"Der letzte macht das Licht aus"
Geschrieben am 15.03.2025 2025-03-15 | Aktualisiert am 17.03.2025
Gaststätte An der Kanalbrücke
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Biergarten, Gaststätte
03315054948
Marquardter Chaussee 100, 14469 Potsdam
"Ramen & mehr"
Geschrieben am 19.11.2024 2024-11-19
Hako Ramen
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Restaurant
033188716578
Brandenburger Straße 47, 14467 Potsdam
"Und wieder eine Schließung in der gehobenen Gastro"
Geschrieben am 26.04.2024 2024-04-26
Restaurant Villa Kellermann
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Restaurant, Partyservice
033120046540
Mangerstraße 34, 14467 Potsdam
"Der Gast ist willkommen"
Geschrieben am 14.10.2023 2023-10-14
Meierei-Brauhaus
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Wirtshaus,Biergarten,Brauhaus
03317043211
Im Neuen Garten 10, 14469 Potsdam
"Neue Entdeckung - sollte man öfter machen"
Geschrieben am 27.02.2023 2023-02-27
A Slice of Britain
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Bistro, Cafe
03315058792
Dortustr. 53, 14467 Potsdam
"Sehr gute Küche - war schon mehrmals dort und kann es nur empfehlen"
Geschrieben am 25.02.2023 2023-02-25
Restaurant Lemon im Kongresshotel
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Restaurant, Biergarten
03319070
Am Luftschiffhafen 1, 14471 Potsdam
"Gute argentinisch-mexikanische Küche mit kleinen Hindernissen"
Geschrieben am 08.02.2022 2022-02-08 | Aktualisiert am 08.02.2022
Steakhouse Mendoza
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Restaurant
03312714714
Kopernikusstraße 19, 14467 Potsdam
"Das Pfingstmenü aus Potsdam!"
Geschrieben am 30.05.2021 2021-05-30 | Aktualisiert am 30.05.2021
Kochzimmer · Zur Ratswaage
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Sternerestaurant
033120090666
Am Neuen Markt 10, 14467 Potsdam
"Mein absolutes Lieblingscafé in Potsdam"
Geschrieben am 19.07.2020 2020-07-19
A Slice of Britain
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Bistro, Cafe
03315058792
Dortustr. 53, 14467 Potsdam
"Ein Spaziergang macht hungrig, die Meierei hat einiges Leckeres dagegen..."
Geschrieben am 10.07.2020 2020-07-10 | Aktualisiert am 10.07.2020
Meierei-Brauhaus
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Wirtshaus,Biergarten,Brauhaus
03317043211
Im Neuen Garten 10, 14469 Potsdam
"Restaurant und Café und Bruncherei, wir sind gern wieder dabei"
Geschrieben am 11.02.2020 2020-02-11 | Aktualisiert am 16.07.2023
Das Wiener - Café und Restaurant
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Restaurant, Cafe
033160149904
Luisenplatz 4, 14471 Potsdam
"Sehr gutes italienisches Restaurant im Potsdamer Westen"
Geschrieben am 20.08.2019 2019-08-20
Trattoria Toscana
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Trattoria
033155076757
Zeppelinstr. 136, 14471 Potsdam
"Sonne, Wein und diese Pasta--Gast, was willst du mehr?"
Geschrieben am 28.10.2018 2018-10-28 | Aktualisiert am 28.10.2018
Trattoria Amalfi
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Restaurant, Bistro
033164731618
Brandenburger Straße 58, 14467 Potsdam
"Kein Pils mehr im Bürgershof"
Geschrieben am 18.03.2018 2018-03-18
Bürgershof
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Restaurant
03312378889
Waldmüllerstr. 4-5, 14482 Potsdam
"Gutes spanisches Speiselokal"
Geschrieben am 21.08.2017 2017-08-21
El Puerto
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Restaurant
03312759225
Lange Brücke 6, 14473 Potsdam
"Gutes Hotel -preiswert-"
Geschrieben am 21.08.2017 2017-08-21 | Aktualisiert am 21.08.2017
Restaurant Oscar im Mercure Hotel Potsdam City
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Restaurant, Hotel, Biergarten
0331272332
Lange Brücke, 14467 Potsdam
"Sehr gute Pizzeria -empfehlenswert-"
Geschrieben am 20.08.2017 2017-08-20
L'Osteria
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Restaurant, Pizzeria
033160129800
Otto-Braun-Platz 1, 14467 Potsdam
"schönes Café mit gutem Kuchenangebot"
Geschrieben am 12.02.2017 2017-02-12
Lindencafè
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Restaurant, Cafe
033174000884
Rudolf-Breitscheid-Straße 47-48, 14482 Potsdam
"Ich bekenne - meine Schuld"
Geschrieben am 01.04.2016 2016-04-01
Restaurant Mea Culpa | Tapas y Vino
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Restaurant
03312011780
Dortustraße 1, 14467 Potsdam
"Augen auf bei der Shoppingtour!"
Geschrieben am 01.04.2016 2016-04-01 | Aktualisiert am 01.04.2016
Restaurant My Keng
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Restaurant, Sushibar
03319793044
Brandenburger Straße 20, 14467 Potsdam







Lieferung Lockdown-Kochbox
Ausgepackt!
Lockdownmenü@home: Ostseelachs – Seealge - Radieschen - Spargel
Lockdownmenü@home: Spargelschaumsuppe
Lockdownmenü@home: Wildschwein aus Trebbin – Möhre – Lavendel – Brombeere
Rotwein zum Hauptgang
Lockdownmenü@home: Erdnuss – Meersalz – Schokolade















Wir machten uns also ohne große Vorbereitung auf in ein kleines Dorf westlich von Potsdam, und als wir alles auf dem Hänger verstaut und verladen hatten, ging es wieder heimwärts. Bevor wir aber auf die Autobahn rollten, wollten wir unbedingt noch etwas zum Mittagessen haben. Hier auf den Dörfern westlich von Potsdam wird es doch wohl noch irgendeinen Dorfgasthof geben, bei welchem wir gutbürgerliche, deutsche Küche finden werden. Der große amerikanische Kartendienst zeigte uns einige an, und so starteten wir. Relativ schnell machte sich bei uns die Ernüchterung breit, denn entweder gab es die angezeigten Dorfgasthöfe gar nicht mehr, oder sie hatten wegen Winterpause geschlossen. So fuhren wir nun an einigen vorbei, bis wir kurz vor der Stadtgrenze von Potsdam in einer Kleingartenanlage am Rande der Straße ein großes Werbeschild sahen.
Hier wurde auf die Gaststätte „An der Kanalbrücke“ hingewiesen. Das war unsere letzte Chance im ländlichen Raum, denn wir waren ja nun schon an der Grenze zu Potsdam, Sanssouci war nicht mehr weit. Wir verließen also die Bundesstraße und bogen in die Kleingartenkolonie ein.
Die Gaststätte war weiterhin gut ausgeschildert, auch wenn die vielen Schilder mittlerweile deutlich in die Jahre gekommen sind. Unser Auto stellten wir auf einem größeren Parkplatz wenige Meter vom Lokal ab, denn auf dem kleinen Parkplatz direkt an der Gaststätte hätte ich mit dem großen Hänger ganz schön zu kurbeln gehabt. Die letzten Meter gingen wir zu Fuß und traten in die kleine Gaststätte ein.
Schon auf den ersten Blick war deutlich das nicht nur unterwegs die Werbeschilder in die Jahre gekommen sind, sondern auch die Gaststätte mitsamt ihrem Wirt. Dieser stand hinter dem Tresen und begrüßte uns freundlich. Er ließ uns freie Platzwahl in seinem fast leeren Gasthaus, es waren nur zwei weitere Tische mit jeweils zwei Personen besetzt. In einem Hinterzimmer bemerkten wir den (ebenfalls in die Jahre gekommenen) Vorstand des örtlichen Anglerclubs, welche hier ihren sonntäglichen Frühschoppen abhielten.
Wir nahmen in der Mitte des Raumes Platz, und alsbald waren die Speisekarten am Tisch. Bevor jedoch die Speisekarten ausgelegt wurden, baten wir den Wirt um die Reinigung des Tisches, denn hier waren noch die Überreste der Speisen unserer Vorgänger(von wann auch immer) noch sichtbar. Allgemein machte die Gaststätte nun nicht unbedingt den besten Anschein, da sah man schon in den Ecken wo lang gewischt wurde, dass in mancher Ecke ein Spinnwebchen hing als auch das der Sand der Gartenanlage unter so manchen Tisch noch lag. Wände und Decken, vor allem auch hier wieder die Ecken waren deutlich vergilbt, du würden mal einer dringenden Sanierung bedürfen.
Auch bei den Toiletten fühlte man sich weit in die DDR-Zeit zurückversetzt. Ich denke aber das der Wirt, gut und gerne auch schon 70 Jahre alt, nichts mehr investieren wird, und so lange weiter macht wie es geht. Das wird dann auch die nächste Kneipe sein die westlich von Potsdam stirbt.
Die Speisekarte war schnell gelesen, hier gab es die typischen ostdeutschen Gerichte. Von Soljanka und Ragoutfin, über das Schnitzel mit Würzfleisch überbacken oder mit Letscho, diese Speisekarte gab es vor über 30 Jahren schon. Das Einzige was sich geändert hat, sind die Preise. Apropos Preise, auch bei der Bezahlung war man noch im Früher stehengeblieben, denn auf der Speisekarte als auch an der Tür wurde darauf hingewiesen das nur Barzahlung möglich ist.
Wir verzichteten auf eine Vorspeise, denn es sollte ja nur ein schnelles Mittag werden, und so bestellten wir:
Getränke:
· 2x 0,3ér Tonic zu je 2,90 €
Hauptspeisen:
· 1x Schnitzel-Letscho > Schnitzel aus den Schweinelachs geschnitten, Letscho-Paprika, Tomatenmark und Gewürzen mit Salatgarnitur und Pommes Frites für 16,90 €
· 1x Schnitzel mit Würzfleisch überbacken > Schnitzel aus dem Schweinelachs geschnitten, mit feinem Hühner-Würzfleisch, Champignons und Emmentaler überbacken mit Salatgarnitur und Pommes Frites für 20,90 €
Die Getränke waren schnell am Platz, gleichzeitig hörte man das werkeln in der Küche, denn auch unser Nachbartisch hatte gerade ebend bestellt.
Dass die Schnitzel hier frisch zubereitet werden, konnte man deutlich an den kräftigen Klopfgeräuschen vernehmen, welche aus der Küche drangen. Leider drangen wenig später dann auch die gesamten Bratendüfte von der Küche in den Gastraum. Entweder ist die Lüftungsanlage ebenso alt wie das gesamte Mobiliar, oder sie funktioniert nicht. Wir empfanden es jedenfalls als sehr unangenehm, gerade wenn man von Toilette oder von draußen kam, bemerkte man den Dunst und Nebel. Entsprechend rochen dann natürlich auch unsere Sachen, und die Mädels zu Hause konnten uns anhand des Geruches erzählen was es bei uns zu essen gab.
Trotz des es „nur“ Schnitzel und Pommes gab, mussten wir über eine halbe Stunde auf unsere Essen warten. Ich hatte mir das Schnitzel-Letscho auserkoren. Und ja, man sah auf den ersten Blick, zumindest das Schnitzel ist keine Convenience.
Ein riesiges Schnitzel bedeckte den Teller, nicht zu dünn, sondern was für richtige Männer. Die Panade knusprig, goldgelb. Der Koch verstand es Schnitzel zu braten.
Das Letscho war dann doch wieder Convenience, wenngleich es aber hier in der Küche geschmacklich mit Tomatenmark und ordentlich Paprika aufgewertet wurde. Es passte gut dazu. Es war nicht zu dünn, sondern von der Konsistenz her schön dick. Somit wurde auch die Panade vom Schnitzel nicht zu weich.
Convenience waren natürlich auch die Pommes, welchen ein bisschen der krosse Biss fehlte. Einige Sekunden länger hätten sie schon in der Fritöse verbringen können. Was auch gänzlich fehlte war Salz bzw. Pommes Gewürz an den Pommes Frites. Nachwürzen konnten wir allerdings nicht, da weder Salz noch Pfefferstreuer auf dem Tisch standen. Letztendlich war dann auch der Beilagen Salat aus dem Eimer vom Großmarkt, und nicht frisch angerichtet.
Meine Frau hatte sich das Schnitzel mit Würzfleisch überbacken bestellt. Auch hier wieder ein ordentlich großes Schnitzel, welches richtig gut gebraten wurde, auf dem Teller. Das Würzfleisch, hier bewusst nicht RagoutFin genannt, wurde ja hier, wie aus DDR-Zeiten bekannt, aus Hühnchenfleisch hergerichtet. Kleine Würfel aus gekochten Hähnchenfleisch wurde mit einer sämigen Soße und viel Käse auf das Schnitzel gebracht und überbacken.
Nicht ganz sicher waren wir uns ob das Würzfleisch selbst hergestellt wurde, allerdings spricht die verschiedene Größe der Stücke als auch die cremig-sämige Soße für eine Eigenproduktion. Auch hier die Pommes zu lasch, und wenn das meine Frau sagt.
Genau eine Stunde nach unserem Betreten der Gaststätte waren wir fertig, und orderten die Rechnung. Die gab es hier nicht aus der Registrierkasse, sondern wurde auf einem kleinen Zettel aufgeschrieben und im Kopf zusammengerechnet. Auch hier war also die Zeit stehen geblieben.
Unser Fazit: Wir zahlten zu zweit 43,60 € in der Gaststätte „An der Kanalbrücke“ in Potsdam. Die Zeit ist hier stehengeblieben, das sieht man sehr deutlich an der Innenausstattung des kleinen Gartenlokals, aber auch an der Speisekarte. Trotzdem muss man sagen, dass der Wirt diese kleine Gastronomie noch mit Herz führt und mit seinem Ende sicher auch das Lokal endet. Der letzte macht das Licht aus.