittlerweile über 250 verschiedene Nationen (184 verschiedene Geschlechter), es gibt über 1500 Restaurants mit 80 verschiedenen kulinarischen Richtungen, da darf man deutsch-griechisch. Heutzutage darf man alles. Man darf sogar PDS wählen, Gott sei dank sind sie mit 4,9% vorbei geschrammt an der 5% Hürde bei der Bundestagswahl, sonst hätte ich in Zukunft meine hart verdienten Euros wieder in Ost-Mark eintauschen können.
Wir sind aber nicht in Berlin sondern in Käfertal und warten auf Spachtelmasse.
Und es kam was „ordentliches“, Basisfütterung für den letzten Abend. Zuerst die beiden mit exzellentem Schafskäse gefüllten Schweinesteaks 7,90). gefüllte Schweinesteaks mit Metaxa Sauce
Ich denke aus dem Rücken geschnitten, unheimlich zart und saftig. Man sah deutlich unter dem Soßenspiegel, dass das Fleisch gesalzen wurde vor dem Braten, das Eiweiß wurde dadurch mustergültig aufgebrochen. Metaxasauce sehr „lecker“, dazu gab es Wellen-Pommes. Ach, wie ich die liebe. Schon als Kind. Leider hatten wir damals keine Heißluftfritteuse (gab es das vor 40 Jahren schon?), privat mache ich damit die besten Röstis, Long Frites und Wellen-Pommes. Es gibt ein Geheimtrick, wie die Pommes zu Hause richtig knusprig werden, den darf ich aber leider hier nicht verraten, sonst wäre es kein Geheimtrick mehr. Klingt logisch, oder?
Dann kam mein Gyros Teller. Das Fleisch sieht auf dem Foto etwas dunkel aus, war es in echt auch, den es war auch schon dunkel und mein China Handy simulierte Sonnenschein und machte das Fleisch dunkler. Ganz ohne Selbstbräuner. Gyros Teller 12,90
Ich hatte knuspriges Gyros, manche waren mir ein Tick zu knusprig, kleines Lendensteak, Suflaki, Bifteki mit Schafskäse gefüllt (ohne Schafskäse wäre es auch kein Bifteki) Gemüse und Wellen-Pommes. Ach, wie ich die liebe. Schon als Kind. Leider hatten wir damals keine Heißluftfritteuse …. :-)
Als Absacker gab es jeweils noch 2 gut gekühlte Ouzo.
Fazit:
Freitagabend Kleopatra, für uns alternativlos …. Empfehlung!!
Es ist Freitagabend. Letzter Tag vor unserem Österreich Gastspiel, mit kleinem Zwischenstopp in Ulm (ich werde garantiert berichten). Unsere Küche wollen wir blitzblank übergeben, daher ziehen wir es vor auswärts essen zu gehen. Nachdem leider vor knapp 2 Jahren das Keglerheim dicht gemacht hat und es da unserer bescheidenen Meinung nach den besten Beilagensalat in Mannheim gab, hat sich der Beilagensalat vom Kleopatra still und heimlich zu einem unserer Favoriten gemausert.
Wer auf weiße Säulen, Piräus Fähnchen, Olympiakos Trikot`s, blau-weiße Eros... mehr lesen
4.0 stars -
"Grundlagentraining für unseren ersten großen Sommerurlaub 2021 oder: griechisch-deutsche Küche, bodenständig aber geschmacksintensiv!!" DaueresserGK0712Es ist Freitagabend. Letzter Tag vor unserem Österreich Gastspiel, mit kleinem Zwischenstopp in Ulm (ich werde garantiert berichten). Unsere Küche wollen wir blitzblank übergeben, daher ziehen wir es vor auswärts essen zu gehen. Nachdem leider vor knapp 2 Jahren das Keglerheim dicht gemacht hat und es da unserer bescheidenen Meinung nach den besten Beilagensalat in Mannheim gab, hat sich der Beilagensalat vom Kleopatra still und heimlich zu einem unserer Favoriten gemausert.
Wer auf weiße Säulen, Piräus Fähnchen, Olympiakos Trikot`s, blau-weiße Eros
Geschrieben am 27.08.2021 2021-08-27| Aktualisiert am
27.08.2021
Besucht am 12.08.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 65 EUR
Wir haben uns so gefreut. Besser gesagt, ICH habe mich so gefreut. Lange lange geplant, geschuldet einem Bericht auf Pro7, gesucht wurden da die fünf besten Sterne-Küchen in Deutschland mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis (u.a. das Dobler`s in der Mannheimer Schwetzinger Vorstadt)
Und das ist hier bei Gastro-Guide das Schöne. Es gibt die Kategorie Preis-Leistungsverhältnis, eines von 5 Kategorien und die Punkte fließen bei mir fast immer zu 100% in das Gesamtergebnis mit ein. Aber zum Preis-Leistungsverhältnis gehört natürlich auch der Service und das Ambiente, nicht nur das was auf dem Teller ist. Separat bewerte ich das Essen, egal ob das Schnitzel 5, 15- oder 35 Euro kostet.
So viel zur Gastro-Guide Basis.
Ich plane unseren August Urlaub. Im Vorfeld kontaktiere ich das Schloß Filseck. Der erste und zweite Kontakt sehr professionell. Bei der geplanten Ankunft konnte ich nur eine ca. Zeit abgeben, da wir dann bereits 2/3 des Weges wohl hinter uns haben sollten. (Deutsche Sprache, schwäre Sprache :-) )
Wir kamen dann aber doch 10 Minuten vor Eröffnung an und konnten uns an dem Schloss Filseck ergötzen. Das ist schon vom Feinsten. Da ist richtig Geld dahinter, so ein riesiges Schloss in Bestform zu halten. Da merkt man gleich, dass die ganze Show von der Sparkasse subventioniert wird. Neben dem Schlosshof (1 Stern) gibt es das eigentliche Restaurant (1 Stern) sowie eine Außen „Bistro“ Gastronomie für Radler und Wanderer (am Schloss führen zahlreiche Wege vorbei; ohne Stern)
Die Tür geht langsam auf und wir werden gefragt ob draußen oder drinnen. Nachdem wir uns drinnen umgeschaut haben, war es klar. Der Daueresser-Papst auf dem Thron, chique im „Separee`“ des Schlosses. Ein offenes Fenster sorgte für ordentlich Frischluft, der Tisch mit weißen Stoff-Servietten und edler Tischdecke überzogen. Die Plätze hatten mindestens 4-5 Meter Abstand, so muss das sein in der Sterne-Küche. Erster Eindruck - Klasse
Und schon bekommen wir das Menü zum Mittag. Da ich mich für den Newsletter angemeldet habe, wusste ich schon im Vorfeld was uns zu erwarten hat. Der Gast kann aus drei verschiedenen Vorspeisen, drei verschiedenen Hauptgängen (Fisch, Fleisch und vegetarisch) sowie zwei oder manchmal drei Desserts sein 2,- 3-, 4- oder 5-Gang Menü auswählen. Finde ich gut.
Da wir nur auf der Durchreise waren und wir nicht wussten wie üppig das „Amuse“ ausfallen würde, beließen wir es bei 3 Gängen.
Meine bessere Hälfte entschied sich für Edelkäse im Knuspermantel – Orecchiete ala Genovese – Yuzu Creme Brülee mit Koriander Eis. Meiner einer für Fischsuppe mit Kokos – Geschmorte Kalbsbäckchen – Schokoladdensouffle.
Nochmal zur Erinnerung: Geschmorte Kalbsbäckchen (Plural) *Klugscheisser Modus aus
Dann wurde uns hübsch auf einem Holzbrett dreierlei Brot
und zwei verschiedene selbst gemachte Butter serviert. Die Eine, eine Art Kräuterschaumbutter, die andere Standard. Bei beiden fehlte leider der Feinschliff, richtig abgeschmeckt war die Kräuterbutter dann doch nicht.
Dieser erste Wink sollte sich dann leider durch das ganze Menü ziehen.
Kaum stand das Holzbrett, kamen schon unsere Vorspeisen. Leider kein Amuse Gueule.
Wenn ich da an den normalen Standard denke, was haben wir da schon am Mittag und am Abend kleine kulinarische Entdeckungen davor gemacht? Hier gibt es das nicht. Gar nichts ist leider gar nichts, und Brot ist kein Amuse Gueule. Auch gefiel mir das Zeitmanagement nicht. Nicht vom „Brot“ bis zur Vorspeise, nein, während des ganzen Menüs nicht.
Zwei bis drei Stunden sitzen. Sich wohl fühlen, immer was zum Beißen in der Hand. Wenn das Brot leer wird wird nachgefragt, die Gäste aus den „Service -Augen“ gesehen nie außer Acht lassen. Aufmerksam aber nicht aufdringlich? Pustekuchen. Etwas mehr „Aufdringlichkeit“ könnte es schon sein. Auch wurde nicht nachgefragt ob es noch ein Bier sein kann, oder noch eine Flasche Wasser. Meine bessere Hälfte hatte den Wunsch zwischendurch nach einer zweiten Flasche Wasser, aber es passierte nichts.
Edelkäse im Knuspermantel optisch ein Highlight, geschmacklich auch. Es knusperte, der Edelkäse ganz fein. Meine Fischsuppe geschmacklich gut. Ich dachte es kommt eine Art „klare Fischsuppe“ mit Kokoseinlage und den Sesam Shrimps.
Ne, es kam eine mit Kokosmilch gebundene, sehr schmackhafte Suppe. Die war gut abgeschmeckt, es schwammen aber der Sesam und die winzigen Shrimps in der Suppe herum. Beißt man auf die Shrimps kommt nicht einem der Sesam entgegen, das habe ich mir ganz anders vorgestellt. Vielleicht die Sesam Shrimps separat in einem Gefäß? Optisch war das ganze leider kein Hingucker:
Es ging weiter mit den Hauptgängen: Selbst gemachte Pasta, sowie die Kalbsbäckchen.
Da muss wohl ein Kalbsbäckchen auf dem Weg zum Gast verloren gegangen sein, den es war leider nur eines auf dem Teller. Das war super mürbe geschmort,
zerfiel schon, wenn sich das Messer dem Bäckchen näherte. Aber? Ich hätte gerne Soße gehabt. Ein Schmorgericht ohne Soße?
Es stand auch keine Sauce in der Karte, aber Bäckchen ohne Soße ist nix. Es war wohl etwas Flüssigkeit auf dem schwarzen Reis, aber der Reis saugte das alles auf. Den „Venere“ Reis muss ich sowieso nicht mehr haben. Mir fehlte da leider die Soße, bei dem Reis die Sämigkeit. Es gab noch eine Art marinierte Beete, die hat leider nach nichts geschmeckt, lediglich sauer.
Meiner Frau haben die Nudeln geschmeckt. Ich hätte sie zurück gehen lassen. Da fehlte es an Geschmack. Ich fragte daher nach, ob die Nudeln in Fleischbrühe a`la Romana zubereitet wurden, denn so steht es auch in meinem italienischem Kochbuch. Pasta
Das wurde verneint. Lediglich in salzarmen Wasser. Mir fehlte etwas Zucker, Pfeffer und Salz am Nudelgericht. Auch am Nudelwasser fehlte Salz und Zucker. Oder man hat das Salz zu spät in das Nudelwasser rein, es roch nach handwerklichen Fehlern.
Ein Menü ist wie eine Spannungsbogen. Das Beste kommt zum Schluss. So viel zur Theorie.
Es kommen die Desserts. Ich hab mich so auf mein Souffle gefreut, aber als ich den Teller gesehen habe wie er an unseren Tisch gebracht wurde, hätte ich ihn am liebsten sofort zurückgehen lassen wollen.
Und auch sollen.
Denn das war ein kulinarischer Offenbarungseid.
Wenn ich bei VW einen roten Golf GTI bestelle, dann möchte ich auch mit einem roten Golf „GTI“ vom Werk fahren. Und nicht in einem lila Farben Golf „Bon Jovi“. An das musste ich denken, als ich das Soufflee Imitat auf meinem Teller sah. Ein Schokokuchen mit Mehl und keine reine Eierschaum-Schokoladen-Speise. Setzen 6.
Auch das versprochene Creme-Eis, verwandelte sich wie in Zauberhand in ein herbes Schokoladen-Sorbet. Das war kein Eis. Das war ein Sorbet. Da fehlte es an Cremigkeit, an Schmand, an Sahne, an Eigelb, an aufgeschlagenem Eiweiß. Aber das aufgeschlagene Eiweiß fehlte schon beim Souffle. Das war Enttäuschung pur auf der ganzen Linie. Auch weil ich herbe Speisen überhaupt nicht mag.
Marc074 wird sich vielleicht noch an eine Feier erinnern, wo er Gast bei mir war. Da gab es ein Schokoladen-Lamöhr, wo er unbedingt das Rezept haben wollte. Das besteht auch aus 40% zartherber Schokolade, aber lieber Marc074: Mein Dessert war mindestens 3 Klassen besser, als das was ich hier vorgesetzt bekommen habe. Und ich bin kein gelernter Koch.
Meine bessere Hälfte merkte gleich dass ich voll enttäuscht war und bot mir ihr leckeres Dessert an. Das war super. Lecker Creme Brüllee, mit feinem Koriander Eis.
Sie fand auch mein eigentliches Dessert gut, sie mag herbe Desserts. Aber sie meinte auch „ niemals ist das ein Souffle, das ist ein stinknormaler Schokokuchen mit flüssigem Kern“.
War gut gemacht, hat aber in der Sterneküche meiner Meinung nix verloren. Das gibt’s manchmal beim Dimi bei uns auf dem Waldhof für 3,50 mit einer Kugel Mango-Mövenpick Eis.
Fazit:
Insgesamt war das ein ordentliches Preis-Leistungsverhältnis. Auch wenn ich mich über viele Sachen kritisch geäußert habe. Da der „verschlafene“ Service mit einbezogen werden muss, vergebe ich bei Preis-Leistungsverhältnis knappe 4 Sterne.
Das kleine Pils (4,10) und die Flasche Wasser (7,90) relativieren dann ganz schnell den Menü-Preis von jeweils 26 Euro.
Geärgert habe ich mich trotzdem, da ich das hier Gebotene privat mindestens zwei Klassen besser hinbekomme. Dafür muss ich hier nicht noch einmal her. Keine Empfehlung!!
Wir haben uns so gefreut. Besser gesagt, ICH habe mich so gefreut. Lange lange geplant, geschuldet einem Bericht auf Pro7, gesucht wurden da die fünf besten Sterne-Küchen in Deutschland mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis (u.a. das Dobler`s in der Mannheimer Schwetzinger Vorstadt)
Und das ist hier bei Gastro-Guide das Schöne. Es gibt die Kategorie Preis-Leistungsverhältnis, eines von 5 Kategorien und die Punkte fließen bei mir fast immer zu 100% in das Gesamtergebnis mit ein. Aber zum Preis-Leistungsverhältnis gehört natürlich auch der Service... mehr lesen
Schloss Filseck · Gourmetrestaurant
Schloss Filseck · Gourmetrestaurant€-€€€Sternerestaurant, Tagungshotel, Gourmet0716128380Filseck 1, 73066 Uhingen
3.0 stars -
"Bodenständige Sterne * -Küche ohne jeglichen Glanz oder: viel Schi-Schi und wenig Husch- Huhh – manchmal ist die Vorfreude die schönste Freude!!" DaueresserGK0712Wir haben uns so gefreut. Besser gesagt, ICH habe mich so gefreut. Lange lange geplant, geschuldet einem Bericht auf Pro7, gesucht wurden da die fünf besten Sterne-Küchen in Deutschland mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis (u.a. das Dobler`s in der Mannheimer Schwetzinger Vorstadt)
Und das ist hier bei Gastro-Guide das Schöne. Es gibt die Kategorie Preis-Leistungsverhältnis, eines von 5 Kategorien und die Punkte fließen bei mir fast immer zu 100% in das Gesamtergebnis mit ein. Aber zum Preis-Leistungsverhältnis gehört natürlich auch der Service
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Ich sitze mit Kapuzensweater und einem Hefebierchen aus Bayern draußen, schaue mir Bilder vom letzten Urlaub an.
Was kann es also schöneres geben als an einem Wintertag eine sommerliche Rezi zu lesen, welche dem Leser ein Sonnenstrahl ins Herz zaubert?
Unser Sommerurlaub 2021, etwas gekürzt und spontan entschieden, wegen der aktuellen Corona Situation. Wir buchen mehrere Tage in Rest Jugoslawien - Nord, im Zillertal. Für die Rückfahrt planen wir am Tegernsee einen drei tägigen Zwischenstopp einzulegen. Und Essens technisch sollten wir schon was finden, dachten wir.
Im Vorfeld kurz bei „tripadvisor“ die ersten 20 Restaurants angeschrieben, Pustekuchen. Allesamt ausgebucht (und das 4 Wochen vorher), ein kleiner Lichtblick, das Postillion in Rottach Egern.
Der Inhaber schrieb mir, dass leider immer wieder kurzfristige Absagen die Regel sind und wir gerne mittags im Lokal vorbeikommen können, so könnte ich mir schon mal das Ambiente anschauen und einen ersten Einblick bekommen. Zur Not könnte er uns „irgendwo dazu setzen“.
Der Email Austausch war schon mal wunderbar.
Unsere Rückreise auch. Am Tegernsee angekommen bzw in Tegernsee machte ich mich zuerst auf die Suche nach unserem alten Hotel, wo ich eine Woche im Jahr meine Ferien verbringen durfte, zusammen mit der Familie. Das ehemalige Max Geiger Haus wurde (leider) mittlerweile abgerissen. Auch die Hotelfachschule Speiser (??) musste einem LIDL weichen. Schade ….
Wir machen uns also auf den Weg zum Hotel. Ich weiß, wir sind hier nicht bei „holidaycheck“, sondern bei „gastroguide“. Aber das tolle was wir in den drei Tagen erlebt haben war: das jeder super über andere Restaurants und Hotels spricht. Und mit jeder meine ich jeder. Egal ob die Inhaber vom Golfplatz, der Postkartenladen, der Eisverkäufer. Jeder möchte wissen wo wir schlafen, wo wir herkommen und wie wir uns fühlen. Irgendwie angekommen.
Grundlagenbasis Training. Ich liege am Indoorpool und studiere die kleine aber feine Speisekarte im Postillion. Ich war kurz davor vor Ort und habe reserviert. Tatsächlich gab es an einem der großen Tische ein Storno. Erster Eindruck: spektakulär. Riesige helle Holztische, bayrische Accessoires, mittig die helle Holztheke. Was ein „Wäscher“ wie man in der Pfalz gerne sagt.
Das 30 Grad warme Wasser lacht mich an. Ich muss eintauchen,
ich kann gar nicht anders, denn nach 18 Metern Wasseroberfläche wartet eine Schiebetür auf mich, dahinter 34 Grad warmes Wasser, Sprudel-Liegen und freie Sicht auf den Tegernsee.
Es ist Abend. Wir stehen vor dem Postillon. Es herrscht reger Eingangsverkehr. Im Speisekartenfenster, geschickt in der Mauer versenkt, brennt einladendes Licht. Aus den Fenstern sprüht eine behagliche Stimmung, wir blicken nochmal Richtung Hotel, dann nochmals auf den See, anschießend treten wir die Türe ein.
Der Kellner vom Mittag kann sich an mein Gesicht erinnern, obwohl es halber mit einer Nasenabdeckung „verdeckt“ ist. Er zeigt mir den Tisch. Auf 11,12 ,13 Uhr sitzt schon eine Familie mit 3 Personen, wir setzen uns auf 17 und 18 Uhr. Natürlich mit dem nötigen Mindestabstand. Generell ist das Lokal sehr modern eingerichtet, viel helles Holz gepaart mit bayrischem Ambiente. Es fehlte nur noch der bekannte Leberkäs-Jodler vom Musikantenstadel.
Wir bekommen die Speisekarten. Herrlich, das liest sich alles wunderbar. Ich frage nach, ob die Gäste in der Regel Vorspeise und Hauptspeise oder Hauptspeise und Dessert bestellen. "In der Regel Drei Gänge", die präzise Antwort.
Über uns auf der Tafel thronte die Kürbiscremesuppe (7,60), in der Karte stehend die Bayerische Breznsuppe mit gebratenen Weißwurstradel (6,80) sowie die Tafelspitzbrühe mit Lebernockerl.
Ich bin nicht so der Leberfreund. Auf der Fahrt zum Restaurant kamen wir an einer weiterem Gastro vorbei, da gab es bayrische Klassiker wie „saure Lunge“ oder „lauwarmer Leber- Nierenpudding“. Das kann mich nicht so begeistern. Ich esse mal ein Leberkäseweck (hat natürlich nichts mit Innereien zu tun) beim Globus oder maximal ein Leberknödel auf einem Pfälzer Teller, aber dann nur mit ordentlich Zwiebelsauce und Bratensauce.
Ich höre die Küche, als ob sie mit der Handoberfläche die Kalbsschnitzel zart und saftig klopfen würden. Das mache ich übrigens genauso. Der Kellner fragt nach, ob ich mir die Küche ansehen möchte. Ich möchte.
Die Küche ist offen. Hinter der Glaswand stehen ein paar Köche, sie fragen mich was ich wissen möchte. Ich erkläre, dass ich vom Fach sei, aber gerne nachher nochmal auf sie zukommen möchte. Denn ich bestelle mir die Kalbsschnitzel, meine bessere Hälfte entscheidet sich für die selbst gemachten Käseknöpfle mit Salat.
Generell gibt die Karte einiges beschauliches her: Oma`s Kalbsfleischpflanzerl (2 Stück) mit Bratensoße und Kartoffelsalat (13,80), Knuspriger ofenfrischer Schweinsbraten mit Tegernseer Dunkelbiersoße, Kartoffelknödel und Krautsalat (14,20) „Knusper-Backhenderl“ von der ausgelösten Keule mit Cornflakes-Kruste gebacken dazu Kartoffel-Rucolasalat (14,80) oder "Gesottener Tafelspitz" aus der Fleischbrühe mit Wurzelgemüse, cremiger Meerrettichsoße und geschwenkten Petersilienkartoffeln. Hört sich alles ordentlich an.
Und dann kam das Essen. Zuerst der grüne, herzhaft angemachte, süß-saure Salat der Knöpfle.
Wunderbar angemacht, der Salat frisch und knackig.
Die Knöpfle
waren wunderbar cremig. Ich denke es wurde etwas Creme Fraiche in die Pfanne gelassen, dann die Knöpfle, dann zweierlei Käse. So mache ich es privat auch, damit der Käse eine schöne leichte Verbindung mit den Knöpfle hat. Ich durfte probieren, es waren erdige Gewürze im Einsatz (Muskat, Piment?). Perfekt.
Fast perfekt meine Kalbsschnitzel.
Es waren zwei kleinere Kalbsschnitzel, die Panade ging etwas hoch, allerdings war da noch Luft. Die Schnitzel wurden am Ende mit Meersalz gewürzt, kann man machen, ich hätte mir lieber das Salz auf dem Fleisch in der Panade gewünscht. Die Panade schön kross, so muss es sein.
Die dazu gereichten Bratkartoffeln waren natürlich keine echten Bratkartoffeln, sondern vorher gekocht und dann in der Pfanne geschwenkt. Schmeckten aber gut, die Konsistenz passte. Kann man natürlich so machen, muss man aber nicht.
Danach ging es nochmals in die offene Küche.
Die beiden Herren fragten mit osteuropäischen Akzent höflich nach ob es passte. Ich erklärte Ihnen dann wie man die Haube um das Fleisch noch pimpen kann, damit da deutlich mehr Luft drunter kommt. Sie bedankten sich und meinten sie würden es ausprobieren.
Selbst 2 Sterne Koch Alexander Herrmann bekommt die Wiener Schnitzel nicht perfekt hin, dass hatte er in einem Interview zugegeben. Das sei eine Kunst für sich, ein Luftkissen unter die krosse Panade zu bekommen. Bei der Sendung Stadt Land Lecker verlor er nämlich gegen den regionalen österreichischen Koch, und da gab es „Wiener Schnitzel“. ;-)
Aber nach zwei kleineren Schnitzel und fehlender Vorspeise war uns noch der Gedanke aufgekommen ein Dessert zu bestellen. Bei mir sollte es ein geeister Wodka sein, bei meiner besseren Hälfte zwei Kugeln Wallnusseis mit Eierlikör und Sahne. Das sei laut Bedienung der Klassiker im Postillon.
Ja, schaut gut aus :
Bei meinem Zitronensorbet mit einem Schuss Wodka, hat es der Koch wohl sehr gut gemeint und mit etwas zu viel Wodka rein gemacht.
Ganz nach dem Motto „vielen Dank für den Tipp“, so dass ich innerlich eine Wärme spürte. Die war auch von Nöten, denn mittlerweile regnete es draußen in
Rottach Egern.
Fazit:
Hier kommen wir bestimmt wieder her und hoffen dass die Wiener Schnitzel bis zur perfekten Vollendung geübt werden. Allzu weit ist man da nicht entfernt. Wir kommen auf alle Fälle wieder, vielleicht schon beim nächsten Tegernsee Urlaub. Preis technisch wird mit dem Gast hier fair umgegangen. Empfehlung !!