Besucht am 30.07.2025Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 43 EUR
Auf dem Weg zur Geburtstagsfeier eines Freundes stranden wir bei unwirtlichen 14 Grad (und das Ende Juli) zu dritt in Aulendorf im oberschwäbischen Schussental. Vom Hunger getrieben, begeben wir uns vom Bahnhof aus uns über ein eher spelunkig heruntergekommenes Viertel in Richtung Schloss, das hoch über der Stadt thront und verlässliche Genüsse verspricht. Zumindest kündigt die Homepage der hiesigen Schlossbrauerei sehr verlockend „Brauerei“, „Schlemmerei“ und „Spielerei“ an. Was will man mehr?
Der Schlossgarten und Kur(?)park mit seinem gepflegten arboretischen Bestand, einer Freilichtbühne und einem schönen Biergarten gibt schon eine vage Ahnung, wie ansprechend man hier einen Sommertag gestalten könnte. Doch uns zieht es sofort nach der Öffnung um 11:30 ins warme Wirtshaus Schalander. So haben wir noch freie Platzwahl, denn schon eine Stunde später ist wirklich jeder Tisch im Gastraum belegt. Dabei geht es hier noch relativ unspektakulär zu: überm verratzten Parkett und roten Klinkerfliesen ganz schlichte Wirtshaustische und -stühle, eine massive Theke, kein Chichi. Der wortgewandte Wirt und Bierbrauer Flo Angele zeigt Charme, Geistesgegenwart, Fleiß und sichtliche Freude am Tun. Hier fühlt man sich sofort wohl und willkommen.
Gutbürgerliche Küche mit einigen augenzwinkernd modischen Akzenten gehört natürlich dazu. Der tägliche Mittagstisch für 9,90 Euro überrascht mit gleichbleibenden 11 Angeboten plus einer etwas höherwertigen Zugabe. Man staunt, was man hier für unter 10 Euro bekommt: Schweinebraten mit Spätzle und Salat / Cordon Bleu mit Pommes / Schweinebäckle mit Spätzle / Fleischküchle mit Kartoffelsalat / Kässpätzle mit Salat / Zanderfilet mit Kartoffelsalat etc. pp. Wir wählen 1x die Schweinebäckle, 1x die Kässpätzle und 1x den Zwiebelrostbraten (für ausnahmsweise 12,90 Euro). Nach einer Viertelstunde wird alles ansprechend und appetitlich im Pfännle serviert. Die Portionen überwältigen. Spätzle (respektive Knöpfle) scheinen hier eine Grundzutat zu sein und auch an den knusprigen Röstzwiebeln wurde nicht gespart. Die Schweinebäckle sind butterweich und fein, der Zwiebelrostbraten zart, mit einer würzigen Sauce. Während andernorts beim günstigen Mittagstisch mengenmäßig gespart wird, hat man hier doch fast zu kämpfen. Vor allem, wenn noch ein Beilagensalat dazu kommt, unter dessen üppigem Blattwerk sich zusätzlich Kartoffel- und Krautsalat verbergen. Die Hauptkarte, die wohl vor allem am Abend zum Einsatz kommt, bietet auch noch ganz andere Spezialitäten wie Biergulasch, Saure Kutteln oder Krautkrapfen an – oder einen deftigen Wurstsalat, in dem Chili-Schwarzwurst steckt. Mit dem Zeitgeist spielend, wird jeden Mittwochabend „schwäbischer Döner“ (für 5,90 Euro) angeboten: offenbar eine Seele, gefüllt mit Ochsenmaulsalat, Wurstsalat oder Kässpätzle. Dafür braucht es wohl schon einen robusten Magen.
Hier wird natürlich das Bier aus der eigenen Brauerei getrunken, denn das Sudhaus liegt gleich nebenan. Das kräftige „Reibolf“ und das „Hefewoiza“ sind immer im Ausschank, hinzu kommen saisonale Spezialbiere mit klingenden Namensbezeichnungen (von „Peter Paul“ bis „Pankraz“) samt gerne dazu vorgetragener Geschichte. Wer sich noch unsicher ist, sollte eine Bierprobe mit 4 Bieren (7,50 Euro) ordern und einfach mal durchtesten. Wir waren spontan vom Pankraz, einem Pale Ale angetan. Natürlich müssen schon bald die Toiletten aufgesucht werden, die sich im Obergeschoss befinden - in tannengrüner Optik und mit Ausblick auf den Park. Hier oben entdecken wir auch noch einen riesigen Saal für Veranstaltungen und Gruppenfeiern.
Neben Speis und Trank bietet die Schlossbrauerei noch sehr viel mehr an Erlebnissen: offene Brauereibesichtigungen für Einheimische und Gäste, Kabarettvorstellungen, Open-Air-Konzerte im Park. Das Wirtshaus hat täglich geöffnet (kein Ruhetag!), vor allem bei gutem Wetter lockt der Biergarten. Am Tag unseres Besuches ist der Gastraum um Mittag proppevoll mit Wanderern, Durchreisenden, Paaren, Solisten, Großfamilien, Handwerkern. Kein einziger Tisch ist mehr frei. Das liegt sicherlich an der gutbürgerlichen Küche, den günstigen Preisen, aber auch am charismatischen Wirt. Wir wären bestimmt Stammgäste, wenn wir in Aulendorf wohnen würden.
Auf dem Weg zur Geburtstagsfeier eines Freundes stranden wir bei unwirtlichen 14 Grad (und das Ende Juli) zu dritt in Aulendorf im oberschwäbischen Schussental. Vom Hunger getrieben, begeben wir uns vom Bahnhof aus uns über ein eher spelunkig heruntergekommenes Viertel in Richtung Schloss, das hoch über der Stadt thront und verlässliche Genüsse verspricht. Zumindest kündigt die Homepage der hiesigen Schlossbrauerei sehr verlockend „Brauerei“, „Schlemmerei“ und „Spielerei“ an. Was will man mehr?
Der Schlossgarten und Kur(?)park mit seinem gepflegten arboretischen Bestand,... mehr lesen
4.5 stars -
"Von Peter Paul bis Pankraz" MinitarAuf dem Weg zur Geburtstagsfeier eines Freundes stranden wir bei unwirtlichen 14 Grad (und das Ende Juli) zu dritt in Aulendorf im oberschwäbischen Schussental. Vom Hunger getrieben, begeben wir uns vom Bahnhof aus uns über ein eher spelunkig heruntergekommenes Viertel in Richtung Schloss, das hoch über der Stadt thront und verlässliche Genüsse verspricht. Zumindest kündigt die Homepage der hiesigen Schlossbrauerei sehr verlockend „Brauerei“, „Schlemmerei“ und „Spielerei“ an. Was will man mehr?
Der Schlossgarten und Kur(?)park mit seinem gepflegten arboretischen Bestand,
Geschrieben am 31.07.2025 2025-07-31| Aktualisiert am
31.07.2025
Besucht am 30.07.2025Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 96 EUR
...so könnte man einen Abend im Furittsu zusammen fassen. Nach der Schließung des Restaurant Friedrich (Nachfolgebetrieb ist just eingetragen hier) und der Weinwelt im Fritz Daily ist das Furittsu der letzte verbliebene Vertreter des Friedrich'schen Konglomerats um die Lotter Straße 99.
An einem Mittwochabend Ende Juli wird es dann auch in Osnabrück eng mit der Wahl eines Ortes für ein angemessen gutes Abendessen. Moana war in ihrem hochverdienten Urlaub, und ich wusste noch nicht, dass das bisherige Restaurant Friedrich als L99 unter Ägide von Gina und Lars wieder eröffnet hatte (15. Juli). Also fragte ich kurzentschlossen im Furittsu nach einem Tisch, und das klappte dann auch.
Tatsächlich war das mein erster Besuch dort. Japanische Küche in Deutschland ist schwierig umzusetzen, denn die Erwartungen der meisten Kunden in Deutschland an einen Restaurantbesuch widersprechen für gewöhnlich einer Grundvoraussetzung der japanischen Küche, nämlich Zutaten in aller höchster Güte zu verwenden. Dieser Widerspruch macht es Betreibern schwer, einigermaßen authentische japanische Küche bei uns anzubieten, zumindest, wenn man sich nicht in Düsseldorf befindet oder in Perl bei Christian Bau. Durchweg alle meine Besuche ( mit der Ausnahme des Acacia in Münster ) von Sushi-Restaurants waren eine tiefe Enttäuschung. Wenn ein solches Restaurant im AYCE Modus oder a la carte gefühlt 250 Sushi Variationen anbietet, und das Ganze dann für 30 EUR, dann muss man wissen, dass es mit der Qualität der Zutaten nicht zum besten stehen kann. Nun denn, ich war also auch hier etwas skeptisch, aber mit einem Funken Hoffnung, denn der Sushi Meister hat sein Handwerk gelernt, siehe HP und die ausgesprochen kurze, auf das wesentliche reduzierte Karte versprach zumindest einen gehobenen Anspruch an die Qualität dieser Angebote.
Der Chef steht im kleinen, frugal eingerichteten Gastraum hinter der offenen Theke mit ein paar Plätzen direkt am Tresen ( Schuhe muss man nicht ausziehen im Gastraum ). Er lässt sich gerne bei der Arbeit auf die Finger schauen und hat immer Zeit für einen kurzen Plausch. Das kleine, aber feine Angebot, siehe HP, konzentriert sich auf die Klassiker. Maki, Nigiri, Sashimi und inside out rolls werden vorwiegend mit Fisch und Meeresfrüchten angeboten. Abseits von Lachs und Thun (Schade, dass nur der magere Rücken im Angebot ist ) finden sich Aal, Jakobsmuschel, Hamachi, soft shell Krabbe und weiteres. Ich nahm zumindest neugierig auf das Abendessen an meinem Tisch Platz.
In Sushi Bars probiere ich mich durch das Angebot, bis ich satt bin, also neben einem Bier zuerst mal die Chef's Choice Platte. Sushi Meister Jun Mita hatte seinen Werdegang ja eindrucksvoll vorgestellt und nun wollte ich wissen, was er dem neuen Kunden so ans Herz zu legen gedenkt.
Klassische Auswahl an Maki ( Gurke und Thun), 5 Nigiri mit Garnele, Jakobsmuschel, Thun (magerer oberer Rücken ), Hamachi und Lachs sowie zwei inside out rolls mit Lachs, Avocado und Sesam sowie einer weiteren Roll, von der ich nicht mehr weiß, was drin war, mea culpa! Diese erste Runde esse immer pur, ohne Sojasauce und Wasabi, denn nur so kann man die Qualität der Zutaten beurteilen. Die machte dann auch Freude, auch wenn ich etwas fetteren Thun vermisste. Auch die Art und Weise wie Jun Mita die Maki und vor allen Dingen Nigiri zubereitete, verriet Freude an seinem Hand / Messerwerk! Die erste Runde hatte Freude bereitet, also orderte ich noch eine zweite Runde inside out rolls.
Geordert hatte ich die spider roll Variante, weil dort soft shell Krabbe verarbeitet war, und die ist mir bisher in einem Restaurant noch nicht untergekommen. Die Sauce erfreulicherweise keine Mayonnaise, sondern eine aufgeschäumte Sesamsauce, die tatsächlich gut passte zum herzhaften, krossen Kern mit der frittierten Krabbe, beziehungsweise deren Fleisch. Gut! Zum Abschluss sollte es was warmes sein.
Eierspeisen sind ja in der japanischen Küche gar nicht so selten. Chawanmushi, Eierstich kommt einem häufiger in der internationalen Küche unter die Gabel, und das Omelette, Tamagoyaki, können die Japaner formvollendet. Ist man im Furittsu Gast und es steht Tamagoyaki auf der Karte, dann unbedingt bei der Zubereitung dem Chef zuschauen. Jun Mita nennt sein Omelette "Umaki" und füllt es mit marinierten und gegrillten All, dann kommt Sojasauce drüber und es wird eine Umami-Bombe. Fein!
Zum Abschluss eine Nocke Eis aus schwarzem Sesam und ich komme mal zum Fazit meines ersten Besuchs im Furittsu. Gastgeber Sven Oetzel im Service und Sushi Meister Jun Mita führen hier an der Lotter Straße eine kleine, aber mit Anspruch versehene Sushi Bar. Und trotz aller meiner Skepsis, ich war sehr zufrieden mit meinem Besuch dort. Ich komme gerne wieder.
...so könnte man einen Abend im Furittsu zusammen fassen. Nach der Schließung des Restaurant Friedrich (Nachfolgebetrieb ist just eingetragen hier) und der Weinwelt im Fritz Daily ist das Furittsu der letzte verbliebene Vertreter des Friedrich'schen Konglomerats um die Lotter Straße 99.
An einem Mittwochabend Ende Juli wird es dann auch in Osnabrück eng mit der Wahl eines Ortes für ein angemessen gutes Abendessen. Moana war in ihrem hochverdienten Urlaub, und ich wusste noch nicht, dass das bisherige Restaurant Friedrich als L99... mehr lesen
Furittsu | Sushi Restaurant
Furittsu | Sushi Restaurant€-€€€Restaurant054140955695Lotter Straße 102, 49078 Osnabrück
4.0 stars -
"Auf das wesentliche reduziert....." Carsten1972...so könnte man einen Abend im Furittsu zusammen fassen. Nach der Schließung des Restaurant Friedrich (Nachfolgebetrieb ist just eingetragen hier) und der Weinwelt im Fritz Daily ist das Furittsu der letzte verbliebene Vertreter des Friedrich'schen Konglomerats um die Lotter Straße 99.
An einem Mittwochabend Ende Juli wird es dann auch in Osnabrück eng mit der Wahl eines Ortes für ein angemessen gutes Abendessen. Moana war in ihrem hochverdienten Urlaub, und ich wusste noch nicht, dass das bisherige Restaurant Friedrich als L99
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Der Schlossgarten und Kur(?)park mit seinem gepflegten arboretischen Bestand, einer Freilichtbühne und einem schönen Biergarten gibt schon eine vage Ahnung, wie ansprechend man hier einen Sommertag gestalten könnte. Doch uns zieht es sofort nach der Öffnung um 11:30 ins warme Wirtshaus Schalander. So haben wir noch freie Platzwahl, denn schon eine Stunde später ist wirklich jeder Tisch im Gastraum belegt. Dabei geht es hier noch relativ unspektakulär zu: überm verratzten Parkett und roten Klinkerfliesen ganz schlichte Wirtshaustische und -stühle, eine massive Theke, kein Chichi. Der wortgewandte Wirt und Bierbrauer Flo Angele zeigt Charme, Geistesgegenwart, Fleiß und sichtliche Freude am Tun. Hier fühlt man sich sofort wohl und willkommen.
Gutbürgerliche Küche mit einigen augenzwinkernd modischen Akzenten gehört natürlich dazu. Der tägliche Mittagstisch für 9,90 Euro überrascht mit gleichbleibenden 11 Angeboten plus einer etwas höherwertigen Zugabe. Man staunt, was man hier für unter 10 Euro bekommt: Schweinebraten mit Spätzle und Salat / Cordon Bleu mit Pommes / Schweinebäckle mit Spätzle / Fleischküchle mit Kartoffelsalat / Kässpätzle mit Salat / Zanderfilet mit Kartoffelsalat etc. pp. Wir wählen 1x die Schweinebäckle, 1x die Kässpätzle und 1x den Zwiebelrostbraten (für ausnahmsweise 12,90 Euro). Nach einer Viertelstunde wird alles ansprechend und appetitlich im Pfännle serviert. Die Portionen überwältigen. Spätzle (respektive Knöpfle) scheinen hier eine Grundzutat zu sein und auch an den knusprigen Röstzwiebeln wurde nicht gespart. Die Schweinebäckle sind butterweich und fein, der Zwiebelrostbraten zart, mit einer würzigen Sauce. Während andernorts beim günstigen Mittagstisch mengenmäßig gespart wird, hat man hier doch fast zu kämpfen. Vor allem, wenn noch ein Beilagensalat dazu kommt, unter dessen üppigem Blattwerk sich zusätzlich Kartoffel- und Krautsalat verbergen. Die Hauptkarte, die wohl vor allem am Abend zum Einsatz kommt, bietet auch noch ganz andere Spezialitäten wie Biergulasch, Saure Kutteln oder Krautkrapfen an – oder einen deftigen Wurstsalat, in dem Chili-Schwarzwurst steckt. Mit dem Zeitgeist spielend, wird jeden Mittwochabend „schwäbischer Döner“ (für 5,90 Euro) angeboten: offenbar eine Seele, gefüllt mit Ochsenmaulsalat, Wurstsalat oder Kässpätzle. Dafür braucht es wohl schon einen robusten Magen.
Hier wird natürlich das Bier aus der eigenen Brauerei getrunken, denn das Sudhaus liegt gleich nebenan. Das kräftige „Reibolf“ und das „Hefewoiza“ sind immer im Ausschank, hinzu kommen saisonale Spezialbiere mit klingenden Namensbezeichnungen (von „Peter Paul“ bis „Pankraz“) samt gerne dazu vorgetragener Geschichte. Wer sich noch unsicher ist, sollte eine Bierprobe mit 4 Bieren (7,50 Euro) ordern und einfach mal durchtesten. Wir waren spontan vom Pankraz, einem Pale Ale angetan. Natürlich müssen schon bald die Toiletten aufgesucht werden, die sich im Obergeschoss befinden - in tannengrüner Optik und mit Ausblick auf den Park. Hier oben entdecken wir auch noch einen riesigen Saal für Veranstaltungen und Gruppenfeiern.
Neben Speis und Trank bietet die Schlossbrauerei noch sehr viel mehr an Erlebnissen: offene Brauereibesichtigungen für Einheimische und Gäste, Kabarettvorstellungen, Open-Air-Konzerte im Park. Das Wirtshaus hat täglich geöffnet (kein Ruhetag!), vor allem bei gutem Wetter lockt der Biergarten. Am Tag unseres Besuches ist der Gastraum um Mittag proppevoll mit Wanderern, Durchreisenden, Paaren, Solisten, Großfamilien, Handwerkern. Kein einziger Tisch ist mehr frei. Das liegt sicherlich an der gutbürgerlichen Küche, den günstigen Preisen, aber auch am charismatischen Wirt. Wir wären bestimmt Stammgäste, wenn wir in Aulendorf wohnen würden.